Ruhe und Besinnlichkeit
Auf den meisten Weihnachtsmärkten klingt’s nach allem, nur nicht besinnlich. Musik aus jeder Hütte, Gläserklirren, Leute, die sich durchdrängeln. Das gehört irgendwie dazu, aber das ist auch super anstrengend.
Was sind Deine Themen? Was ist Dir wichtig? Nach welchen Kriterien entscheidest Du, wenn es um komplizierte persönliche oder politische Fragen geht? Kurz gesagt halt: Was glaubst Du?
Die Kirche will, dass die Menschen sich solche Fragen weiter stellen. Nach den Antworten will sie mit den Hörern gemeinsam suchen.
Deshalb heißt es bei uns: Was glaubst Du? evangelisch for you.
Auf den meisten Weihnachtsmärkten klingt’s nach allem, nur nicht besinnlich. Musik aus jeder Hütte, Gläserklirren, Leute, die sich durchdrängeln. Das gehört irgendwie dazu, aber das ist auch super anstrengend.
Eigentlich ist es echt voll die Errungenschaft, wie mega schnell wir heute an Infos kommen. Es ist wirklich noch nicht lange her, gerade mal 15 Jahre, da hättest Du unterwegs noch andere nach dem Weg fragen oder auf nem Stadtplan gucken müssen, wo’s lang geht. Jetzt schaust Du einfach auf dem Smartphone. Und das ist ja nur ein Beispiel. Theoretisch weiß man heute auch einfach von mehr Leuten, was die gerade so machen: steht im Status oder posten sie irgendwo. – Aber eigentlich auch nicht.
Manchmal schlagen zwei Herzen in deiner Brust. Auf der einen Seite das, was du willst: ein Traum, ein Plan, eine Chance, die vielleicht nie wiederkommt. Und auf der anderen Seite Menschen, die etwas von dir brauchen: Freunde, Kinder, Eltern, Partnerinnen oder Partner. Und plötzlich stehst du da und fragst dich, wofür du dich entscheiden sollst, ganz konkret.
Endlich Wochenende, die Woche war echt stressig – oder hast Du gar kein Wochenende? Arbeitest Du heute auch? Dann ist Dein Satz vielleicht: „Zum Glück ist bald Weihnachten“. Ich hör das gerade von vielen Leuten, dass sie irgendwie am Limit sind. Andere Leute kriegen ihre Sachen nicht fertig, entschuldigen sich dreimal, aber dadurch hängst Du auch hinterher. Und dann geht das immer so weiter.
Heute und morgen gibt’s riesige Demonstrationen in der hessischen Studentenstadt Gießen. Zehntausende Menschen wollen auf die Straße gehen, um gegen die Gründung der neuen Jugendorganisation der AfD zu protestieren. Die Gründung werden sie wahrscheinlich nicht verhindern können, aber sie setzen damit ein deutliches Zeichen: Die Zahl der Menschen, die für eine demokratische Gesellschaft stehen, ist riesig.
Ab morgen ist Dezember. Advent. Überall riecht’s nach Plätzchen und Glühwein, in den Schulen geht’s auf die letzten Wochen vor den Ferien zu, und auch alle anderen freuen sich schon auf freie Tage. Diese Zeit macht etwas mit Menschen.
„Ich hab geschrien, wie bei einem Tor bei der Fußball-Weltmeisterschaft!“ – Ich erinnere mich noch genau, wie mir das die Klima-Referentin von Brot für die Welt erzählt hat – vor zehn Jahren. Man hat richtig gespürt, wie Sabine Minninger geflasht war davon, dass die Staaten der Erde gemeinsam das Pariser Klimaabkommen beschlossen hatten. Etwas von diesem Spirit sei dieses Mal wieder zu spüren gewesen auf der Klimakonferenz in Belém, sagt sie heute.
Als ich gelesen habe, die Kessler-Zwillinge sind gestorben dachte ich erst. Hä? Gleichzeitig, was ein Zufall … und „Ach wie süß“, das gibt’s ja auch manchmal bei alten Ehepaaren, dass die fast gleichzeitig sterben, weil sie sich so gern hatten und verbunden waren.
Es ist schon wieder passiert: Bundeskanzler Friedrich Merz (von der CDU) sagt etwas, und anschließend gibt es eine große öffentliche Diskussion. Auf einem Handelskongress in Berlin hat er kurz nach seiner Rückkehr von der Weltklimakonferenz in Belém im Norden Brasiliens gesagt, keiner der Journalisten, die mit ihm dort gewesen seien, habe dortbleiben wollen, und alle seien froh gewesen, zurück nach Deutschland zu reisen.
