Spiritualität und Kirche

Also die Leute um die 30, die sind ganz schön religiös, oder jedenfalls haben die so ne spirituelle Ader, sagt mir gestern eine befreundete Pfarrerin. Naja, in die Kirche gehen die Leute um die 30 ja wohl eher weniger. Ach, sagt sie, darum geht es doch überhaupt nicht. Es geht um den Kern. Um das Gefühl, dass zum Beispiel das Beten kein Unfug ist. Oder um Gefühl von Fügung.

Wer fragt nach Krieg und Frieden

Also diese Geschichte mit den Grünen und den Waffenlieferungen – die ist schon etwas heikel. Grünen-Chef Habeck meinte wohl, dass man der Ukraine Waffen liefern darf, um sich zu verteidigen. Grünenchefin Baerbock sieht das nicht so. Und das Parteiprogramm sieht es auch nicht so. Das Parteiprogramm spricht sich gegen jede Art von Waffenlieferungen in Krisengebiete aus. Also kam, was kommen muss in solchen Fällen: Rückwärtsrudern. Habeck habe nur solche Waffen gemeint, die keine Waffen sind. – Okay, das jetzt gemein von mir. Ich korrigiere, Habeck habe nur solche militärischen Ausrüstungsgegenstände gemeint, die Menschleben schützen – wie Nachtsichtgeräte oder Minenräumfahrzeuge.

Play the game statt Pessimismus

„Deutschland ist verliebt in den Pessimismus. Wir erzählen die Geschichte falsch“ – sagt Schriftsteller Frank Schätzing bei „Zukunft.machen“. Und er meint mit der „Geschichte“ den Klimaschutz. Über den würde von manchen falsch gesprochen, weil sie ihn als etwas Unzumutbares darstellen, das nur mit Verzicht möglich ist, ohne Spaß. Dabei sei doch Klimaschutz etwas Gutes.

Das ist Leben

Irgendwie kennt das doch jeder: Einen richtigen Scheißtag. Aber so wie diese Woche. Am Ende dachte ich nur: Fass am besten gar nichts mehr an. In den Paketshop ohne Bargeld! Paket schon eingescannt, Schlange hinter mir. Oh man, sorry! In der Küche ne bescheuerte Mehlmotte. Beim Killen die Flasche mit dem selbstgemachten Himbeeressig von der Arbeitsplatte gefegt. Die neue und frischgewaschene helle Hose versaut. Die Sauce in die Schubladen vom Küchenschrank. Die Flasche auf dem Fußboden – geplatzt, die Wand himbeer-rot gesprenkelt. Der Autoschlüssel in der Jackentasche, die gestern bei Omas Geburtstag hängengeblieben ist. Beim Rechnung zahlen drei mal die falsche Tan. Konto gesperrt. Das war einfach wie gesagt – ein, ja ein Scheißtag.

Verbote oder selbst entscheiden

Sagt mir neulich jemand: „Ich fahr gern schnell Auto, aber wenn es die Vorschrift gäbe, maximal nur 130 zu fahren, dann würde ich mich dran halten. Ist ja auch sinnvoll wegen Klima und so“ – Ähm, was soll ich davon jetzt halten? Wenn Du es sinnvoll findest, langsamer zu fahren, warum machst Du’s dann nicht einfach?

Antisemitismus und Israelkritik

Geht das: israelkritisch und nicht antisemitisch zu sein? Ist jeder, der den Staat Israel kritisiert, gleich ein Antisemit? Na klar. Jedenfalls solange Du Dich besonders über den Staat Israel aufregst und dir andere Staaten im Vergleich zu Isreal ziemlich egal sind. Da können die Saudis Journalisten zerstückeln, das stört Dich nicht, aber wenn die demokratischen Israelis sich gegen Raketenbeschuss wehren, regst du Dich auf! Warum? Warum wohl? Könne das antisemitisch motiviert sein? Hat was für sich – das Argument.

Max ohne Erinnerung

Stell Dir vor, Du rutschst beim Treppensteigen aus, fällst hin, wirst bewusstlos, und als Du wieder aufwachst, erinnerst Du Dich nicht mehr. Du weißt nicht mehr, wer Du bist, Du weißt nicht, dass da an Deinem Bett Deine Eltern stehen. Du weißt, wie das Leben funktioniert, Geburt, Erwachsen werden, Sterben. Du kannst sprechen, rechnen, weißt, was Du in der Schule gelernt hast. Aber alles, was Dich ausmacht, ist weg. Deine Freunde kennst Du nicht. Dein alter Job fühlt sich an wie der eines Fremden, so wie Dein ganzes altes Leben.

