Weihnachtsgedöns

Die Tage habe ich einen Cartoon gesehen: Eine Haustür von innen, und durch die Ritzen des Türrahmens steckt offensichtlich ein Weihnachtsbaum bedrohlich seine Zweige. Aber der Mann in der Wohnung hält mit aller Gewalt die Tür zu. Der Weihnachtsbaum und das ganze Gedöns sollen bloß nicht reinkommen!

Black Friday versus Advent und Weihnacht

Kannst du was anfangen mit Weihnachten und mit der Adventszeit? Ich finde sie schön. Gemütlich, heimelig, Du sagst Weihnachten und schon riecht es nach Vanillekipferln oder Bratäpfeln oder Glühwein, oder nach zu Hause, nach Kindheit, nach damals, als alles gut war. Adventszeit ist Hoffnungszeit, dass alles gut wird. Andererseits stressen sich viele Leute auch doppelt.

Ukrainer brauchen Solidarität des Westens

Ich stelle mir die Weltgeschichte wie ein riesengroßes Mühlrad vor, das einen unendlichen langen Berg runter donnert. Aufhalten lässt es sich nicht. Aber wenn Du einen Stein an die richtige Stelle legst, dann kannst Du seine Richtung verändern. Dieses Mühlrad der Weltgeschichte könnte auf ein Dorf krachen, oder es rollt – durch Deinen Stein nur etwas aus der Spur gebracht – völlig ungefährlich an den Häusern vorbei.

Wann, wenn nicht jetzt

„Wann, wenn nicht jetzt?“ – Unter dieser Überschrift wollen jetzt 60 Organisationen der Politik und uns allen Beine machen. Es geht um den Klimaschutz. Die „Klima-Alllianz Deutschland“ listet auf 60 Seiten konkrete Schritte auf, wie Verkehr, Energieerzeugung und -verbrauch und Landwirtschaft so umgestaltet werden können, dass Deutschland das zugesagte Klimaziel noch irgendwie erreichen kann. Das Ziel von 2030. Denn das Ziel von 2020 ist längst nicht mehr zu schaffen. Das hat Deutschland verpennt. Aber nicht nochmal!

Lithium in E-Autos

Kennst Du das: Du willst was gut machen und das klappt auch, aber an ganz anderer Stelle geht dadurch was schief, womit du gar nicht gerechnet hast? Bei den Elektroautos ist das so. Die Bundesregierung will die E-Mobilität mit Milliarden von Euros fördern. Aber für die Batterien brauchen die Autohersteller Lithium, vor allem aus Südamerika.

Futuromat

Hast Du schon mal den Job-Futuromat ausprobiert? Beim Job-Futuromat gibst Du ein, welchen Beruf Du hast, und der Job-Futuromat sagt Dir anschließend, zu wieviel Prozent Dein Beruf jetzt und in Zukunft von Robotern übernommen werden könnte. Je mehr Deiner Tätigkeiten automatisiert werden können, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Deinen Job bald nicht mehr gibt.

Worauf Du wirklich Lust hast

So, endlich Wochenende! Und alle so yeah! Wobei, wer hat alles frei? Wir zählen mal durch: 1 – ja, 2 – ja, 3 – ja, 4 – nein. Jeder vierte schafft regelmäßig auch am Wochenende. Und jeder fünfte arbeitet mindestens die Hälfte der Werktage abends. Da ist die freie Zeit umso kostbarer.

Martinsfest

Na, geht’s heute zum Martinsgansessen? Schön mit der Familie oder mit Freunden lecker essen gehen, heute am Martinstag, genau das richtige Essen im November. Das weckt auch schon ein bisschen Vorfreude auf den Advent und Weihnachten. Und die Kleinen ziehen mit ihren Laternen durch die Straßen: „rabimmel, rabammel, rabumm“. Bei vielen Umzügen gibt es auch einen verkleideten St. Martin auf’m Pferd.

Ein paar Sekunden

Dass Du beim Autofahren nicht auf Dein Handy schauen sollst, ist ja klar. Auch wenn es noch so verlockend ist und problemlos erscheint, nur mal kurz die Nachricht zu lesen – Du fährst halt einfach ein paar Sekunden blind! Und in den paar Sekunden kann eben ne Menge passieren. Also wie dringend kann die Nachricht denn bitte sein, dass das Handy nicht warten kann?

