Wenn der Duden platzt

Die Fachleute vom Duden, also die Fachfrauen und Fachmänner der Dudenredaktion, die Duder und Duderinnen, die haben es wirklich nicht leicht. Denn der Duden soll ja Auskunft über die korrekte Schreibweise und über die Bedeutungen der Worte und Redewendungen der deutschen Sprache geben. Aber?

Liebe als Fundamentalprinzip

„Wo Liebe ist, gelingt einfach alles: Arbeit, Freizeit, Freundschaft und Partnerschaft. Wo Liebe fehlt, wird alles freudlos und unnütz: Der Erfolg schmeckt schal, die Beziehung wird auswechselbar, das Freizeitvergnügen belanglos. Erstaunlich, dass wir trotzdem nicht alle Kraft in die Liebe investieren“ – Pfarrer Bernhard Zeller aus Erfurt ist ganz offensichtlich ein großer Fan der Liebe.

Am Ende die Scham

Es muss schon eine wahnsinnige Gefühlsmischung gewesen sein – damals. Deutschland hatte den Krieg verloren. 1945 hieß das häufigste Wort dafür „Der Zusammenbruch“. Und dann kamen die Berichte und die Bilder von den Lagern. Da haben die Leute nicht drüber geredet, aber geschämt haben sie sich schon – die Deutschen. Jedenfalls die, denen ein Rest Menschlichkeit geblieben war.

Treffen, Arbeiten oder Lernen in der Kirche?

Schulunterricht in der Kirche und Homeoffice im Chorraum hinterm Altar, wäre das ne gute Idee? Die Kirchen sind ja meistens ziemlich groß, da wäre es weniger eng als im Klassenzimmer. Und im „Churchoffice“ fällt Dir vielleicht nicht so schnell die Decke auf den Kopf – die hält ja schon 500 Jahre oder so, höhö.

Spielraum nach Fasching

Also es ist ja heute nun mal der letzte Sonntag in der Faschingszeit, Karneval. Jaaaa woll! Nun isses dieses Jahr mit dem Grenzen Sprengen ja so ne Sache. Mitten auf der rappelvollen Straße wildfremden Leuten um den Hals fallen, Busseln, Knutschen, den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, das ein oder andere Kaltgetränk einwerfen und dem Fass den Boden ausschlagen – kurz, ja, auch mal ne Hürde einreißen, Fünf gerade sein lassen und über die Stränge schlagen – das ist an diesem Faschingswochenende nicht so einfach.

Corona und kein Babyboom

Wie sich Corona auf die Geburtenraten auswirkt. Hier in Deutschland gibt es dazu erst Ende Februar offiziellen Statistiken. Nun könnte man ja meinen, dass die vielen Paare den Lock down und das wochenlange Homeoffice und die Quarantäne anständig nutzen, um kräftig für Nachwuchs zu sorgen. Aber nein. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein; zumindest in China. Die Geburtenrate ist im Ursprungsland der Pandemie um sage und schreibe 15 Prozent gesunken. Von 11,79 Millionen auf 10,04. Das hat das Ministerium für öffentliche Sicherheit in Peking gemeldet.

Red Hand Day

Gestern war der 12. Februar – ein guter Tag, denn seit dem 12. Februar 2002 dürfen Menschen unter 18 nicht in bewaffneten Konflikten eingesetzt werden. Kindersoldaten sind verboten – so könnte man in einem Satz das sogenannte Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen zusammenfassen. – Die Wirklichkeit sieht aber noch ganz anders aus.

Impfausweise für Kneipen und Kinos

Sollen Corona-Geimpfte Vorteile gegenüber Nicht-geimpften haben? Na klar! Das ist doch das Gleiche als würde ich fragen: sollen Leute, die geschützt sind und auch keine anderen anstecken können, wieder normal leben dürfen? Na klar! Sollen sie! Auch wenn andere das noch nicht können.

Karneval und Corona

Der Unsinn, dass es Karneval nur am Main und am Rhein gibt, der ist längst entlarvt. Fröhlich Karneval gefeiert wurde auch im Osten schon seit ewigen Zeiten: im sächsischen Freiberg, genauso wie beim Rosenmontagstrubel in Köthen oder in einer der thüringischen Karnevalshochburgen wie Zeulenroda. Immerhin hat allein Thüringen fast 300 eingetragene Karnevalsvereine. Hallo! Das gibt es nicht mal nicht in Nordrheinwestfalen nicht, dass es das nicht gibt es das nicht. Jawoll!