Krieg und Frieden statt Impfen und Infektionen

Gesundheitsminister Jens Spahn von der CDU, hat gesagt, wie die CDU den Grünen die Stimmen abjagen kann bei der Bundestagswahl. Die CDU müsste mehr über Sicherheitspolitik reden, meinte der Gesundheitsminister. Bei Krieg und Frieden wären die Grünen blank.

Wie im Himmel, so auf Erden

„Wie im Himmel, so auf Erden“ – Klar, ist aus dem bekanntesten Gebet der Welt, dem Vaterunser. Der Arzt, Journalist und Moderator Eckhard von Hirschhausen interpretiert diesen Satz so: „Wie im Himmel, so auf Erden“ könne man auch ganz konkret verstehen als „Das, was wir in den Himmel pusten, das fällt uns im wahrsten Sinne auf die Füße“.

Neue EKD-Präsidentin

Es ist kein Staat und keine Stiftung, es ist auch kein Verein, aber es stehen über 20 Millionen Namen auf der Mitgliederliste. Sie, diese gut 20 Millionen Mitglieder in Deutschland, sind eine Körperschaft öffentlichen Rechts, haben ein gewähltes Parlament und sie haben gerade eine neue Chefin gewählt: Die Evangelische Kirche in Deutschland hat die 25-jährige Philosophie-Studentin Anna-Nicole Heinrich zur Präsidentin gewählt.

Weg damit!

„Man glaubt ja immer gar nicht, wieviel Zeug man in den Schränken hat“, sagt ne Freundin am Telefon, die gerade ihr Schlafzimmer ausräumt, um danach die Wände frisch zu streichen. „Jetzt steht mein ganzes Wohnzimmer voll mit den Sachen, ich frag mich, wie das alles wieder ins Schlafzimmer reingehen soll“. – „Naja, was vorher drin war, passt auch wieder rein“, sag ich. Aber der Punkt ist ja ein ganz anderer.

Wenns Schellen hagelt

Früher gab’s fürs Schwätzen in der Kirche ruckzuck schon mal ne Schelle, wenn nicht vom Pfarrer, dann von irgendeiner Oma aus der Hinterbank. Jugendliche ernten heute eher mal missbilligende Blicke, wenn sich während der Predigt die Bäuche biegen, wenn dem Nachbarn der Ohrstöpsel aus dem Ohr fällt, oder das handy verreckt.

Reif für die grüne Insel

Na, bist Du reif für die Insel? Wie wäre es, wenn Du ein paar Monate wirklich auf einer Insel leben könntest – kostenlos? Sie ist 4 ½ Kilometer lang und ungefähr einen Kilometer breit. Der höchste Hügel ist 142 Meter hoch. Du bekommst eine kostenlose Wohnung und Verpflegung. Im Gegenzug kümmerst Du Dich um die Insel, um die artenreichen Tiere und Pflanzen. Das ist der Deal.

Himmelfahrt 21

Am 13. Mai ist? Tja, klar Pokalfinale „Dortmund-Leipzig“. Mal sehen wer den Fußballhimmel erstürmen wird. Am 13. Mai ist? Genau: Christi-Himmelfahrt. Genauso wenig wie der Dortmunder BvB oder eben RB-Leipzig sich aber nach dem Sieg in Berlin vom Rasen in die Lüfte erheben werden, ist Jesus Christus irgendwann auf Wolke 7 entschwunden.

Leben ohne zu altern

Gerade jetzt wäre es doch praktisch, wenn Du nicht automatisch altern würdest. Während Du im Lockdown kaum Leute treffen, keine Party machen und Konzerte und Festivals besuchen kannst, wäre es doch nice, wenn Du das halt nach der Pandemie machen kannst und körperlich einfach noch genauso fit und jung wärst.