Reichspogromnacht

Wenn die Evangelischen Kirchen sich öffentlich zu irgendwelchen Themen äußern, dann machen sie das meistens in einem sehr zurückhaltenden Ton. Evangelische Kirchen geben vorsichtig zu bedenken, oder sie rufen in Erinnerung. Zur Reichspogromnacht, gestern, am 9. November vor 80 Jahren ist das im Ton anders. Da halten die Evangelischen Kirchen fest. Will sagen: hier gibt es nichts zu diskutieren. Das ist ungewöhnlich.

Jeder Dritte ein Rassist

Wenn Dich jemand fragt: „Bist Du ein Rassist?“ – denkst Du „ja“ oder „nein“? Und was antwortest Du? Also sich selbst als Rassist zu bezeichnen, machen sicher nur wenige. Deshalb gehen die Forscher vom Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Uni Leipzig auch anders vor, wenn sie messen wollen, wie rassistisch die Menschen in Deutschland sind. Diese Woche haben sie ihre neuesten Ergebnisse vorgestellt.

UNO-Menschenrechtsrat

Die Würde des Menschen ist ja unantastbar – also soll sie sein. Darauf zu achten, ist Aufgabe vom UNO-Menschenrechtsrat. Deshalb verurteilt der Menschenrechtsrat auch Staaten, die die Würde Einzelner verletzen – also er soll sie verurteilen. Nun habe ich mir eine Liste solcher Verurteilungen angeschaut und zwar für die Jahre 2006 bis 2016. Der Staat Israel ist darin 68 Mal verurteilt worden. Platz 1. Meine Güte, denke ich, schlimm, was da passiert, und bin die Liste mal weiter durchgegangen:

Sternenkinder

In fast jeder Wohnung hängen Fotos an den Wänden – von Freunden, vom Urlaub, Partys, von der Familie, vom Opa bis zum kleinen Baby, alle sind sie dabei. – Kennst Du jemanden, der dort ein Foto von einem Baby hängen hat, das den Sprung ins Leben nicht geschafft hat? „Sternenkinder“ werden sie oft liebevoll genannt, die Kinder, die vor oder kurz nach der Geburt gestorben sind.

Rabbis auf Kirchenkanzeln

Der Reformator Martin Luther war gewiss kein Judenfreund. So gab es in den jüdischen Gemeinden auch Kritik daran, den Reformationstag dieses Jahr wie in Niedersachsen zum allgemeinen Feiertag zu machen. Umso erstaunlicher ist es da, dass der Rabbiner Gabor Lengyel aus Hannover sich diese Woche zum Reformationstag in die Evangelische Marktkirche begeben hat, um da gemeinsam mit dem Bischof der Evangelischen Kirche von Niedersachsen, Ralf Meister, aufzutreten.

Auf den Schultern anderer

Na, hast Du am Mittwoch richtig schön Halloween gefeiert, Dich für die Party extra gruselig geschminkt und hattest viel Spaß? Oder hast wirklich Reformationstag gefeiert, bist vielleicht nachts in ne besonders erleuchtete Kirche gegangen oder hast nen Open-Air-Gottesdienst besucht? – Hach nee, beides nicht so? Du hast einfach ’nen ruhigen gemacht, schön mal unter der Woche ausgeschlafen und den freien Tag genossen?

Es lebe das Internet

Es lebe das Internet! Oder? Ich mein, stell Dir mal vor, das Internet wäre weg, von heute auf morgen. Du kämst doch erstmal nicht klar, oder? Wenn Du jetzt irgendwas nicht genau weißt: schnell mal bei Wikipedia nachschauen. Danach kurz checken, was bei Deinen Freunden läuft, kurz ne Nachricht oder Sprachnachricht schicken, dann noch schnell was bestellen, das Paket anschließend nachverfolgen, später ein paar Videos streamen. Wenn das alles weg wäre …

Gier frisst Hirn

Wie ist das eigentlich mit der Gier? Kennst Du sie? Und wenn, kennst Du sie eher von andern, oder auch von dir selbst? In Brandenburg am Oder-Neiße-Radweg hat jemand in dicken großen Buchstabe mit roter Farbe auf seine Hauswand geschrieben: „Gier frisst Hirn“. Ich glaube das stimmt. Das gilt für unseren geradezu von der Leine gelassenen Kapitalismus, der genauso von der Gier angetrieben wird, wie er selbst die Gier füttert. Ein scheinbarer Teufelskreis: „Ich will mehr, immer mehr, ich will auch immer mehr“.