Ein australischer Investor kontrolliert jetzt über 20.000 Hektar Agrarfläche, verteilt über mehrere ostdeutsche Bundesländer. Er hat die Fläche nicht direkt gekauft, sondern eine ganze Agrarholding übernommen. Mit Biogasanlagen, Ackerbau, Rinderhaltung und eben den Pacht- und Nutzungsrechten.
Der Akku hält nicht mehr den ganzen Tag, nur noch bis zum Nachmittag. Dann: Energiesparmodus, Powerbank, Ladegerät suchen. Nervig! – Gut, dass der Black Friday vor der Tür steht. Am Freitag ist es so weit. Angebote überall. Jetzt schon, eigentlich schon seit ein zwei Wochen. Die neusten Geräte für 300 Euro weniger. Doppelt so schnell. Dreimal bessere Kamera, und so weiter. Ziemlich verlockend.
Es gibt ja oft Gespräche, da ist klar, über die spricht man nicht woanders. Auf der Arbeit: Betriebsgeheimnisse sind eben Geheimnisse. Aber auch privat gibt es ja Dinge, die Du mit jemandem im Vertrauen besprichst.
Sie hatten Fahnen und Transparente dabei, manche von ihnen hatten eine Federhaube auf dem Kopf, mit blauen, roten und gelben Federn. Ein Protestmarsch der indigenen Menschen des Regenwaldes ist am Dienstag durch die Stadt Bélem in Brasilien gezogen, wo die Weltklimakonferenz stattfindet. Am Abend haben dann plötzlich dutzende von ihnen die Absperrung zum Konferenzgelände überwunden und dort laut Industrieprojekte im Regenwald kritisiert.
Es gibt Freundschaften, die halten viel aus. Unterschiedliche Hobbys, andere Musik, sogar ganz andere Lebensstile, alles kein Problem. Aber bei politischen Themen kann‘s schwierig werden.
Die Bild-Zeitung hat da wohl was falsch verstanden. Aber der Reihe nach: Wenn Menschen sich lieben und zusammen sind, können sie sich von Pfarrerinnen und Pfarrern segnen lassen. Das ist keine offizielle Trauung, sondern soll den Verliebten einfach nur zeigen: Eure Verbindung steht unter Gottes Segen. Den Menschen, die sowas gern in Anspruch nehmen, tut das gut. Oft gibt’s an Valentinstag in vielen Kirchen solche Segensfeiern, aber auch im Sommer draußen bietet die Evangelische Kirche Pop-up-Segnungen an.
Australier bekommen jetzt drei Stunden kostenlosen Strom am Tag. Also alle Australier! Ab nächstem Jahr sollen Haushalte in Australien mittags ihre E-Autos laden, Wäsche waschen, und so weiter. Kostenlos! Das geht normalerweise nur, wenn du eine Solaranlage auf dem Dach hast.
In vielen Städten riecht es schon wieder nach Glühwein und gebrannten Mandeln. Die ersten Weihnachtsmärkte haben geöffnet.
Hendrik Streeck ist CDU-Gesundheitspolitiker und Drogenbeauftragter der Bundesregierung. In einer Talksendung hat er gesagt, seiner Meinung nach brauche es „klarere und verbindliche Leitlinien, dass bestimmte Medikamente nicht immer ausprobiert werden sollten“. Er fragte, ob zum Beispiel 100-Jährige mit einer schweren Krebserkrankung wirklich sehr teure Medikamente bekommen sollte.
Der Tisch ist gedeckt, jemand fragt, ob noch Kartoffeln da sind. Dann geht’s um den Urlaub nächstes Jahr, Opas neuen Rasenmäher oder wie’s auf Arbeit läuft. In den meisten Familien wird, gerade beim gemeinsamen Abendessen, viel geredet. Jeden Tag ein bisschen Austausch, Smalltalk, Routine. Ganz normale Gespräche.
„Du musst das positiv sehen: Lüneburg am Meer – bei sieben Metern Meeresspiegelanstieg wird nicht nur die Ilmenau zur neuen Nordsee, sondern auch unser Marktplatz bekommt endlich Meerblick!“ – So zynische Sprüche hab ich schon vor zehn Jahren gehört, aber in letzter Zeit fällt’s Dir vielleicht öfter schwer, nicht zynisch zu werden. Vor zehn Jahren war die Freude groß, als in Paris das Klimaabkommen von allen Staaten der Welt unterzeichnet wurde: maximal +1,5 Grad ist das Ziel. Aber letztes Jahr haben wir die Schwelle mit +1,6 Grad gerissen.
Was früher Katzencontent war, ist heute Content mit Kindern. Manche Kinder haben heute schon eine digitale Identität, bevor sie überhaupt laufen können. Noch bevor sie das erste Mal „Nein“ gesagt haben, gibt es Dutzende Fotos und Videos von ihnen im Internet.
