Zuhören bis zum Schluss

Wenn Du Musik hörst, wie hörst Du sie? Im Radio? Oder streamst Du? Hast Du ne Playlist auf Deinem Smartphone? Legst Du ne CD ein? – Und dann? Hörst Du die Playlist oder die CD durch von vorne bis hinten? Oder drückst Du oft auf die Next-Taste, weil Du merkst, „Ach, auf den Song habe ich eigentlich gerade keine Lust?“

Wenn man die Welt immer von oben sehen müsste

„Man erkennt, dass die Erde wirklich nur eine Ansammlung aus kosmischem Staub ist, der sich zu einem Felsen verklumpt hat, und über dem eine hauchdünne, zerbrechlich wirkende Atmosphäre liegt.“ – Das hat Alexander Gerst im November 2014 in einem Interview gesagt, als er von der Raumstation ISS zurückgekehrt war. Am Mittwoch wird er wieder dorthin fliegen.

Transaktionssteuer

Also da nehm’ ich kein Blatt vor den Mund: Dem Turbo-Kapitalismus muss die Axt an die Wurzel gelegt werden. Soziale Gerechtigkeit ist ein Eckpfeiler unserer liberalen Demokratie. Jeder soll von seiner Arbeit leben können und seine Familie am gesellschaftlichen Leben Teil haben lassen können. Die Superreichen müssen anständig abdrücken. Heute mehr denn je: „Mir kann keiner erzählen, dass die Bankentürme in Frankfurt ins Wanken geraten, wenn wir eine Steuer von 0,1 Prozent auf den Handel von Aktien und Anleihen und 0,01 Prozent auf spekulative Anlagen wie Derivate verlangen.“

Klärschlamm stinkt zum Himmel

„Entscheidend ist was hinten rauskommt“. Wenn Du dieses alte Kohl-Zitat im eher wörtlichen Sinn nimmst, landet das bekanntlich – also, was hinten rauskommt – in der Kläranlage. Und was da hinten rauskommt ist Klärschlamm. Der stinkt zwar nicht, ist aber – wie die einen sagen – giftig, muss fachgerecht verbrannt und als Asche sicher eingelagert werden. Andere sagen: das ist ein Top-Dünger und er gehört auf die Felder und Äcker in der Landwirtschaft.

Je weniger du hast, desto glücklicher bist du

„Je weniger du hast, desto glücklicher bist du“ – Das Zitat könnte von einem Freund von mir stammen. Der ist seit einiger Zeit wieder auf seinem Minimalismus-Trip: „Ich hab alles aussortiert und weggeschmissen, was ich nicht brauche. Und man braucht vieles nicht“.

Familie von der Insel Langeoog verklagt die EU

„Ich wohne auf einer Insel“ – Das klingt schon cool, wenn das jemand über sich sagt, oder? Familie Recktenwald wohnt auf einer Insel, und zwar auf Langeoog – und verklagt jetzt die Europäische Union; gemeinsam mit neun Familien aus vier EU-Staaten, aus Kenia und von den Fidschi-Inseln. Sie werfen der EU vor, dass sie zu wenig gegen den Klimawandel unternimmt.

Handelsverträge

Also ich blick da nicht mehr durch bei diesen ganzen Handelsabkommen, Freihandelszonen, gegenseitigen Sanktionen. USA-China. Russland-USA, China-EU. Iran. Grobe Regeln sind festgelegt und werden überwacht durch die Welthandelsorganisation WTO – aber wer da jetzt was abschließen soll? Das ist nicht so leicht zu bewerten. Letztes Jahr ging es heiß her um CETA. Dann um TTIP.

Die lieben Nachbarn

Wie kommst Du eigentlich so mit Deinen Nachbarn klar? Seid Ihr vielleicht gut befreundet und macht oft was zusammen? Oder beschränkt es sich eher auf einen kurzen Plausch auf der Straße und ein „Hier, ich hab’ ein Paket für dich angenommen“? Oder gibt’s da einige richtige Stinkstiefel, die sich wegen allem beschweren, von dem Du noch nicht mal wusstest, dass sich darüber überhaupt jemand Gedanken macht?