Buch der Bücher vom Staub befreit

Was man beim Auspacken von alten Kisten auf dem Dachboden so findet … ’ne alte Bibel zum Beispiel. Ich musste sie erstmal vom Staub befreien. Spannend, da drin zu blättern, selbst wenn es keine besonders wertvolle Ausgabe ist. Der beste Bibelkenner bin ich nicht, aber die Weihnachtsgeschichte steht im 2. Kapitel von Lukas: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging …“. Das kennt ja echt fast jeder. Und irgendwie ist es schön, das auf diesem alten Papier zu lesen. Seit hunderten Jahren lesen Menschen diese Geschichte in genau diesem Wortlaut.

Gedenkfeiern und #Lichtfenster

Ist das nicht eigentlich seltsam, dass seit Wochen im Durchschnitt jeden Tag rund 700 Menschen in Deutschland wegen Corona sterben – und irgendwie hat man sich an diese Zahlen „gewöhnt“? An manchen Tagen werden über 1.000 Tote gemeldet, an manchen 400. Jeden Tag kommt so eine Zahl in den Nachrichten im „Corona-Ticker“. Müssten nicht alle jeden Tag bestürzt und traurig sein?

Klima-Anpassung auf Raten

Also beim Klima macht der neue US-Präsident Joe Biden wohl richtig ernst. Er hat das Aus für ein geplantes großes Ölförderungsprojekt in einem Naturschutzgebiet in Alaska verkündet, er hat einen Stopp für neue Öl- und Gasbohrungen auf US-eigenem Land verhängt. Die Bekämpfung des Klimawandels sei eine Top-Priorität der neuen US-amerikanischen Regierung.

Wenn Dein Kumpel den Regen abstellt

Mein Nachbar und Kumpel ist im Gebäudemanagement. Gelernter Eisenbahner. Wenn mal was ist bei mir, ist er da. Die Tage ging mir der Dauerregen so auf den Geist, es hat getratscht den ganzen gruselig grauen Tag. Ich schreib ihm ’ne Nachricht: „Hey mein Lieber, Du musst bitte sofort helfen, es tropft überall. Überall Wasser von oben. Du musst sofort das Wasser abstellen“. Ich wusste ja, dass er auf Arbeit ist und dachte: kleiner Joke kann ja nicht schaden.

Assistierter Suizid

Es ist aber auch ein heikles Ding mit dieser sogenannten Sterbehilfe. Rechtlich und ethisch-moralisch umstritten. Rechtlich kommt es auf die Feinheiten an: Verabreichen darf niemand einem anderen ein tödliches Gift, auch nicht, wenn jemand schwerstkrank und ohne Aussicht auf Heilung danach verlangt. Es ist verboten. Verabreichen nicht, aber überlassen. Das ist seit Februar letzten Jahres erlaubt.

EU zwischen USA und China

Der weltweit unbeliebteste Ami ist nach Hause gefahren: golfen. Der neue Präsident wird weit weniger wüten. Aber Amerika groß zu machen – das wird er ebenso versuchen, wie sein Vorgänger. Präsident Biden wird allen voran uns Europäer zu enger Bündnistreue aufrufen. Was heißt aufrufen? Zu verpflichten suchen.

Klinikseelsorge auf Covidstationen

Da liegt ein älterer Mann seit kurz vor Weihnachten mit Oberschenkelhalsbruch im Krankenhaus. Seine Frau infiziert sich zu Hause an Weihnachten bei der gemeinsamen Tochter, vielleicht auch beim Enkelchen mit dem Corona-Virus. Auch Sie kommt in eine Klinik. Nach drei Tagen stirbt sie. Ihr Mann weiß nichts davon.

Russische Nationalisierungskampagnen

Putsch – Staatsstreich – Hochverrat. Ob Donald Trump sich gegen diese Anklagepunkte per Gnadenerlass selbst begnadigen kann? Ein verrückter Gedanke, oder? Viel schlimmer wäre natürlich, wenn der Bürgerkrieg, den Trump angezettelt hat, in den nächsten 10 Tagen bis zur offiziellen Vereidigung von Joe Biden noch weiterginge. Glaube ich aber nicht. Die amerikanische Demokratie ist stärker als Trump und die Trumpisten. Zu Arroganz gegenüber dem Chaos in den USA haben wir in Deutschland aber keinen Grund: Vor dem Sturm radikaler Nationalisten auf das Kapitol in Washington gab es immerhin schon den Sturm deutscher Rechtsradikaler auf das Reichstagsgebäude in Berlin.