Klimaschutzurteil

Viele sprechen von einem „historischen Tag für den Klimaschutz in Deutschland“. Das Bundesverfassungsgericht hat geurteilt: Die Bundesregierung darf künftigen Generationen nicht die Hauptlast im Kampf gegen den Klimawandel aufbürden. Und da im derzeitigen Klimaschutzgesetz nur Regeln für die Verringerung der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 aufgeschrieben sind, hat das Gericht der Bundesregierung Hausaufgaben gegeben: Bis 2022 müssen auch die CO2-Minderungsziele ab 2031 geregelt werden.

Neue zehn Gebote

Stell Dir mal kurz vor, was gestern anders gewesen wäre, wenn Du kein Smartphone hättest … Joa, da hättest Du wahrscheinlich plötzlich viel mehr Zeit mit was anderem verbracht, als mit Deinem Daumen über das Display zu sliden. Einerseits. Andererseits wäre einiges auch echt schwieriger geworden. Kein Videocall mit Freunden und Familie, kein Navi, nicht mal schnell nach nem Rezept für leckeres Essen schauen, kein How-to-Video gucken, keine Dating-App.

Profilbildauswahl

Dein Profilbild und das Foto für Deine Bewerbung – hast Du selbst ausgewählt? Klar, logisch, weil Du ja selbst am besten weißt, wie Du gut rüberkommst, welche Deine Schokoladenseite ist. Du hast ja selbst eine Vorstellung davon, wann Du attraktiv aussiehst, kompetent wirkst, einen vertrauenswürdigen Eindruck machst – kurzum: Du weißt doch, wann Du gut aussiehst.

Optimisten und Pessimisten

Tja, also ist das Glas nun halb voll oder halb leer? Jetzt in der 3. Corona-Welle wäre es vielleicht schon sinnvoll, das positiv zu sehen: Das Glas ist halb voll. Man soll sich ja über die kleinen Dinge freuen, wenn schon insgesamt … Aber woher kommt es denn nun, dass viele finden, das Glas sei halb leer?

Neuer Wind

Wissenschaftler der Universität Priceton erwarten in den USA einen Wirtschaftsboom – durch die Klimapolitik der neuen US-Regierung von Joe Biden. Die Forscher rechnen aus, dass bis 2030 eine halbe bis eine Million mehr Jobs entstehen, als auf der anderen Seite durch den Ausstieg aus Kohle und anderen fossilen Brennstoffen verloren gehen. Joe Biden investiert rund 2,3 Billionen Dollar in ein Infrastrukturprogramm, das auch bis 2050 zur Klimaneutralität führen soll. Damit reißt der neue US-Präsident beim Klimagipfel auch die anderen Staaten mit.

Mobilitätswende sozial- und klimafreundlich

„Geht nicht, gibt’s nicht“ – Es gibt Leute, die haben einfach diesen Blick nach vorne, sind motiviert, Dinge zu meistern, die auf den ersten Blick nicht zusammengehen. Wie zum Beispiel, wenn’s um Verkehr und Mobilität der Zukunft geht. Und Klimaschutz. Da hört man immer wieder so Miesmacher: „Das geht nicht, wird alles zu teuer und ist sozial ungerecht!“

x Wochen anders

Sieben Wochen kann man ganz gut überblicken. So wie die sieben Wochen von Aschermittwoch bis zum vergangenen Wochenende, Ostern. Manche nutzen diese Zeit, um zu fasten, zum Beispiel, um sich besonders bewusst zu ernähren, fit zu machen für den Frühling, haben vielleicht Süßigkeiten oder Alkohol weggelassen.

Impf-Solidarität

Wer gegen Corona komplett geimpft ist, der gibt das Virus mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nicht weiter. Das hat das Robert-Koch-Institut jetzt nochmal bestätigt. Deswegen will Gesundheitsminister Jens Spahn jede vollständig geimpfte Person so behandeln, „als hätte sie gerade aktuell einen negativen Test gemacht“.

Üben in Geduld

Ja, sie wird täglich getestet: Meine Geduld. Und nein: ich hab oft keine mehr, oder kaum noch welche, also nur noch einen kleinen Rest: Geduld, nicht in den Urlaub zu fahren, Geduld, nicht mal wieder schön essen gehen zu können, Geduld, meine Mutter nicht besuchen zu können, Geduld, nicht mehr als zwei Leute einladen zu dürfen, Geduld, Geduld, Geduld.