Suche für Max

Hast Du Dich schon mal typisieren lassen? Falls nicht, ist heute in Erfurt eine gute Gelegenheit. Dem 14-jährigen Max und vielen anderen könnte es das Leben retten. Max ist seit ein paar Wochen sterbenskrank: Er hat eine besonders schwere Form von Leukämie – Blutkrebs und braucht dringend eine passende Knochenmarkspende. In der Knochenmarkspenderdatei gibt es aber bisher niemanden, der als Spender infrage kommt.

„Frieden geht!“

Wie wäre es mal wieder mit ’ner Wanderung? Der Männertag war ja schließlich wettertechnisch nicht so super. Oder ’ne coole Tour mit’m Bike. Oder gleich mal einen Halbmarathon laufen – und alles für den Frieden. Morgen startet die bundesweite Aktion „Frieden geht!“, ein Staffellauf quer durch Deutschland, von Oberndorf am Neckar in Baden-Württemberg, über Mannheim, Kassel und quer durch den 89.0-RTL-Sektor. Finale ist am 2. Juni in Berlin.

Menschenwürde und Künstliche Intelligenz

Ich glaube, die meisten von uns können sich noch gar nicht wirklich vorstellen, was in den nächsten Jahren noch alles möglich sein wird – mit künstlicher Intelligenz. Über Siri und Alexa lachen wir in ein paar Jahren wahrscheinlich. Komplett autonom fahrende Autos, die schlauer sind als wir Menschen, weil sie wirklich vorausschauend fahren und sich dem Verkehrsfluss anpassen, Staus vermeiden, damit wir Insassen tatsächlich möglichst schnell ans Ziel kommen. Sowas wird richtig spannend. – Oder wird’s gruselig?

Xia ohne Beine auf Everest

Verrückte Geschichte. Xia Boyu, ein 69-jähriger Chinese, hat den Mount Everest bestiegen; und zwar ohne eigene Beine. Es war sein fünfter Versuch, den höchsten Berg der Welt zu bezwingen. Vor 43 Jahren, also mit 26, hatte er den ersten Anlauf gemacht. Er lieh einem Kollegen seinen Schlafsack und hat zu spät gemerkt, dass seine eigenen Füße abgefroren sind. Sie mussten amputiert werden. Später dann mit knapp 50 hatte Xia Krebs. Da verliert er beide Beine bis zu den Knien.

Vatikan regelt Internet-Verkehr frommer Nonnen

Also jetzt ist aber mal Schluss mit dem Lotterleben! Die 38.000 zurückgezogen in katholischen Frauenklöstern lebenden Nonnen sollen ihre Zeit nicht mit sozialen Medien vergeuden. Nonnen sollten soziale Medien wie Facebook und Twitter ausschließlich mit „Ernsthaftigkeit und Diskretion“ nutzen. – Das ist eine offizielle Anweisung aus dem Vatikan. Sie setzt eine Apostolische Konstitution von Papst Franziskus um: Das Dokument „Cor Orans“ (zu Deutsch: Betendes Herz) legt dar, wie Mitglieder von kontemplativen Frauenorden sich zu verhalten haben.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser?

Wer denkt, er könnte verbotene Gase in die Atmosphäre ablassen, so nach dem Motto „merkt schon keiner“, der hat falsch gedacht. Amerikanische Forscher sind möglicherweise einem Umweltverbrechen auf der Spur. Und zwar geht es um FCKW, die Fluorchlorkohlenwasserstoffe. Die sind seit Jahren verboten, weil sie die Ozon-Schicht zerstören. Entsprechend wird die Menge dieser Stoffe in der Atmosphäre langsam weniger.