Halloween und HalloLuther

Am Mittwoch sind sie wieder unterwegs: Die Kinder in gruseligen Verkleidungen, die an der Tür klingeln und die Bewohner nötigen, ihnen Süßigkeiten zu schenken. Vor den Haustüren leuchten Kürbisse mit lustigen oder bösen Gesichtern. Ja, es ist wieder Halloween. Wie öde, wenn an manchen Haustüren die Leute der Gruselbande dann oberlehrerhaft erklären: „Nein, wir feiern nicht Halloween, heute ist schließlich Reformationstag“. Na, „super“!

Die Kirche muss ran

Die Kirchen müssen ran, sagt Christoph Butterwegge. Und er meint das Thema „Arm und Reich“. Der Politikwissenschaftler und Armutsforscher findet, dass das neue Baukindergeld und die Idee der Streichung des Solis die falschen Mittel sind, um die Menschen zu entlasten – weil nur diejenigen was davon haben, die genug Geld haben, um ein Haus zu bauen, beziehungsweise nur die entlastet, für die der Soli viel ausmacht, die also viel verdienen. Diejenigen, die nur ein geringes Einkommen haben, gewinnen dadurch überhaupt nichts, gibt er zu bedenken.

Aktionsprogramm Insektenschutz

Summ, summ, summ, summt das Bienchen rum. Kennst Du? Klassisches Kinderlied. Überhaupt die Biene. Wie sie so von Gänseblümchen zu Gänseblümchen fliegt. Und der Honig. Naja, und die Biene Maja. Sie kann zwar auch stechen, aber irgendwie ist sie doch ein sympathisches Tierchen. Und intelligent. Vor allem aber auch nützlich. – Und bedroht, von Umwelteinflüssen und umweltbedingten Krankheiten so massiv bedroht, dass die Große Koalition einen Aktionsplan in ihren Vertrag aufgenommen hat.

Test auf Down-Syndrom

Wenn Du schwanger bist – bzw. Deine Freundin oder Frau – und die Krankenversicherung würde die Kosten für eine Untersuchung auf das Down-Syndrom übernehmen, würdest Du sie machen lassen? Blutabnehmen, Labortest, und schon habt ihr das Ergebnis. Die rund 300 Euro soll ab demnächst möglicherweise die Kasse zahlen.

Ökoflieger ohne Fenster

Ich hab’s aus der Süddeutschen Zeitung. Münchner Studenten haben ein neues Flugzeug entworfen und damit einen Preis der NASA und der Deutschen Luft- und Raumfahrtbehörde gewonnen. Die Flieger der Zukunft brauchen weniger als die Hälfte an Sprit, starten und landen mit Batterien, was die Starts und Landungen erheblich leiser macht und sie haben keine Fenster. WAAAS? KEINE FENSTER? Wer will denn Flieger ohne Fenster? Ich sitze immer am liebsten am Fenster.

Gesichtserkennung

Trefferquote 80 Prozent. Das Bundesinnenministerium ist happy. Um was geht’s? Um das deutschlandweit einmalige Experiment zur automatischen Gesichtserkennung am Berliner Bahnhof Südkreuz. Genau ein Jahr lang wurde dabei ausprobiert, wie gut die Kamera-Überwachungssysteme Gesichter der Testpersonen erkennen.

Deutschland vereint

Wie hast Du den Tag der deutschen Einheit verbracht? Ich finde ja, der Tag der deutschen Einheit ist wirklich ein schöner Feiertag. Die Bilder von 1989, auf denen man die Menschen auf der Mauer tanzten sieht, sind unglaublich stark. Da kannst Du den tiefen Wunsch von Menschen nach Freiheit erkennen – und die große Freude darüber, dass sie diese Freiheit erlangt haben.