Üben in Geduld

Ja, sie wird täglich getestet: Meine Geduld. Und nein: ich hab oft keine mehr, oder kaum noch welche, also nur noch einen kleinen Rest: Geduld, nicht in den Urlaub zu fahren, Geduld, nicht mal wieder schön essen gehen zu können, Geduld, meine Mutter nicht besuchen zu können, Geduld, nicht mehr als zwei Leute einladen zu dürfen, Geduld, Geduld, Geduld.

Von Brüdern und Schwestern

Es gibt Menschen, die sind solange dein Begleiter im Leben, wie fast niemand anderes: Deine Geschwister. Du kannst Dir Deinen Bruder und Deine Schwester nicht aussuchen. Sie sind einfach da. Vielleicht schon immer, weil Du der oder die Jüngere bist. Oder Du warst das erste Kind Deiner Eltern, und plötzlich warst Du nicht mehr alleine.

Bleib stehen, wenn du ein Eichhörnchen siehst

„Es sind ja oft die kleinen Dinge, die glücklich machen“. – Jaja, schon klar, „ganz toller“ Kalenderspruch, wenn Du sowas von urlaubsreif bist. Nix mit kleinen Dingen, ein großer Urlaub, am weiten Meer, in den hohen Bergen, wo auch immer, egal, Hauptsache nicht so „kleine Dinge“.

Ostergezwitscher rassismusfrei

Nils Sandrisser hat sich in der Evangelischen Sonntagszeitung mit rassistischen Tiernamen beschäftigt. Da gäbe es einige: Die Hottentotten-Ente zum Beispiel, oder den Kaffernbüffel oder den Mohren-Ibis. Die Hottentottenente, beschreibt der Kollege Journalist, die heißt so, weil sie einen schwarzen Kopf hat und Klicklaute von sich gibt, wie sie in einigen afrikanischen Sprachen vorkommen. Die europäischen Entdecker dieser Tiere hätten ihnen damals Namen gegeben, die aus ihrer Gedankenwelt entstammten. Soweit so gut, soweit so schlecht.

Kirchentag

Also, ich muss ehrlich sagen, ich finde das schon ziemlich cool: Weil eine Riesen-Veranstaltung mit mehreren hunderttausend Menschen im Moment eben einfach nicht geht, fällt das Ding nicht aus, sondern wird Mitte Mai zur einzigen digitalen Großveranstaltung, an der jeder kostenlos teilnehmen kann, um andere Leute und Promis zu treffen und über die großen aktuellen Fragen zu diskutieren.

#nichtselbstverständlich

Respekt! Das nenn ich mal nen Fernseh-Ereignis am Mittwochabend. Joko und Klaas haben die Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger in den Mittelpunkt gestellt. Über sieben Stunden lang, ohne Werbung, in Echtzeit erlebst Du in der Doku eine komplette Krankenpfleger-Schicht praktisch durch die Augen von Meike.

Richtungswechsel

Ich bin mir sicher, Du kennst dieses Gefühl: Wenn Dir jemand, der Dich wirklich gut kennt, sagt: „Du verrennst Dich gerade. Das ist Mist, was Du gerade machst“. Ui. Wenn sowas einer meiner Freunde sagt, der mich seit Ewigkeiten kennt, dann muss ich echt schlucken, weil ich weiß, er hat sehr wahrscheinlich recht. Vielleicht hast Du auch so jemanden, wenn er oder sie so ein ernstes Wort mit Dir spricht, dann weißt Du, Du brauchst bei dem, was Du hörst, gar nicht versuchen zu widersprechen, denn Du weißt, es stimmt. Deine innere Stimme hat Dir das sogar auch schon gesagt, aber Du wolltest nicht hinhören. Vielleicht hast Du sogar bewusst vermieden, dass Dich jemand drauf anspricht, weil es nervt. Du willst das nicht hören.

Jenseits von richtig und falsch

Das kommt ja in den besten Familien vor, dass Ihr Euch immer wieder streitet. Du und Deine Schwester. Immer wieder kriegt Ihr Euch in die Haare, wegen Kleinigkeiten, aber zwischendurch kommt auch so’n richtiger Hammer und Du denkst: Sag mal, tickt die noch ganz richtig? – Nicht gerade ne gute Voraussetzung, um irgendwie eine gemeinsame Lösung zu finden. Vielleicht hast Du da jetzt auch einfach keine Lust mehr drauf. Ende jetzt.