Max’ Blackout

Stell Dir vor, Du rutschst beim Treppensteigen aus, fällst hin, wirst bewusstlos, und als Du wieder aufwachst, erinnerst Du Dich nicht mehr. Du weißt nicht mehr, wer Du bist, Du weißt nicht, dass da an Deinem Bett Deine Eltern stehen. Du weißt, wie das Leben funktioniert, Geburt, Erwachsen werden, Sterben. Du kannst sprechen, rechnen, weißt, was Du in der Schule gelernt hast. Aber alles, was Dich ausmacht, ist weg. Deine Freunde kennst Du nicht. Dein alter Job fühlt sich an wie der eines Fremden, so wie Dein ganzes altes Leben.

Hallo Staat, chill mal

Die Berliner – sind irgendwie schon ein eigenes Völkchen. Da haben sich ein paar Kumpel zusammengetan und sich zum Grillen im Park getroffen, im Volkspark Friedrichshain. Das ist da nicht nur völlig normal, sondern auch legal, also erlaubt. Also Kohle ausgepackt und das Grillgut rangeschleppt. Das Grillgut allerdings bestand aus 12 Schafen. An Drehspießen. Angetrieben mit 12 Volt-Auto-Batterien.

Gehirn außerhalb des Körpers

Es ist wie Science-Fiction: In Boston haben es Forscher geschafft, Gehirne außerhalb des Körpers 36 Stunden lang am Leben zu halten. Zwar keine Gehirne von Menschen, sondern Schweinehirne, aber die sind den menschlichen sehr ähnlich. Das ist was komplett Neues. Erstens: Es ist viel schwieriger als bei anderen Organen. Denn die Gehirnzellen sind äußerst empfindlich, brauchen viel Energie und müssen durch sehr kleine Blutgefäße mit Sauerstoff versorgt werden. Zweitens: Im Gehirn entstehen die Gedanken, dort sind Wissen und Erinnerungen gespeichert, Emotionen entstehen dort und alles zusammen macht den Charakter aus, den Menschen, seine Seele.

Insektenschutz ist leider gut

Vorm Haus steht so ne kleine Buchsbaumhecke. Superschön hellgrün jetzt im vorgerückten Frühling. Bis gestern. Kommt mein Nachbar und fragt: Was machen Sie denn gegen den Buchsbaum-Zinsler? Gegen wen? „Gegen den Zinsler“, sagt er und zeigt mir, wie es um meine Hecke wirklich bestellt ist. Irre: Voller fünf Zentimeter langer Raupen, die hellgrünen Blätter schon weg, die Äste unten drunter teils ratze kahl. Selbst die chemische Keule würde nix bringen. Meine Suchmaschine hat auch keine Lösung. Und da lese ich: Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will mit dem „Aktionsprogramm Insektenschutz“ Pflanzenschutzmittel reduzieren und die Lebensräume von Insekten erweitern! Hallo? Was ist am Zinsler besser, als an meiner Hecke?

Trauung für alle

Der Mai ist da und damit beginnt auch die Hochzeits-Saison. Und für viele gehört dazu auch die Trauung in der Kirche. Ein Trau-Gottesdienst, bei dem das Hochzeitspaar und die Liebe der beiden im Mittelpunkt steht, mit Worten des Pfarrers oder der Pfarrerin über die Liebe, die guten und schweren Zeiten, und der Segen Gottes für die beiden Liebenden und ihre Liebe. Das ist ein spiritueller Moment. Da passiert etwas. – Und wenn zwei Männer oder zwei Frauen das Hochzeitspaar sind?

EU-Finanzen sollen Rechtsstaatlichkeit erzwingen

Ein bisschen Gezacker gibt es in jeder Beziehung, oder? Wenn es aber richtig ernst wird, was ist es, was dann trägt? Die Liebe? Die gemeinsame Geschichte? Oder der pragmatische Ansatz? Nach dem Motto, wenn hier alles auseinanderfliegt, hat auch keiner was davon?