Staatliche Organe

Die staatlichen Organe schützen und bewahren das Recht jedes Einzelnen. Deshalb sollte doch jede und jeder Einzelne auch die Organe des Staates respektieren und schützen – in Gesprächen und Begegnungen. Das haben die Politikerinnen und Politiker zu den Einheitsfeiern am Mittwoch besonders betont.

Pilgerwege

Wie hieß der mit dem „Ich bin dann mal weg“? Harpe Kerkeling war es. Jedenfalls ging es darum, dass sich einer aufgemacht hat auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Stichwort „Jakobsweg“. Wer jemals einen Wald betreten hat, kommt um Pilgerschilder ja kaum drum rum. Der bekannteste ist natürlich der Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Ein Schild mit der Jakobsmuschel.

Tiergottesdienst

Die evangelische Kirchengemeinde St. Aegidien in der Lübecker Altstadt feiert heute gemeinsam mit dem Tierschutzverein einen Tiergottesdienst. In die Kirche eingeladen sind neben den Menschen auch Nutz- und Haustiere. Es gelte allerdings eine Größenbeschränkung: „Was durch das Portal passt, ist willkommen.“

Bavaria one

Hast Du auch gelacht, als Du die Tage das „Bavaria One“-Foto von Markus Söder von der CSU gesehen hast? Da steht er am Rednerpult und hinter ihm ein riesiges Logo, fast wie das der NASA, aber statt Planeten und Mond prangt da ein riesiger Söder im Logo. Und die Worte „Bavaria One – Mission Zukunft“. Die Reaktion: viel Spott und Häme. „Oberpeinlich“, sagen viele, „selbstverliebter Personenkult“. Ein bayrisches Raumfahrtprogramm sei größenwahnsinnig. Die politischen Gegner finden, es gibt wichtigere, irdische Probleme. Aber Moment.

Erntedank im trockenen 2018

Ganz schön kalt geworden. Vor einer Woche war nicht nur Herbstanfang, es fühlt sich auch wirklich so an, finde ich. Dieses Wochenende beginnen auch die Erntedankfeste. Da schmücken die Leute die Kirchen mit Blumen, Obst und Gemüse, manchmal stellen sie sogar einen Traktor neben den Altar. Und dann wird „der Ernte gedankt“. Es geht darum, dass wir uns daran erinnern, dass es nicht so selbstverständlich ist, dass die Ernte gut ausfällt, dass die Regale im Supermarkt voll sind.

Unfreiheit als Kunstprojekt

Ist Dir Deine persönliche Freiheit wichtig? Ich gehe mal davon aus, dass Du da mit einem klaren „Ja“ antwortest. In Berlin gibt es eine Initiative, denen die Freiheit auch wichtig ist. Und genau deshalb wollen Sie, dass Menschen auf Zeit erleben können, was es heißt auf Freiheit verzichten zu müssen. Sie haben bei der Stadt Berlin ein verrücktes Projekt beantragt. Es heißt DAU.

Die Presse darf nicht lügen

Kachelmann, der Wetterfrosch aus dem Fernsehen, ist der Dir noch ein Begriff? Jörg Kachelmann; Der war richtig beliebt. Diese Woche hat der Bundesgerichtshof höchstinstanzlich ein früheres Urteil bestätigt. Danach muss der Axel-Springer-Konzern Kachelmann insgesamt mehr als eine halbe Million Euro an Schmerzensgeld bezahlen.

Yes Theory

Und, wie feierst Du so Deinen nächsten runden Geburtstag? Gibst Du ne Party, lädst alle Freunde ein? Oder doch lieber nur im kleinen Kreis? Oder machst Du was richtig Abgefahrenes? So wie Will Smith. Der ist ja die Tage 50 geworden und hat zur Feier des Tages einen Bungee-Jumping-Sprung aus einem Helikopter über dem Grand Canyon gemacht.