Heute, am 9. November, genau 87 Jahre nach der Reichspogromnacht, muss ich an einen alten Bekannten denken. Vor ein paar Jahren hatten wir uns zufällig bei einem Fest auf dem Marktplatz getroffen. Dann fing eine Blaskappelle an zu spielen, und da sagte er: „Oh, ich muss jetzt gehen. Marschmusik auf dem Marktplatz erinnert mich immer daran, wie ich als kleiner Junge gesehen habe, wie die Nazis hier die Juden auf Transporter geladen und dann abtransportiert haben.“
Auf Dich selbst bezogen fühlt sich das Thema Pflege vielleicht erstmal weit weg an. Wenn’s um Deine Familie geht, ist es aber vielleicht auch ganz aktuell. Wenn Oma, Opa oder die liebe Tante einfach nicht mehr alleine klarkommen, dann ist das Thema plötzlich mittendrin in Deinem Leben.
Ein chinesischer Frachter erreicht Hamburg. Das Besondere: Die Reise hat nur 22 Tage gedauert. Er ist nicht durch den Suezkanal gefahren – das dauert ungefähr doppelt so lang –, sondern über die Nordostpassage, also den Seeweg durch die Arktis, das ist viel kürzer. Früher war dieser Weg nur im Hochsommer befahrbar und nur mit Eisbrechern. Jetzt geht das auch im Oktober ohne großen Begleitschutz.
Magst du viel Veränderung, Neues, wird Dir sonst langweilig, hast Du Lust drauf, Dinge anders, vielleicht besser zu machen, als die Leute, die älter sind als Du? Oder ist es Dir eher zu viel. Durch die Krisen ist eh so viel los, und die Technik entwickelt sich eh super schnell, Du sehnst Dich nach Stabilität, Sicherheit, klaren Werten?
Mal wirklich fein essen gehen in einem guten Restaurant ist schon was Besonderes, Luxus quasi. Also so mit wirklich gutem Essen, schönem Licht, Kellner und Kellnerin, die darauf achten, ob Dein Glas gleich leer ist und fragen, ob Du noch etwas möchtest und so weiter.
Du liegst im Bett. Smartphone in Deiner Hand. Oder Du wartest auf die Bahn. Und Du scrollst und scrollst. Später wieder zuhause, Du gammelt auf dem Sofa. Und scrollst und scrollst und scrollst … und scrollst. Und dann schaust Du auf die Uhr und What?? Schon zwei Stunden später! Was ist mit der Zeit passiert?!?
Stell Dir vor, Du erinnerst Dich an alles. Also wirklich alles. Das geht eigentlich gar nicht, weil unser Gehirn filtert, aber Jil Price erinnert sich an alles. Sie erinnert sich nicht nur daran, was sie an 9/11 gemacht hat, sondern auch an den ganz normalen Tag davor.
Am Freitag ist es genau 87 Jahre her, dass hier in Deutschland Leute angefangen haben ihre Nachbarn zu ermorden. Die Opfer, das waren ungefähr 2.000 Jüdinnen und Juden. Am nächsten Wochenende, am 9. November, erinnern wir uns an die Reichspogromnacht.
„Der Regenwald ist die grüne Lunge der Erde“ – Den Satz haben schon Schülerinnen und Schüler in den 1990ern gelernt. Oder auch: „Wenn der Regenwald stirbt, stirbt die Erde“. Also spätestens seit den 90ern haben Menschen schon in der Schule gelernt, wie wichtig und einmalig der Regenwald ist.
Stell dir vor du hattest nen schweren Unfall. Du liegst im Krankenhaus, bewusstlos, und es ist ernst. Aber niemand weiß, was du willst. Keine Ahnung, ob du nochmal an eine Maschine angeschlossen werden möchtest. Ob du willst, dass alles versucht wird. Oder ob es irgendwann genug ist.
„Freiheit ist die Abwesenheit von Angst“ hab ich die Tage mal wieder gehört und musste dann doch wieder länger drüber nachdenken. „Freiheit ist die Abwesenheit von Angst“. Der Schriftsteller Marko Martin hat mir diesen Satz in einem Interview gesagt. Aber es ging noch weiter:
Es gibt Situationen im Leben, die kommen vor, die sind einfach Mist. Auch wenn sich das nicht immer so anfühlt: Meistens treffen die nicht dich, sondern jemand anderen. Manchmal halt auch in deinem Umfeld.