Fish Dependence Day

Es ist schon heftig, was wir heute alles so essen. Dass wir viel mehr Fleisch essen als früher, weiß ja inzwischen jeder. Aber wir essen heute auch doppelt so viel Fisch wie vor 25 Jahren. Mehrere Organisationen, darunter Brot für die Welt, sagen ganz klar: Das ist zu viel. Gestern war der „Fish Dependence Day“, das heißt, jeder Fisch, den wir dieses Jahr essen, kann rechnerisch nicht mehr aus deutschen Gewässern kommen.

Repicturing Homeless

„Ich hab’ gedacht, das bin ich gar nicht. Bis mir jemand den Spiegel vorgehalten hat: guck mal da rein.“ – Das hat Kalle gesagt, als er bei einem besonderen Fotoshooting mitgemacht hat: ein Shooting für Obdachlose. Er hat dafür ’nen schicken Anzug angezogen, Krawatte, edle Schuhe, Handy ans Ohr und die andere Hand lässig in die Hosentasche.

13 Trucker retten Leben

Da fährt ein LKW in Detroit an einer Barrikade der Polizei vorbei und 12 weitere hinterher. Sie fahren weiter bis zu einer Brücke über den Highway und parken darunter – alle nebeneinander, so dicht wie es geht. Damit haben sie einen Menschen gerettet, der sich von der Brücke stürzen wollte.

Kippa for everybody

Krasses Ding: Im wohlhabenden Viertel Prenzlauer Berg schlägt ein arabisch sprechender Mann Mitte/Ende 20 mit seinem Hosengürtel auf einen anderen ein. Die Szene wird gefilmt. Und zwar von dem Opfer selbst. Beängstigend! Der Typ, der das gefilmt hat, trug eine jüdische Kopfbedeckung, die Kippa. Der prügelnde Araber beschimpft ihn denn auch mit dem Wort „Jehudi“.

Erster Stein und so

Wiedermal so ein Aufreger-Thema: Da ist die Tage ein Krankenwagen unterwegs und fährt langsamer als er darf. Eine Autofahrerin dahinter hupt und überholt und dann beim Wiedereinscheren schneidet sie den Rettungswagen, sodass der stark abbremsen muss. Und dann soll sie den Sanitätern noch den Mittelfinger gezeigt haben.

Was Recht ist

Wie viele Geheimnisse akzeptierst Du, wenn es um den Geheimdienst geht. Drückst Du ein Auge zu, wenn Deutschland sich an illegalen Aktivitäten beteiligt, oder sagst Du: Nee, was Recht ist, muss Recht bleiben. Deutschlands Geheimdienste müssen sauber bleiben, sprich: sich an internationales Recht halten?

Leistung von Bienen in Euro

Ich musste ein bisschen schmunzeln, als ich gelesen habe: Den Kommentar über das Bienensterben in der Süddeutschen Zeitung hat Janis Beenen geschrieben … Beenen. *lol* – Aber mal ernsthaft jetzt: Janis Beenen schreibt von einem Problem: Wenn die Bienen sterben, haben wir ein richtig großes Problem! Jedes Kind weiß, die Bienchen bestäuben die Blümchen, heißt aber auch: Wenn zu wenige Bienen da sind, dann werden viel zu wenige Pflanzen bestäubt, und es wird krasse Ernteausfälle geben.

Blick von oben

Wenn ich lachen muss, über mich selbst, oder wenn ich mich kaputt lache über uns als Menschen, dann frage ich mich manchmal: Was würde eigentlich ein Außerirdischer denken? Wenn uns so einer von oben beobachten würde, was gäbe es nicht alles, bei dem er sich einfach an den Kopf (oder was auch immer er hat) greifen und fragen müsste: „Was machen die da?!?“!