Autonome Waffen

Künstliche Intelligenz, kurz: KI. Das ist so’n Stichwort, das klingt nach Zukunft. Ist aber schon längst Gegenwart. Schon heute ist sie im Einsatz, oft ohne, dass Du’s merkst. Bei ‚ner Internetsuche zum Beispiel, sagt Professor Martin Welsch von der Uni Jena. Da arbeitet Software, die selbst dazulernt.

Bauchgefühl

Manchmal ist es ja echt ein guter Tipp, wenn Dich jemand fragt: „Was sagt denn dein Baugefühl?“. Wenn Du eine Entscheidung treffen musst, hin- und herüberlegt hast, Pro- und Contra-Listen geschrieben hast, aber all das überzeugt Dich nicht, dann solltest Du vielleicht wirklich auf Deinen Bauch hören. Zum Beispiel, wenn’s um die Entscheidung für eine neue Arbeitsstelle geht.

Gut streiten

Streitest Du Dich manchmal gerne? Also, ich meine jetzt nicht so hässliche Streits, bei denen alle schlechte Laune haben und unsachliche Sätze von sich geben, die keinem helfen. Ich meine dieses Sich-mal-richtig-schön-streiten. Über eine Sache. Über das, was denn nun die Wahrheit ist. Darüber, was jetzt richtig ist.

Glockenläuten zum Internationalen Friedenstag

Gestern, 18 Uhr: Fast überall haben Glocken geläutet: Rathausglocken, Kirchenglocken, Domglocken – 15 Minuten lang, gleichzeitig an vielen Orten in ganz Europa. Es war eine Premiere, denn zum ersten mal haben kirchliche und säkulare Glocken gemeinsam geläutet. Das Motto war: „Friede sei ihr erst Geläute“. Mit der Aktion zum Europäischen Kulturerbe-Jahr 2018 sollte damit ein starkes Zeichen gesetzt werden für den Frieden; 100 Jahre nach dem Ende des ersten Weltkriegs und 400 Jahre nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges.

Bauchgefühl

Manchmal ist es ja echt ein guter Tipp, wenn Dich jemand fragt: „Was sagt denn dein Baugefühl?“. Wenn Du eine Entscheidung treffen musst, hin- und herüberlegt hast, Pro- und Contra-Listen geschrieben hast, aber all das überzeugt Dich nicht, dann solltest Du vielleicht wirklich auf Deinen Bauch hören. Zum Beispiel, wenn’s um die Entscheidung für eine neue Arbeitsstelle geht.

Nachrichtenruhetage

Hast Du das auch manchmal: das Gefühl „Ich will’s gar nicht alles wissen“; wenn Du keinen Bock mehr hast, Nachrichten im Radio zu hören, im Fernsehen zu schauen, die Push-Nachrichten auf dem Smartphone nerven ohne Ende, Politische Streits hier, Katastrophen dort, Hetze, Hass, Finanzkrisen, Kriege. – Diese Themen! – Bundeswehreinsatz in Syrien ja oder nein, ein 17-Jähriger, der nen Sprengstoffanschlag plant, Tote in Chemnitz und Köthen, Typen, die den Hitlergruß zeigen, Hurrikan „Florence“, Taifun „Mangkhut“, Krisentreffen der Koalition, usw., usw.

Hambacher Forst

Es gibt ja immer ein erstes Mal. Ich habe heute das erste Mal gehört, dass die Polizei „HIT-Teams“ hat. HIT-Teams – Höhen-Interventions-Teams. Die sollen Menschen aus den Bäumen holen, Umweltschützer, die teilweise seit mehreren Jahren im Wald leben, um den Hambacher Forst in Nordrheinwestfalen vor der Abholzung zu bewahren.

Teilhabe statt Kaffeesatz

Die Arbeitgeber sehen die Arbeiter wie einen Becher Kaffee. Am liebsten schöpfen sie oben die Crema ab. Der Kaffee ist auch okay, aber unten im Becher da bleibt der Kaffeesatz. Der bleibt aus Sicht der Arbeitgeber wohlbemerkt – einfach über. – So beschreibt die Arbeitsmarktexpertin Lena Becher vom Institut für Sozialpolitik und Arbeitsmarktforschung der Hochschule Koblenz die Sicht vieler Arbeitgeberverbände auf die Menschen.