Friedrich Merz hat sich endlich zum Stadtbild geäußert. Nach seinen Aussagen, in denen er Menschen, die nicht deutsch aussehen, implizit zum Problem erklärt hat, hatte er zunächst gar nichts erklärt und nochmal nachgelegt. Der Reporter solle doch seine Töchter fragen, was er mit „Problem im Stadtbild“ gemeint haben könnte.
Es ist echt ungerecht: Die Länder, in denen die größten Schäden entstehen und die am ärmsten sind, die bekommen auch noch zu wenig Unterstützung. Die Schäden entstehen durch den Klimawandel, die Erderhitzung, verursacht durch die Industrienationen der letzten 200 Jahre, also auch durch Deutschland. Und Unterstützung meint in dem Fall Geld für die Klimaanpassung.
Heute berät die CDU ihre Strategie im Umgang mit der AfD. In der Partei werden Stimmen lauter, die sagen: Durchs Ignorieren seien die Rechtsextremen nur stärker geworden. Jetzt müssten sie inhaltlich gestellt werden. Aber wer wirklich glaubt, die CDU hätte die AfD bisher ignoriert, der hat nicht verstanden, was die AfD macht.
Das Wort „Stadtbild“ wurde schon oft benutzt. Junge Menschen, die sich „auffällig kleiden“ oder „laute Musik hören“ seien ein „Problem im Stadtbild“ hieß es in den 1950er und 60ern. In den Sit-ins, Demos, Straßentheatern und Kommunen der 68er sahen konservative Politiker ein „Verwildern des öffentlichen Raums“. In den 80ern und 90ern musste das Wort „verwahrloste Stadtbild“ wieder herhalten. Es kamen die Punks, Sprayer, Clubs, Hooligans und Neonazis.
Vor genau sechs Jahren, 2019, wurde das erste Buch von Beta Writer auf der Buchmesse veröffentlicht. Eine wissenschaftliche Abhandlung mit einer Zusammenfassung über den aktuellen Forschungsstand zu Lithium-Batterien. Und warum war das so besonderes? Weil Beta Writer eine Software mit Künstlicher Intelligenz war.
„The war is over“, „der Krieg ist vorbei“, sagt Donald Trump in Israel. Das stimmt zwar nicht ganz, aber es gibt eine Waffenruhe, und die hält jetzt seit fast einer Woche. Immerhin! Und endlich: Die noch lebenden Geiseln sind frei! 738 Tage. So lange saßen sie teilweise angekettet in Tunneln, ohne Tageslicht und ohne Kontakt zur Außenwelt.
Meine Eltern hatten so einen Platz in der Wohnung, da kamen die alten Zeitungen hin. Konnte man ja noch verwenden zum Biomüll einwickeln oder zum Polstern von Paketen. Im Wohnzimmer und auf dem Klo lagen immer ein paar Zeitschriften rum. Wenn einem langweilig war, konnte man einfach so durchblättern und ist manchmal auf sehr spannende Artikel gestoßen.
Am Freitag ist sie zum letzten Mal erschienen: die werktägliche Printausgabe der taz. Ab dann gibt’s die Zeitung unter der Woche nur noch digital, gedruckt erscheint nur noch die Wochenausgabe am Samstag.
Resettlement; auf Deutsch: Umsiedlung. Das Resettlement-Programm der UNO ist so eine Art Rettungsdienst. Menschen, die als Flüchtlinge anerkannt sind, die es richtig hart getroffen hat und die besonders schutzbedürftig sind, für die gibt es das Resettlement-Programm. Die Flüchtlingsabteilung der UNO ermöglicht es diesen Menschen, legal in Länder einzureisen, die dabei freiwillig mitmachen. Deutschland war seit Jahrzehnten dabei. Pro Jahr sind zwischen 200 und 1.000 Menschen auf diesem Weg nach Deutschland gekommen, also relativ wenig.
Wenn ein Mensch stirbt, bleibt immer was zurück, der Nachlass. Fotoalben, vergilbte Briefe oder Kisten auf dem Dachboden und so weiter. Seit ein paar Jahren hat sich da aber was verändert. Es gibt noch einen zweiten Nachlass im Internet. Da sind unzählige Chat-Nachrichten und E-Mails, gespeicherte Sprachnotizen, Musik-Playlists, mehrere Social-Media-Profile und oft hunderttausende Fotos. Digitale Spuren eines Lebens, das aufgehört hat, aber irgendwie noch da ist, zumindest online.
„Ich bin ganz begeistert“, sagt er, „Hier haben wir ja verschiedene Perspektiven, die aber alle sagen: Soziales wollen wir nicht ausspielen gegen Wirtschaftliches und auch nicht gegen Umwelt“. Er ist Besucher beim Klimatag, den die Klima-Allianz am Dienstag veranstaltet hat. Kannste Dir noch auf YouTube anschauen. Es war tatsächlich so: Da haben Menschen miteinander diskutiert, um herauszufinden, was wichtig ist, damit alle verantwortlichen Klimaschutz machen können.