Bundeswehr vor China

In diesem Jahr wird viel gewählt. Ein Thema, das später in den Koalitionsfragen eine große Rolle spielen wird, ist die Sicherheitspolitik. Klar – ein ungeliebtes Thema. Hat mit Krieg und mit Rüstung, mit Sterben und mit Töten zu tun. Mag man nicht so gerne hören, und also auch nicht so gerne drüber reden. Und worüber die Bürgerinnen und Bürger nicht so gerne reden, darüber streiten auch die Politikerinnen und Politiker nicht gern öffentlich.

Worte sind mächtig

Es gibt Leute, die sehen irgendwas und können das anderen hinterher so wunderschön beschreiben, dass es eine Freude ist, ihnen zuzuhören und man sich alles genau vorstellen kann. Und es gibt Leute, die können ihre geschliffenen Worte abschießen wie Pfeilspitzen und andere damit bis ins Mark treffen, verletzen und voll umhauen. Das eine Mal werden aus der Wirklichkeit Worte, das andere Mal aus den Worten Wirklichkeit.

EU-Mercosur, so nicht

So ein richtig gutes argentinisches Rinderfilet und trotzdem günstig – wäre das geil? Oder voll daneben, wenn ein Stück Fleisch 15.000 Kilometer von Südamerika hierher gebracht wird, um auf Deinem Teller zu landen. Günstiges Erz aus den Mienen im Amazonas-Regenwald in Brasilien für die günstige Herstellung von Stahl für Autos und andere Industrieprodukte in Europa – und diese Autos verkaufen wir dann gut in Brasilien, Paraguay, Uruguay und Argentinien?

Kaffeebecher-Rituale

Hast du eine Lieblings-Tasse? Oder einen Lieblingsbecher? Ein Teil, das jeden Morgen dazugehört? Bei mir ist es ein Kaffeebecher; von Udo-Lindenberg cool bemalt so in typischer Udo-Partylaune vom Motiv her. Und untendrunter steht: No Panik. Manchmal versuche ich mir das Motto für den Tag zu Herzen zu nehmen. NO-Panik!

Stillstand oder Veränderung

Also manche haben ja einfach das Gefühl, es bewegt sich nichts. Von wegen Öffnungen, die 3. Welle ist im Anmarsch. Also weiter warten. Immer so weiter. Es ist teilweise echt öde. Und wann wird’s mal wieder so wie vor Corona, so normal? – Vielleicht gar nicht. Denn es wird wahrscheinlich anders – aber nicht unbedingt schlechter.

Knuffeln verlernen wir nicht

Wie sehr fehlt es Dir eigentlich, Freunde und Familie so richtig zu umarmen, fest zu drücken, zum Beispiel zum Geburtstag oder bei den wenigen Besuchen im Jahr – auch wenn kein Corona ist – weil Ihr so weit weg wohnt? Klar, Ihr könnt Euch draußen treffen zum Geburtstagsspaziergang, yeah. Aber ist halt trotzdem nicht dasselbe. Glaubst Du, Du gewöhnst Dich daran? Also so sehr, dass Du Küsschen und Umarmung gar nicht mehr brauchst? So nach dem Motto: „Geht ja auch ohne. Hammer ja lang genug gemerkt.“ Vielleicht verlernen ja alle das Umarmen.

Papst im Irak

Ein kleiner Raum, zwei Holzbänke, eine für den Gast und eine für den Gastgeber. Das war ein ziemlich cooles Treffen. Dass Papst Franziskus der römische Pomp öfter gehörig auf den Senkel geht, ist ja allseits bekannt. Der Gastgeber, Großayatollah Ali Al-Sistani schien zu Franziskus bestens zu passen, ein richtiger Kumpel im Geist, der 90jährige superbescheidene Iraker. Klar, Franziskus lebt im Vatikanspalast, geht halt nicht anders. Jedenfalls ist Franziskus – Corona und Terroranschlägen mutig trotzend – als erster Papst überhaupt in den Irak gereist und hat da zusammen mit seinem neuen Kumpel, dem Großayatollah, die irakische Stadt Ur besucht.

Fehler machen, Fehler haben

Du kannst nicht immer alles auf Anhieb richtig machen. Vieles schon, aber nicht immer alles. Es gibt für diese Erkenntnis tausend Sprichwörter. Solche wie: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Oder auch: aus Fehlern wird man klug. Aber gilt das nur für Fehler, die man macht, oder auch für die, die man hat?