Waffle-House-Index

Wenn Du schon mal in den USA warst, hast Du vielleicht dort schon mal gegessen: bei „Waffle House“. Die Schnellrestaurants sind super bekannt und haben rund um die Uhr geöffnet – 24 Stunden, 365 Tage im Jahr – die meinen das 100-prozentig ernst. Auch wenn es schwerste Unwetter gibt, verspricht das Unternehmen: Wir öffnen – wenn’s irgendwie geht. Das gilt auch jetzt für Hurrikan „Florence“. Heißt umgekehrt: Wenn „Waffle House“ doch nicht öffnet, dann sieht es richtig, richtig schlecht aus.

Organspender und -empfänger

Achtung, kurz schwere Kost, aber diese Woche haben ja viele darüber gesprochen: Stell Dir vor, Dein Freund oder Deine Freundin ist sterbenskrank und braucht ein neues Herz. Dringend! Wie sehr wirst Du darauf hoffen, dass ein anderer Mensch zugestimmt hat, sein Herz nach dem Tod zu spenden … – Szenenwechsel. Jetzt stell Dir vor, Dein Freund oder Deine Freundin hatte einen schweren Autounfall.

Was tun mit rechtsextremen Lehramtsstudenten

An der Uni Bremen gibt es zurzeit einen heftigen Streit. Eine Studentin, die auf das Grundschullehramt studiert, soll der rechtsradikalen Szene angehören. Der Allgemeine Studentenausschuss ASTA hat ein Foto der Studentin und ihren Namen an seine Tür geheftet. Darunter stehen drei Worte: „Völkisch – Nationalistisch – Rechtsradikal“.

Hashtag „Wir sind mehr“

Hast Du auch Dein Profilbild in den vergangenen Tag aktualisiert und mit dem Hashtag „Wir sind mehr“ versehen? – „Ja klar! Musste machen, damit es wirklich viele sind.“ – Oder sagst Du: „Nee, hab ich nicht. Das ‚Wir sind mehr‘-Konzert in Chemnitz ist gut, dahin fahren ist auch gut, Haltung zeigen, klar sagen, was nicht geht, auch. Aber den Hashtag auf dem Profilbild brauchst Du nicht!“?

Wertewandel für Klima- und Umweltschutz

Also eigentlich ist es Dir doch klar: Mit dem Auto mit 180 über die Autobahn ist umwelt- und klimaschutz-technisch totaler Quatsch. Der Verbrauch ist exorbitant hoch, was Du da an CO2 rauspustest: unverantwortlich! „Aber es macht halt Spaß“, sagst Du. Und dafür fährst Du auch noch ein riesen Schiff und sitzt alleine drin? „Ist’n Firmenwagen“, sagst Du, „und außerdem kann man ja auch nicht bei wichtigen Terminen mit nem Polo vorfahren. Wie sieht’n das aus!?“

Rechts-Sprech

In allen Staaten zu allen Zeiten hat es Ausgrenzungen gegeben. Je brutaler die Herrscher, desto stärker die Herabsetzung von „anderen“. Damit das eigene Volk glaubt, andere seien schlechter, haben die Herrscher einen Trick angewandt. Sie haben die anderen für „unrein“ erklärt. Und zwar so lange, bis die anderen nicht mehr als Menschen galten sondern als Tiere.

Weltfriedenstag

Der 1. September gilt vielen im Osten Deutschlands als Weltfriedenstag, eingeführt 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone zur Erinnerung an den deutschen Überfall auf Polen und den Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die alte Bundesrepublik kennt den 1. September eher als Antikriegstag. 1957 hatte der DGB unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ zu Aktionen am 1. September aufgerufen. Bis heute engagieren sich in Ost und West Leute gegen Krieg und Rüstung und für Frieden und Versöhnung.

Günstiges Obst wegen Billig-Arbeit

Deutschland importiert pro Erntesaison ungefähr 2 Milliarden Kilogramm Früchte aus Spanien. Orangen, Zitronen und andere Zitrusfrüchte, Paprika und Gurken zum Beispiel. Und es ist günstig. Und warum? „Wegen der Zuwanderer aus Afrika“, sagt der Wiener Soziologe Roland Verwiebe. – Moment mal, wie jetzt?