Ein Feiertag fällt weg. Ein Arbeitstag mehr. Vielleicht mehr Wachstum. Mehr Leistung. So zumindest stellt sich das die CDU-Politikerin Gitta Connemann vor. Sie würde den Reformationstag streichen – einen christlichen Feiertag, der vielen gar nicht mehr als solcher auffällt. Die Kirchen sind leer, sagt sie. Warum also ein freier Tag?
Wer am letzten Montag durch die Quedlinburger Innenstadt gelaufen ist, hatte die Chance eine gratis Portion warme Suppe geschenkt zu kriegen. Der gemeinnützige Verein Tafel hatte zum Tafeltag 250 Portionen Linseneintopf an Passanten verteilt. Sie wollten damit deutlich machen, wie wichtig Solidarität, Lebensmittelrettung und das Engagement von Ehrenamtlichen sind.
Jetzt wird’s also fair und gerecht beim Bürgergeld, findet jedenfalls die Bundesregierung. Der Name wird geändert (Bürgergeld heißt dann Grundsicherung), und die Regierung will den sogenannten „Totalverweigerern“ zeigen, wo der Hammer hängt.
Karlsruhe, Osnabrück, Hannover, Hamburg, Nürnberg, Düsseldorf, München, Dresden, Berlin – in all diesen Städten und noch mehr haben sich letzte Woche Menschen getroffen und zusammen Pudding gegessen – mit Gabeln. Ja, geil!
Die Getreideernte ist dieses Jahr durchschnittlich. Also: besser als befürchtet und besser als in den letzten Jahren. Die waren trocken, heiß, unberechenbar. Diesmal war’s okay. Es gibt Jahre, da wächst wenig. Und es gibt Jahre, da wächst viel. Und beides ist nicht nur menschliche Leistung. Sondern auch viel Glück.
Wo ist der Ort, wo Du Ruhe hast, Dich niemand stört, Du niemandem überraschend begegnest, keiner kommt rein … na? Auf dem Klo! Ein toller Ort, oder? Tür zu, hinsetzen, Ruhe! Ein sicherer Ort. Nur du und Dein Smartphone – oder Du nimmst das sogar extra nicht mit, damit Dich wirklich mal ein paar Minuten niemand stören kann. Nicht die Familie, keine Nachricht und kein Anruf funkt dazwischen. Wir brauchen ja solche Momente. Zeit nur für uns selbst, Me-Time.
Der Sommer ist vorbei. Draußen wird’s bunt, aber auch kälter, dunkler, grauer. Der Kalender bleibt voll, aber irgendwie passt das nicht zusammen. Der Kopf wird langsamer, gemütlicher.
War das Internet ein Fehler? Am Anfang klang es wie die große Befreiung. Freier Zugang zu Wissen. Austausch mit der ganzen Welt. Mehr Demokratie. Mehr Teilhabe. Mehr Wahrheit.
Hast Du den Tag gestern gefeiert? Also, nicht nur weil Du hoffentlich frei hattest, sondern hast Du den Feiertag gefeiert, den Tag der deutschen Einheit? Die Wiedervereinigung, den „Beitritt“ der ehemaligen DDR zur Bundesrepublik Deutschland. Fast alle Menschen in Deutschland sagen: Die Wiedervereinigung war grundsätzlich richtig. Laut ganz neuen Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen sagen das 92 % der Menschen im Westen und 90% der Menschen im Osten.
Ich frage mich manchmal, wie das wäre für mich. Wenn hier vor 10 Jahren Krieg gewesen wäre und ich beschlossen hätte, in ein Land zu gehen, wo kein Krieg ist, wo es eine Perspektive gibt. Kannst Du Dir das vorstellen, wie das ist?
Wer nicht spurt, dem wird gekürzt. Das war über Jahre die Logik im deutschen Sozialsystem. Wer Hartz 4 oder heute das Bürgergeld nicht „ordnungsgemäß“ bezieht, also Termine verpasst, eine Maßnahme ablehnt oder nicht das tut, was das Jobcenter verlangt, dem wird die Leistung gestrichen. Früher sogar komplett.
Violet Affleck, die Tochter vom Schauspieler-Paar Ben Affleck und Jenifer Garners hat vor den Vereinten Nationen gesprochen. Warum?
Manchmal kracht es nicht. Kein offener Angriff. Kein offizieller Krieg. Nur Drohnen, die auftauchen, wo sie nicht hingehören. Fliegende Spione, die mit Kameras Industrie-, Militär- und Energieanlagen auskundschaften. Flugzeuge, die Grenzen testen, indem sie sie überschreiten.