Kanye West Lebensratgeber

Kannst du Lebensweisheiten brauchen – so jeden Tag, oder jeden zweiten? Oder sagst Du eher: „Geh mir bloß weg mit sowas“? Der US-Rapper Kanye West will jetzt auf einem eigenen Kanal kontinuierlich Lebensweisheiten für seine Fans raushauen. Das wäre seine Art, ein Buch zu schreiben, weil da könnte er schreiben, was er will und was ihm einfällt, ohne, dass ihm einer reinquatscht. Eine dieser Lebensweisheiten heißt: „Sei einfach mal still“ – und die hat es gerade zur Überschrift in Spiegel-Online geschafft!

Kein menschlicher Konflikt ist unlösbar

Kein menschlicher Konflikt ist unlösbar. Diese Überzeugung und dieses Zitat stammt von dem US-Senator George Mitchell. Mitchell hat vor 20 Jahren geschafft, was viele für unmöglich gehalten hatten: Einen Kompromiss zwischen dem protestantischen zu England gehörendem Nordirland und dem katholischen Hauptteil der Insel. 30 Jahre Bürgerkrieg. 3.500 Tote, fast 50.000 Verletzte. Und dann der von Mitchell vermittelte Kompromiss.

Martin Luther King und seine berühmte Rede „I Have a Dream“

„I Have a Dream“ von Martin Luther King – Es ist eine der berühmtesten Reden des 20. Jahrhunderts. Aber beinahe wäre sie vielleicht nie so gut geworden. Sein Berater hatte ihm bei der Vorbereitung in der Nacht zuvor gesagt: „Sag bloß nicht ‚I Have a Dream‘!“. Das habe er schon so oft gemacht, das sei ausgelutscht. Im Redemanuskript steht die Zeile deshalb nicht.

Landstraße oder Autobahn?

Wenn Du die Wahl hast: Kürzerer Weg über die Landstraße oder längerer Weg über Autobahn, welchen Weg fährst Du? – Kommt drauf an, ge? Wenn ich es ziemlich eilig habe, werde ich mich wahrscheinlich automatisch für die Autobahn entscheiden. Selbst wenn die Strecke länger ist, will ich doch nicht über die Orte zuckeln, und die Anwohner finden es bestimmt auch besser, wenn der Verkehrslärm weit weg auf der Autobahn ist.

Unabhängigkeit der Weltgesundheitsorganisation in Gefahr

Wenn Du krank bist, dann verändern sich die Prioritäten. Wenn Du ’ne richtige, heftige Grippe hast, die Dich mal locker drei Wochen ans Bett fesselt, oder noch viel schlimmere, lebensbedrohliche Diagnosen, dann brauchst Du medizinische Hilfe.

#Traditionshase

Alter, was da abgeht im Netz wegen einer Artikelbezeichnung! Jemand twittert ein Foto von nem Kassenbon, auf dem steht nicht „Osterhase“ sondern „Traditionshase“ und glaubt, damit würde bestimmt Rücksicht genommen auf „andere Kulturkreise“. Riesenaufregung im Netz von Leuten, die meinen, das „Abendland“ ginge „unter“.

Begegnung vor Ostern

„Erkennst du mich nicht?“ – „Äh, sorry, nein. Ich … also im Moment weiß ich echt nicht, wo ich dich hinste…“ – „Ich bin Kaja vom Nähladen“. Mir stockt der Atem. Kaja vom Nähladen ist seit einem Jahr wie vom Erdboden verschluckt. Der Laden verkauft. Krebs. Eine supernette, unglaublich herzliche und jetzt total veränderte Frau. Jetzt steht sie vor mir im Markt zwischen Biozitronen, Salatbar und Ostereiern.

Polizei-Alarm wegen Beten in der Mittagspause

Abgefahrene Story: Da geht ein Mitarbeiter von IKEA in Erfurt am Mittwochnachmittag in seiner Mittagspause nach draußen hinter das Haus, sucht sich eine einigermaßen ruhige Stelle in der Nähe eines Gebüschs, rollt einen kleinen Teppich aus und betet – und kurz darauf kommt die Polizei mit mehreren Streifenwagen angefahren, um zu checken, was der Mann da genau macht. – Naja, beten halt.