Ijad Madisch fesch beim Digitalrat

Ausgerechnet über ein Foto aus dem Kanzleramt reden diese Woche alle – wegen Ijad Madisch. Bei dem Gruppenfoto vom neuen „Digitalrat“ fällt er voll auf, denn er hat keinen Anzug an, stattdessen steht er in der ersten Reihe im lässigen Shirt und cooler kurzer Hose, mit roten Sneakers und nem Superman-Käppi, Hände in den Hosentaschen, mit sympathischem Lächeln. Kurz: Er sieht einfach gut aus. Und das Netz geht voll ab:

Wett-Küssen

Heute schon geküsst? Ja, nein, vielleicht? Aber ganz sicher nicht vor einem Kuss-Schiedsrichter. In China geht es richtig zur Sache, wie die Frankfurter Rundschau berichtet. Da gibt es öffentliches „Um die Wette küssen“. QIXI heißt das. Dabei küssen sich Paare öffentlich auf einem Platz und eine Juri aus ausgewählten Kussexperten bewertet die Küsse. Zum Beispiel: Wie lange der Kuss denn so währt, aber nicht die Länge allein entscheidet. Wie innig küssen sich die zwei, wie überzeugend, wie glaubhaft und liebevoll sieht das Küssen bei den jeweiligen Paaren aus?

Krieg(sspiele)

Gamescom in Köln, die weltweit größte Messe für Computer- und Videospiele. Du schlenderst durch die Hallen und siehst dann Plakate, die wie das Cover eines richtig guten Kriegsspiels aussehen: Soldaten mit Maschinengewehren, der Himmel ist rot, die Luft brennt, aber richtig. Dazu der Spruch „Multiplayer at its best!“. Daneben hängt noch ein Plakat: „Mehr Open World geht nicht!“ – Und um was geht’s? Um Werbung von der Bundeswehr!

Ökumenischer Weltkirchenrat wird 70

Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. Das ist seit Jahrzehnten das politische Ziel vom Ökumenischen Weltrat der Kirchen, dem ÖRK. Über eine halbe Milliarde Christen gehören ihm an. Und das, obwohl die Katholische Kirche kein offizielles Mitglied des ÖRK ist. Diese Woche nun wird der ÖRK 70 Jahre.

Christopher Street Day

Heute zieht der CSD durch Erfurt, der Partyzug der lesbischen, schwulen, bi-, trans- und intersexuellen Menschen, die fröhlich feiern, mit oft viel nackter Haut und bunt angemalt. Aber es geht nicht nur ums Feiern. Der „Christopher Street Day“ ist vor allem auch eine Demonstration. Auch die evangelische Kirche in Erfurt macht mit und hat schon gestern Abend zu einem Gottesdienst eingeladen.

Jüdischer Humor

In der Schweiz gibt es demnächst eine Ausstellung, die sich jüdischen Witzen widmet. Ei, ei, ei! Geht das? Darf man das? Gibt es das – einen jüdischen Humor? – Charles Levinsky, der die Ausstellung in Zürich mitorganisiert, meint in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung auf alle Fälle, ja.

Neuer Chef von Amnesty International

Wenn einem Menschen auf der Welt Leid zugefügt wird, dann wird dieses Leid allen Menschen zugefügt. Das ist die Überzeugung der Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“. Am Donnerstag dieser Woche hat ihr neuer Generalsekretär, Kumi Naidoo in Südafrika sein Amt angetreten.

Brückenverantwortung

Das war wirklich grausig mit der Brücke bei Genua diese Woche. Es werden wohl immer noch Menschen vermisst. Die Zahl der Toten liegt weit über 20. Sich das vorstellen – kann man gar nicht. Es haben auch einige den Sturz überlebt, sind mit dem sprichwörtlichen „blauen Auge“ davongekommen.

Klimaschutz im Grundgesetz?