Wenn du zurückdenkst, an deine Freunde vor 10 Jahren. Sind das heute noch die gleichen? Oder fehlen da irgendwie welche? Und du weißt vielleicht gar nicht so genau, wie das passiert ist.
Ein Freund von mir freut sich gerade richtig: „Endlich ist Herbst!“ Und die anderen so: „Hä?“ – „Ja“, sagt er, „endlich regnet es so schön, und wenn noch Wind weht, dann wird’s richtig gut“. – „Okay, so für die Pflanzen ist es sicher gut, dass die mal Wasser kriege jetzt“, sagt einer, „aber ich find’s schon ganz schön dunkel und grau jetzt“ – „Ja, stimmt“, sagt der Freund, „aber ich mag den Herbst“.
Ein Herzinfarkt ist bei Männern oft ein Stechen in der Brust. Bei Frauen fühlt sichs aber ganz anders an: Übelkeit, Rückenschmerzen, Erschöpfung. Und weil viele Ersthelfer oder teilweise auch ältere Ärzte das nicht wissen, wird die Diagnose oft übersehen. Lebensgefährlich!
Es gibt eine wahre Geschichte, die macht einfach Mut: Wenn die Menschheit will, dann kann sie gemeinsam eine riesige, weltweite Katastrophe erfolgreich verhindern – wenn sie sich einigt und sich gemeinsame Regeln gibt. Die Katastrophe, von der ich spreche, ist nicht der Klimawandel. 1985 hatten Wissenschaftler:innen noch eine ganz andere Katastrophe erkannt: das Ozonloch.
„Möchten Sie gern eine Versicherung dazu?“. Die Frage kommt jedes Mal, vor dem Klick auf „Jetzt kaufen“. Beim neuen Handy, beim Fernseher, sogar bei der Waschmaschine.
Die Straßen sind festlich geschmückt, überall in den Läden findest Du Angebote für Geschenke und in vielen Geschäften läuft schon Weihnachtsmusik. Jetzt. Im September. – Nein, ich bin kein verwirrter Zeitreisender, aber wenn Du jetzt eine Reise auf die Philippinen machst, dann ist das so. Dort ist weltweit die längste Advents- und Weihnachtszeit, und zwar in allen Monaten, die mit „-ber“ enden, also 4 Monate, September bis Ende Dezember.
Heute ist weltweiter Klima-Aktionstag, und auch in Deutschland finden in über 70 Orten Demonstrationen statt. Das Motto: #ExitGasEnterFuture. Die Initiative kommt von Fridays for Future, und viele andere Organisationen rufen auch dazu auf, heute auf die Straße zu gehen; auch die Kirchen. Warum? Weil „Klimaschutz Ausdruck gelebter Nächstenliebe ist“, sagt die Klimabischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Eigentlich ist ihr Titel „Beauftragte für Schöpfungsverantwortung“. Das klingt kompliziert, aber die Logik ist eigentlich einfach:
Neulich hab ich bei so einer Verlosung mitgemacht. Da gab‘s ein Haus zu gewinnen. Es ist nicht son riesen Ding wie Lotto: überschaubar viele Leute, realistischere Chance. Aber klar, es gewinnt nur einer.
Was geht da nur ab in den USA? Donald Trump will die Nationalgarde jetzt auch nach Chicago schicken. Mit dem Militär gegen die eigene Bevölkerung. Vor allem dort, wo nicht seine Partei regiert. Erst LA und Washington, jetzt Chicago.
Manchmal verhalten sich Menschen paradox, und dann denkst du: Hä, was war das jetzt? Da gibt es zum Beispiel jemanden, den Du echt magst. Ihr seid schon mega lange befreundet und manche haben sich schon gefragt, ob da eigentlich was läuft zwischen Euch. Auf jeden Fall hast Du das Gefühl, Du kennst ihn anders als andere.
Manchmal ist die Welt schwarz-weiß. Gut und böse, klar getrennt. Aber oft ist sie grau: Ein Freund lügt, um jemanden zu schützen. Ein Protest bringt Aufmerksamkeit, aber auch Gewalt. Eine Entscheidung hilft einem und schadet einem anderen.