Pietätloser Textgenerator

Die Deutsche Bahn hat die Tage Stellenanzeigen auf Facebook gepostet – und das ging voll nach hinten los. Und zwar richtig bitter: „Alle wollen nach Berlin – dabei sind die guten Jobs in Bad Aibling (Zwinker-Smiley) – als Quereinsteiger zum Fahrdienstleiter was voranbringen“.

Kinderkriegen versus Klimaschutz

Kinderlos sterben, um das Klima zu retten? Wie verrückt ist das denn? Kann irgendwer so eine Frage ernst nehmen? – Ja, Philippe van Basshuysen tut das in einem Artikel der Frankfurter Rundschau. Basshuysen ist Dozent an der London School of Economics und erforscht, wie Institutionen gleichzeitig effiziente und gerechte Ergebnisse erzielen können. Er sagt: „Ein Mensch, der in einem entwickelten Industrieland ein Kind weniger bekommt, spart dadurch 60 Tonnen CO2e.“ Das sind sogenannte Kohlenstoffdioxidäquivalente.

Ostern, was war da nochmal?

Ostern – woran denkst Du bei dem Wort? Ostereier, Osterferien, der Osterhase, Osterglocken oder: Frühling? Was glaubst Du, wie viel Prozent der Leute in Deutschland denken bei Ostern an die ursprüngliche Bedeutung von Ostern? Verschiedene Umfragen sagen: weniger als die Hälfte, weiß was Ostern bedeutet.

Weltraumrecht

In Köln gibt ein Institut für Weltraumrecht. Ich wusste nicht mal, dass es ein Weltraumrecht gibt, ein Cyberlaw. Klar, da sausen ziemlich viele Satelliten durch’s All – rund um unser aller schöne Mutter Erde. Telefon-, TV-, Forschungs- und Überwachungssatelliten, dann Raum- und demnächst Privathotel-Stationen. Was, wenn zwei von denen aufeinander knallen? Oder wenn zwei da rumspazierende Astronauten sich treffen und einer dem andern auf die Mütze gibt bzw. auf den Helm haut? Ist das dann zivilrechtlich zu regeln oder völkerrechtlich? Oder wenn es um die Nutzung – man könnte auch sagen – die Ausbeutung des Weltalls geht. Wem gehört da was?

#DeleteFacebook, oder?

So, jetzt reicht’s, oder? Jetzt löschst Du Deinen Facebook-Account! Jetzt, wo der neue Facebook-Daten-Skandal da ist! Jetzt, nachdem Daten von 50 Millionen Nutzern durch die Firma Cambridge Analytica genutzt wurden, um Wahlkampf für US-Präsident Donald Trump zu machen! Jetzt ist Schluss! Jetzt gilt #DeleteFacebook! – – – Wobei …

Eine Kleinstadt in Mexiko

Hab’ ich gerade in der Schweizer Zeitung NZZ gelesen: In Mexiko gibt es eine kleine Stadt, die sich komplett selbst verwaltet. Mord, Totschlag und Korruption müssen draußen bleiben. Genau wie Politiker, Polizisten und die Mafia. Die 20.000 Bewohner von Cherán berufen sich auf ein altes Dorfrecht, kontrollieren die Ortseingänge und lassen nur Leute rein, denen sie persönlich vertrauen.

Demokratisches Engagement

„Hier ist elementar Demokratisches in Gefahr!“ – Das hat Frank Richter die Tage auf der Buchmesse in Leipzig gesagt. Er ist Theologe, Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche Dresden und war bis vor einem Jahr der Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Wenn die Gesellschaft jetzt nicht die Gefährdung der Demokratie erkennt und wenn sie nicht aktiv wird, dann mache er sich „riesengroße Sorgen“.