Eigentlich hatte die deutsche Bundesregierung zugesagt, das Klimaschutzziel zu erreichen. Zum Beispiel bei der historischen Klimakonferenz in Paris 2015, als sich alle Staaten der Erde auf das „Übereinkommen von Paris“ geeinigt hatten. Und jetzt die Bundesregierung so: „Mh ja, also das Klimaschutzziel 2020 geben wir jetzt auf, weil … wir schaffen es jetzt wohl eh nicht mehr, das in eineinhalb Jahren zu erreichen“.

(Falsch) abgebogen

Da sitzt Du im Bus, daddelst ein bisschen auf Deinem Handy rum, guckst dann zwischendurch mal aus dem Fenster und denkst so: Hä? Wo fährt der denn hin? Und kurz danach macht der Busfahrer kleinlaut ne Durchsage: „Ähm, sorry, ich hab da eben voll vergessen abzubiegen. Tschuldigung. Ich dreh dann mal um“. Eigentlich kennen Busfahrer ja ihre Strecke in- und auswendig. Aber die Tage war in Hamburg ein Busfahrer irgendwie verpeilt. Musste dann ne ziemlich große Ehrenrunde drehen, weil er auf der Straße nicht wenden konnte.

US-Zeitungskampagne

Es gibt einen Namen, da höre ich mittlerweile am liebsten weg. Ich lass ihn deshalb einfach weg. Die Geschichte um die es geht, hat aber trotzdem mit ihm zu tun. – In den USA haben sich jetzt 350 Zeitungen zusammengetan, kleine Lokalblätter und große überregionale Zeitungen wie die New York Times.

Freihandel für Menschenhandel

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) setzt sich im Moment fantastisch für den afrikanischen Kontinent ein. Er fordert von Brüssel: Öffnet die Märkte für alle afrikanische Güter“. Landwirtschaftliche Produkte müssten zoll- und quotenfrei nach Europa eingeführt werden können.

Kontrolle und Vertrauen

Wieviel darf Dein Partner oder deine Partnerin eigentlich von Dir wissen? Alles? Oder nur das, was Du so ganz von Dir selber erzählst? Wann öffnest Du Dich am leichtesten, erzählst von Dir selber? Wenn jemand fragt, oder eher genau dann, wenn Dich keiner fragt, sondern auch mal einen Moment schweigt, Dir Zeit lässt zum freien, willigen Erzählen?

Bein zeigen

Sind nackte Beine auf der Arbeit nun okay oder lächerlich? Lassen wir mal die typischen Arbeitsstellen außen vor, wo auf jeden Fall ein sehr seriöser Dress-Code gilt wie bei den Banken. Sagen wir mal, eine Firma, wo man nicht super chic rumlaufen muss, aber wegen Kundenkontakt schon erwartet wird, dass man ordentlich aussieht.

Haseloffs Sommerinterview

Da hat der Landesvater von Sachsen-Anhalt ja einen rausgehauen in der Sommerpause. Was Ministerpräsident Haseloff diese Woche der Mitteldeutschen Zeitung in die Feder diktiert hat, das war abstoßend, unmenschlich, unchristlich. Die Kritik schwankt zwischen „naiv“ und „verlogen“.

Instagram-Boyfriends

Ich musste echt schmunzeln. Die „Instagram boyfriends“. Ein so lustiges Foto … wie da die Jungs am Strand stehen, Kamera vor der Nase, und im Fokus: ihre Mädels, die für ein cooles Foto posieren, zwei mit dem Rücken zur Kamera, sodass man schön sieht, wie sie aufs Meer hinausblickt, die andere mit Blick zur Kamera. Der eine steht hinter ihr, der andere kniet, mit nem Selfiestick in der Hand, der dritte sitzt halb im Wasser. Und nicht an irgendeinem Strand, sondern in Thailand, an dem Strand, an dem auch der Film „The Beach“ mit Leonardo DiCaprio gedreht wurde.

Welterschöpfungstag

Seit Mittwoch leben wir auf Pump. Wir alle. Alle Menschen dieses Planeten. „Seit Mittwoch erhöht sich erneut das globale Haushaltsdefizit der Menschheit“, sagt die Umweltschutzorganisation WWF, „Für den Rest des Jahres leben wir auf Pump und verbrauchen damit die Lebensgrundlage unserer Kinder und Enkel“.

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