„Öko-Diktatur“, ein krasses Wort. Ein Kampfbegriff, den Menschen dann benutzen, wenn sie sagen wollen … ja, was eigentlich? „Öko-Diktatur: Da will mich jemand zu etwas zwingen und sagt, das ist nötig aus ökologischen Gründen“ – wäre eine Übersetzung. Eventuell noch erweitert mit „Und in Wirklichkeit sagt er das mit den ökologischen Gründen nur, vor allem will er bestimmen, was erlaubt ist“. Uiuiui, da ist aber schon ne Menge Unterstellung drin. Mir fallen noch mehr Bedeutungen ein:
Wo warst Du am Donnerstag um 11, als der Alarm losging, draußen Sirenen heulten und Dein Smartphone losdröhnte? Und hast Du dann die Warn-Nachricht auf dem Display gelesen oder erstmal den Button geklickt, und dann war die Nachricht halt weg? Ja, ist von manchen Smartphone-Herstellern nicht gut gelöst, aber eigentlich ist die wichtigste Regel: Wenn so eine Warnung kommt, mach das Radio an. Hier erfährst Du dann, was los ist.
Manchmal ist gar nichts Großes passiert. Deine Freundin schreibt plötzlich nur noch einsilbig. Ein Freund sagt im Spaß was über dich, aber es bleibt hängen. Oder du wirst zum Essen gehen mit den Freunden nicht eingeladen und weißt nicht warum. Nur ne Kleinigkeit. Ein Moment, ein Spruch, ein komischer Blick.
Die Sozialausgaben. Großes Thema in den letzten Tagen. Bundeskanzler Friedrich Merz (von der CDU) sagt, der Sozialstaat sei in der jetzigen Form nicht mehr finanzierbar und fordert Einsparungen speziell beim Bürgergeld. Koalitionspartner SPD lehnt deutliche Sozialkürzungen ab. SPD-Co-Chefin Bärbel Bas hat gesagt, es sei „Bullshit“, dass das nicht finanzierbar sei.
Die KI fragt: „Wie geht’s dir?“ … und meint es so, wie du es gerade brauchst. Als Kumpel, Beraterin oder Partnerin. Die App Replika ist wie eine Fernbeziehung, ohne Treffen, ohne Körper, aber mit täglichen Gesprächen. Vertraut und persönlich.
Nach dem Anbieterwechsel geht Dein Smartphone zwei Tage nicht und vom Kundenservice bekommst Du nur ne Copy-and-Paste-Antwort, im Krankenhaus wird Deine Schwester einfach einen Tag lang vergessen, der Getränkeservice mit dem Schankwagen für Euren Verein bei der Kirmes kommt 2 Stunden zu spät, Du holst das Auto von der Werkstatt ab und die Rückfahrkamera geht nicht. – Au man! Es gibt so Tage, da kannst Du Dich fragen, ob eigentlich noch irgendjemand seine Arbeit richtig macht.
Otto Waalkes bekommt den Fernsehpreis für sein Lebenswerk. Otto war gefühlt schon immer da. 77 Jahre, Ottifanten, 7 Zwerge, Blödelwitze und Gitarre. Ein Typ, der nie wirklich cool war und genau deswegen immer irgendwie dazugehört.
Carlo Acutis war 15 Jahre alt, als er 2006 an Leukämie gestorben ist. Ein Teenager aus Italien, der Pokémon mochte und in seiner Freizeit Websites über katholische Wunder gebaut hat. Jetzt, fast 20 Jahre später, wird er heiliggesprochen.
Zwei Leute können ein und dieselbe Situation unterschiedlich erleben. Manchmal gibt es dann zwei Realitäten. Aber das ist nicht immer so, denn viele schlaue Menschen haben Instrumente entwickelt, mit denen man vieles messen kann. Und die Wissenschaft beherrscht Methoden, wie sie sicherstellt, dass man auch weiß, was sie misst und welchen Ausschnitt der Realität man damit erfasst. Und bei den großen Themen ist klar, was Realität ist. Der menschengemachte Klimawandel ist real. Safe. Und es ist genial, dass wir das wissen. Denn so haben eigentlich alle eine gemeinsame Basis: Problem erkannt.
Es ist echt einiges erreicht worden in den letzten 46 Jahren. 1979 waren die ersten CSDs in Berlin, Bremen, Köln und Stuttgart. Damals war das Hauptthema der Christopher Street Days: Abschaffung von § 175 des Strafgesetzbuchs, der homosexuelle Handlungen unter Männern unter Strafe stellte. Es dauerte noch bis 1994, dann wurde der Paragraf abgeschafft.
„Wir schaffen das!“, diese drei Worte der Altkanzlerin Angela Merkel werden heute 10 Jahre alt. Sie hat sie damals gesagt, als bekannt wurde, dass für das Jahr 2015 800.000 Flüchtlinge in Deutschland erwartet wurden.
Fühlst Du Dich gesehen? Komische Frage vielleicht im ersten Moment. Gemeint ist, ob Du Anerkennung und Wertschätzung bekommst. Die Psychologie zählt das Gesehenwerden zu den Grundbedürfnissen, und auch in der Bibel geht es immer wieder darum. Was hat das jetzt mit Politik zu tun?