Politik zum Wohl aller Menschen

Wird sich Deutschland erneuern? Jetzt, wo die Regierung steht? Oder bleibt alles beim Alten? Willst Du, dass die Vergangenheit zurückkommt, weil früher irgendwie alles klarer, sicherer, besser und sogar schöner war? Oder willst Du, dass lieber alles so bleibt, wie es ist, weil es ja im Moment doch noch alles ganz okay ist – unterm Strich? Oder willst Du, dass sich viele Dinge verändern, damit was nicht gut ist, endlich gut wird?

Andere Himmelskörper besiedeln?

Es war Stephen Hawkings akustisches Markenzeichen: diese Computerstimme. Eigentlich ist es die verfremdete Stimme des amerikanischen Ingenieurs Dennis Klatt. Der hatte Mitte der 80er die Software erfunden, mit der Stephen Hawking sprechen und ganze wissenschaftlichen Abhandlungen schreiben konnte. 15 Wörter pro Minute – mit nur einem Muskel.

Hin und Zurück für die liberale Demokratie

Das war ja ein Hin und Her am Mittwoch. Erst wird Angela Merkel vorgeschlagen und gewählt, dann nimmt sie die Wahl an. Dann muss der Bundespräsident die designierte Kanzlerin ernennen. Dazu saust Merkel vom Bundestag im Reichstagsgebäude rüber zum Bundespräsidenten ins Schloss Bellevue. Ernennung. Dann düst die Ernannte wieder in den Bundestag zur Vereidigung durch den Bundestagspräsidenten. Jetzt schlägt die Kanzlerin die Ministerinnen und Minister vor und ab geht’s, alle rüber ins Bellevue. Ernennung gelaufen? Zurück in den Bundestag zur Vereidigung.

Migranten im politischen Abseits

Das war nicht leicht mit der Ministerauswahl für die Regierung. Männer-Frauen-Anteil: Am Ende hat es nur bei der CSU nicht so geklappt mit den Frauen. Und dann die Frage mit nach den neuen Bundesländern. Okay, die Kanzlerin kommt aus Meck-Pom. Sie schwebt zwar irgendwie schon über allem, aber okay. Lassen wir’s mal gelten.

Untere Haltelinie

Wo sagst Du: „Stop! Halt! Bis hier her und nicht weiter!“? So klare Grenzen setzt man normalerweise nur da, wo es anfängt richtig weh zu tun; wo der Spaß aufhört und es echt ans Eingemachte geht. Wenn’s ans Eingemachte geht, droht Hunger! Und genau da, wo der Hunger anfängt – da hört der Spaß auf.

Fukushima, und es ist noch schlimmer

Weißt Du noch, was Du am 11. März 2011 gemacht hast – an dem Tag, an dem es zur Reaktor-Katastrophe in Fukushima kam? Ich weiß noch, wie ich an dem Geburtstag einer Freundin mit ein paar Leuten zusammen war, und dann sahen wir im Fernsehen diese unscharfen Bilder, wo in der Ferne das Reaktorgebäude explodierte.

Selbst gerettet vorm Herzinfarkt

Stell Dir vor, Du bist irgendwo in der Pampa unterwegs, weit weg vom nächsten Krankenhaus. Und dann bekommst Du einen Herzinfarkt. – Boa, sowas wünscht man seinem schlimmsten Feind nicht. Einem 44-jährigen Sanitäter ist jetzt sowas passiert. Er war in der australischen Wüste unterwegs, in einem kleinen Dorf, als er merkte: Da stimmt was ganz und gar nicht mit meinem Herz.

Für jeden ein Dach über’m Kopf

Ist eine Wohnung ein Menschenrecht? – Es ist schon ’ne gefährlich kalte Zeit gerade für alle Menschen, die auf der Straße leben. Das sind in Deutschland geschätzt 40.000, fast doppelt so viele wie vor acht Jahren. Insgesamt haben 400.000 Menschen in Deutschland keine Wohnung und übernachten zum Beispiel bei Freunden.