Vertrauen im Fadenkreuz

Russische Hacker haben 2016 die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und das Abstimmungsverhalten der Briten beim Brexit manipuliert. Das ist bewiesen genau wie der russische erfolgreiche Angriff auf die Daten des Deutschen Bundestages. Ein EU-Bericht belegt im Schnitt monatlich eine neue Desinformationskampagne russischer Akteure, mit der die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ganz gezielt manipuliert werden. Deutschland steht auch im Superwahljahr 2021 im digitalen Fadenkreuz russischer Cyberangriffe und Desinformationen.

Nein

Fragt Dich jemand: „Geht’s Dir gut?“ und Du antwortest „Ja“, obwohl Du „Nein“ denkst. Oder fragt Dich Deine Kollegin: „Hach, ich muss los. Kannst Du das noch schnell erledigen?“ und Du antwortets „Gib halt her“, obwohl Du eigentlich auch mal pünktlich Feierabend machen wolltest. Oder in Deinem Sportverein gibt’s wiedermal neue Corona-Regeln und der Trainer fragt: „Sieht das jemand anders?“ und Du sagst nichts, obwohl Du denkst, das geht so nicht.

Vorsorge – arm – reich

Gut, dass sich nicht immer alle nur und ausschließlich mit der Corona Pandemie beschäftigen! Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Heidelberg und Hamburg haben untersucht, ob ein erkrankter Mensch in Hamburg ein Krebsleiden länger überlebt, wenn er oder sie in einem wohlhabenderen Stadtteil lebt.

Insel ohne Corona

Stell Dir vor, Du wohnst in einem Land, in dem es kein Corona gibt. Und daran wird sich so schnell nichts ändern, denn Dein Land ist eine Insel. Solange niemand von woanders dorthin kommt. Und jetzt stell Dir vor, Du warst aber gerade auf einer langen internationalen Geschäftsreise, als Corona fast überall auf der Welt ausgebrochen ist. Und deswegen kommst Du jetzt nicht mehr nach Hause, denn auf Deine Heimatinsel darf ja niemand mehr einreisen – auch die eigenen Bürger nicht.

Erkenntnisse

„Also normalerweise faste ich ja um die Zeit vor Ostern, aber diesmal hab’ ich echt kein Bock drauf. Ich verzichte ja schon seit ’nem Jahr auf so viel!“ – Das hab’ ich jetzt schon von mehreren Leuten gehört, jetzt gerade wieder, als ich mich virtuell mit ein paar Freunden getroffen habe. – „Du musst ja nicht unbedingt auf etwas verzichten, Du kannst ja auch fasten, indem Du 7 Wochen lang etwas bewusst anders machst, um zu einer neuen Erkenntnis für Dich zu kommen“ – „Eben. Ich mach auch ganz viele Sachen bewusst anders wegen Corona, die ganze Zeit. Und das hat tatsächlich zu ein paar Erkenntnissen geführt“.

Unterscheide Urteil und Vorurteil

Es kann schwer sein, zwischen Urteil und Vorurteil zu unterscheiden. Die Evangelische Kirche distanziert sich ganz klar von Leuten, die die aktuellen Corona-Maßnahmen mit der mörderischen Diktatur der Nationalsozialisten von 1939 bis 1945 vergleichen. Solche Vergleiche sind unhistorisch, falsch, verhöhnen die Opfer und sie bagatellisieren das systematische Morden der Mörder. Nun hatte aber ein pensionierter Pfarrer der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland auf einer Veranstaltung von sogenannten Querdenkern im Februar eine Rede gehalten. Er selbst hatte diese Vergleiche nicht gezogen. Die Veranstalter schon. Der Pfarrer war seit vielen Jahren im jüdisch-christlichen Dialog engagiert, organisiert auch Israel-Reisen. Gibt man seinen Namen jetzt bei Google ein, dann ergänzt Google automatisch das Wort Querdenker.

Von der Rolle

Manchmal ist das wie so’n Label, das scheinbar auf Deine Stirn geklebt ist: „der Hübsche Kerl“ oder „die Kluge, die immer weiß, wie’s geht“ oder „wenn’s was zum Anpacken gibt, ruf mich an“. Manchmal fühlt sich so ne Rolle, die einem zugeschrieben wird, auch ziemlich schlecht an: „Fashion Victim“ oder „Besserwisser“ oder „Depp vom Dienst“. Da kannst Du machen, was Du willst, in der Schublade bist Du drin. Na, toll.