Früher war das ganz normal: Irgendwann kam ein Brief, und dann hieß es für viele junge Männer: ab zur Bundeswehr oder in den Zivildienst. Von 1984 bis 1990 waren es 15 Monate Wehrdienst oder 20 Monate Zivildienst. Für junge Menschen heute kaum vorstellbar. Aber das ändert sich gerade.
Weltkarten sind wirklich überall! Sie hängen in Klassenzimmern, werden in den Nachrichten präsentiert und sind mittlerweile auch auf jedem Smartphone. Aber die meisten zeigen uns die Welt nicht, wie sie wirklich ist.
Wohnst Du in einem Neubau – oder einem älteren Haus? Vielleicht ist es sogar über 100 Jahre alt, und es haben schon viele Generationen dort gewohnt. Vielleicht von Deiner eigenen Familie oder verschiedene Mieter. Kann sein, dass die Besitzer gewechselt haben. Manchmal kann man so einen Moment haben, wo Du darüber nachdenkst: Wie war es hier früher? Was hat dieses Haus schon gesehen?
An mehreren Orten kannst Du sonntags jetzt im Sommer eine besondere Szenerie beobachten: An Flüssen, Seen und Sommerbädern versammeln sich viele Menschen, und dann gehen sie ins Wasser, aber nicht einfach zum Schwimmen und Planschen, sondern sie gehen in kleinen Gruppen, die anderen schauen vom Ufer aus zu. Eine Person spricht einige Sätze, dann schöpft sie mit der Hand Wasser auf der Kopf einer anderen Person. Einmal, zweimal, dreimal. Manchmal, wenn die zweite Person das gerne möchte, wird sie sogar richtig ins Wasser getaucht. Nach ein paar weiteren Worten geht die kleine Gruppe aus dem Wasser heraus – mit einem Lächeln im Gesicht. Ein paar Minuten später sind die nächsten dran.
Anxiety, keep on trying me – so startet der Refrain von Doechiis Mega-Hit Anxiety. Und der trifft genau den Nerv der Zeit. Anxiety, also Angststörungen, gehören längst zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Und sie nehmen zu.
Einer der Vereine bei uns hat dieses Jahr Jubiläum, und für das Fotobuch wurden Bilder aus den letzten Jahren und Jahrzehnten gesucht. Also hab ich auch mal meine Fotosammlung hervorgekramt. Und das war echt ein bisschen überraschend. Ich hab gemerkt, dass ich vieles nicht mehr wusste.
Die Antibabypille wird 65! Gefeiert wird sie heute aber wohl kaum noch. Immer mehr Frauen sagen: Ich will das nicht mehr. Die Pille hat Geschichte geschrieben. Als sie Anfang der 1960er auf den Markt kam, galt sie als medizinische Sensation: Zum ersten Mal konnten Frauen selbstbestimmt verhüten. Die Pille stand für sexuelle Befreiung, Gleichberechtigung, neue Lebensentwürfe. In Westdeutschland sank die Geburtenrate stark, der sogenannte „Pillenknick“.
Wenn Du mehrere Jahre oder Jahrzehnte zurückdenkst, weißt Du noch, welche Hoffnungen Du damals hattest? Welche Ziele? Welche der Träume hast Du Dir erfüllt? Welche Erwartungen wurden enttäuscht? Ist es schlimm, dass manches nicht so gekommen ist, oder ist es so, wie es jetzt ist, sogar besser?
Eine deutsche Firma verkauft mexikanische Sandalen, und halb Mexiko ist wütend. Klingt erstmal nach einem Missverständnis. Aber es geht um mehr. Adidas hat neulich den „Oaxaca Slip-On“ vorgestellt, benannt nach einer Region in Mexiko, gestaltet im Stil der traditionellen Huarache-Sandalen, die dort seit Generationen von indigenen Communities geflochten werden.
Menschen sind unterschiedlich. Logisch. Sie sind zum Beispiel unterschiedlich in der Art, wie sie damit umgehen, wenn was nicht gut läuft. Ein aktuelles Beispiel: Die Staaten der Erde haben sich wieder nicht auf ein Plastik-Abkommen geeinigt. Die Menschheit müllt die Welt weiter zu mit Plastik und Mikroplastik. Das ist keine gute Nachricht. Und von denen gibt’s so viele. – manche zieht das total runter, andere können damit besser umgehen und gehen weiter nach vorne, machen weiter, gerade weil sie nicht die Augen vor den Problemen verschließen, sondern erkennen. Aufstehen, Krone richten, weitergehen.
Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen
Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn Sie diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwenden oder auf "Akzeptieren" klicken, erlkären Sie sich damit einverstanden.