Whatsapp, Insta, Snapchat: Suchtest du, oder hast du’s im Griff?

Wie viele Minuten bist Du heute schon damit beschäftigt, WhatsApp-Nachrichten zu schreiben, zu schauen, was bei Insta und Snapchat geht? Und wie viele Stunden werden es wohl insgesamt bis heute Abend? Also, mit 3 bis 3 ½ Stunden liegst Du im Durchschnitt – das gilt für die Mädels zwischen 12 und 17. Die Jungs verbringen so 2 ½ bis 2 ¾ Stunden am Tag damit.

Gentechnik international

Denkst du bei allem, was du machst, schon vorher über die Folgen nach? Oder bist du eher der Typ: „No risk no fun“, guckst erst hinterher, was dabei rauskommt? Im letzten Jahr haben Versuche, das menschliche Erbgut mit der sogenannten Gen-Schere zu verändern, erheblich zugenommen.

Wieder Zivildienst für mehr Menschlichkeit?

Musstest Du noch Wehrdienst oder Zivildienst leisten? Zum Glück? Oder zum Glück nicht? – Seit acht Jahren ist der Wehr- und Zivildienst ja ausgesetzt. In einer neuen, repräsentativen Umfrage von Splendid Research sind zwei Drittel der Befragten dafür, wieder einen „Gesellschaftsdienst“ einzuführen. 85 Prozent wollen das für Männer und Frauen verpflichtend machen. Und die meisten sind dafür, wieder Wehr- und Zivildienst einzuführen.

Entwicklung rückwärts in Sachen Menschenrechte

Eigentlich werden wir immer besser und lernen dazu, oder? Also als Einzelne, aber auch insgesamt, als Menschheit. Oder? Ich bin mir manchmal nicht so sicher: Gerade hat Amnesty International seinen neuen Bericht vorgelegt und kommt zu dem Ergebnis: „Menschenrechtsverteidiger wie Journalisten, Gewerkschafter, Anwälte und andere werden so bedroht wie noch nie“.

#oneless

„Wann ändern wir uns – und erlassen Gesetze, die sagen, dass solche Waffen in der heutigen Gesellschaft nicht akzeptabel sind?“ – Das fragt US-Amerikaner Scott Pappalardo in seinem YouTube-Video. Er ist ein echter Waffenfan. Aber unter dem Hashtag #oneless zeigt er, wie er sein Sturmgewehr zersägt. – Wegen des Amoklaufs mit 17 Toten an einer Schule in Florida vor einigen Tagen.

Mehr Religion im Religionsunterricht

Religion oder Ethik, das sind für viele so Fächer in der Schule, für die man jetzt nicht so mega viel machen muss. Ein bisschen Gedanken machen über Gott und die Welt, gesunden Menschenverstand, das hübsch erzählen oder aufschreiben … läuft schon. Das muss sich ändern, sagt Hans Michael Heinig. Er ist Kirchenrechtler und schreibt in einem aktuellen Artikel: „Religionsunterricht muss mehr sein als Ethik, Religionskunde und Glückskeksweisheiten“. Es sei zwar bequemer – auch für die Lehrer – religiösen Konflikten aus dem Weg zu gehen, aber so sei der Religionsunterricht im Sinne des Grundgesetzes nicht gemeint.

Was ist Politik

Politik ist immer. Einzelne Politiker kommen und gehen. Aber Politik ist immer. Die Politik kann man nicht abschaffen. Man kann sagen „Politik kratzt mich nicht“, „Die machen eh, was sie wollen“, „Wählen ist eh Quatsch“. Auch das ist Politik. Politik ist eine Haltung zu der Frage, wie wir zusammenleben wollen. Gleichgültigkeit ist Politik, Engagement ist Politik.

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