Maulwurfsfrühling

Ei, was da im Moment bundesweit unter den Graswurzeln, auf Äckern, Wiesen und in Vorgärten los ist– das geht ja auch keine Kuhhaut: Die Maulwurf-Männchen drehen trotz offizieller Winterzeit gerade voll am Rad, rasen durch die Tunnelsysteme und sind frühlingshormongesteuert so was von auf Brautschau unterwegs, um das passende Weibchen zu begatten.

‚Ich‘ oder ‚Wir‘?

So, mal an alle, die glücklich vergeben sind: Bist Du eigentlich immer noch „Du“ oder nur noch „Ihr“. Also ich kann es ja echt gut verstehen, wenn zwei, die sich gerade frisch verliebt haben, am liebsten die ganze Zeit nur noch gemeinsam verbringen wollen. Aber ab wann ist es eigentlich zu viel?

Enteignung

Das wird eine heiße Debatte werden: Das geplante Volksbegehren der Berliner Mieter-Initiative „Deutsche Wohnen und Co. enteignen“. Am Freitag hat die Initiative ihre Sammlung von Unterschriften für das Volksbegehren gestartet. Schaffen sie es, bis zum 25. Juni, 175.000 gültige Unterschriften zu sammeln, dann soll der Berliner Senat aufgefordert werden, die Wohnungsbestände von Privatunternehmen mit mehr als 3.000 Wohnungen zu enteignen, bzw. genauer gesagt: zu vergesellschaften, also dem Besitz der Allgemeinheit zuzuführen oder zu sozialisieren.

Papst im Irak

Hey, da is‘ er wieder. Der Papst. Der gute alte – als 84jährige – Franziskus. Der Religionsführer, der mehr lächelt als alle anderen. Also nicht als alle anderen Päpste, das kann man ja schlecht wissen. Aber im Vergleich zu den Ajatollahs wirkt Franziskus doch immer recht locker, finde ich. So, als wolle er gar nicht alt und weise werden.

Coffee at home

Also, es ist ja nicht so, dass alle zuhause statt in der Firma arbeiten, aber insgesamt sind schon weniger Leute unterwegs. Das heißt auch: Statt nem schnellen „Coffee to go“ beim Umsteigen vom Bus in die Bahn, gibt’s jetzt „Coffee at home“. Je nach Ausstattung Deiner Küche durch irgendeine Kaffeemaschine oder mit viel Liebe von Hand zubereitet.

Afghanistan vor neuem Anfang

Seit die Bundeswehr 2001 zum Kampf gegen den Terror in Afghanistan einmarschiert ist, haben dort 157.000 Menschen ihr Leben verloren. Unter ihnen 59 deutsche Soldatinnen und Soldaten. Deutschland war schon vorher in Afghanistan aktiv: mit Hilfsprojekten für Gesundheit und Bildung. Ohne militärische Sicherung waren solche Projekte den radikal-islamistischen Taliban oft schutzlos ausgeliefert.

Auf Anfang

„So, und jetzt nochmal alles auf Anfang. Jetzt tun wir mal so, als hätten wir die letzten 15 Minuten nicht über diesen Mist gestritten.“ – Hast Du das schonmal gemacht? Ist super, wenn’s funktioniert, wenn beide eingesehen haben, dass der Grund für den unnötigen Streit nur an einem blöden Missverständnis ganz am Anfang lag. „Okay, ich geh nochmal raus, und komm nochmal rein“. Und Ihr müsst lachen. Und beim zweiten Mal nimmt das Gespräch einen viel besseren Verlauf.

Zeit zum Trauern

Ich weiß nicht, wie’s Dir geht, wenn Du im Urlaub bist und Dir ne fremde Stadt anschaust. Siehst Du Dir dann auch die Kirche an? Da ist diese Ecke mit den vielen Kerzen. Du kannst Dir eine nehmen, anzünden und an jemanden denken, der gestorben ist. Auf einmal bist Du ganz raus aus dem Urlaubs- und Touristenmodus. Auf einmal bist Du ganz in Gedanken bei dem geliebten Menschen, der nicht mehr lebt. Und es tut gut, auch wenn es schmerzt.

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