Selbst- und Fremdwahrnehmung im Verkehr

Bei manchen Sachen liegen Selbstbild und Realität mega weit auseinander. Im Straßenverkehr ist das zum Beispiel so. Die, die nicht fahren können, sind immer die anderen. Fahrradfahrer nerven – wenn Du selbst Auto fährst. Autofahrer findest Du extrem gefährlich – wenn Du selbst Fahrrad fährst. Die neueste Studie zum „Verkehrsklima“ der Unfallforschung der Versicherer bestätigt das.

Neutral-Fleisch auf vier Beinen

Am Institut für Nutztiergenetik im niedersächsischen Mariensee haben Forscherinnen und Forscher Schweine genetisch so verändert, dass sie männlich sind, aber trotzdem weibliche Geschlechtsmerkmale ausbilden. Die Veränderung mache das umstrittene Kastrieren von männlichen Ferkeln überflüssig und vermeide den für manche Menschen unangenehmen „Ebergeruch“ des Fleisches von unkastrierten männlichen Mastschweinen. In der Tat: Die Kastration ohne Betäubung tut den Ferkeln weh. Die Kastration mit Betäubung ist teuer und belastet das Fleisch mit Medikamenten.

Besser als ein Jahr zuvor

So, jetzt haben wir Silvester auch hinter uns, und 2021 wird hoffentlich besser als 2020. Ich habe das oft gehört und gelesen: „2020 war ein blödes Jahr“. Praktisch überall hat sich wegen Corona eben viel verändert – gezwungener Maßen. Für viele zum Schlechten. Kurzarbeit, Laden dicht, weniger oder fast keine Aufträge. Und viele Pläne konntest Du direkt in die Tonne kloppen.

War’s schlimm?

War es jetzt wirklich so schlimm, dass Silvester diesmal anders war? Dass Du keine fetten Feuerwerke kaufen konntest und vielleicht gerade noch eine kleine Überbleibsel-Rakete vom letzten Mal zünden konntest? Dass große Feiern mit vielen Freunden nicht erlaubt waren? Dass Du mancherorts nicht nachts raus konntest?

Barmherzig sein 2021

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat kurz vor Silvester eine Botschaft zum Jahreswechsel veröffentlicht. Bedford-Strohm bittet die Menschen in seiner Botschaft, die anderen im Blick zu behalten, empfindsam füreinander zu bleiben und die Türen füreinander offen zu halten.

Irritierende Börsenrekorde in der Superkrise

Nach diesem irren Jahr 2020 mit Hunderttausenden Toten jubeln die Börsianer. Allzeitrekord beim Deutschen Aktien-Index DAX. Ebenso beim M-DAX, dem kleinen Bruder des DAX. Auch der US-Amerikanische Aktienmarkt hat in der letzten Woche 2020 alle Hürden gerissen: Allzeithoch Ende 2020. Komisch oder?

Brot

Das Evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ müsste doch dieses Jahr eigentlich ganz gut gelaunt auf Silvester zugehen, denke ich mir so. Brot für die Welt hat zu Silvester schon oft mit der Kampagne „Brot und Böller“ um Spenden geworben. Und weil Böller-Partys dieses Jahr ja verboten sind und die Leute kein Geld für Böller ausgeben können, spenden sie ja vielleicht doppelt für „Brot“. Vielleicht!

Stille und Licht an Weihnachten

Ich mag ja diese besondere Stimmung an Weihnachten. Vor allem an Heilig Abend, wenn es so still ist, fast kein Auto fährt, und aus den Fenstern ein anderes Licht scheint. Das fühlt sich so friedlich an. Ganz anders als die Ruhe vor dem Sturm. Es ist viel positiver, als sei die ganze Stadt oder das Dorf in sich ganz ruhig.

Rückblick Kramers Christmas-Botschaft

Die Weihnachtsbotschaft von Friedrich Kramer war ja schon krass. Friedrich Kramer ist der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, also grob gesagt der Chef aller Evangelischen Kirchenmitglieder in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Angesichts des Riesenthemas Corona in diesem Jahr an Weihnachten, hat der nicht gejammert, dass es so schwierig ist, Gottesdienste zu feiern, oder dass das Geld knapp wird, wegen Steuerausfällen oder so. Außerdem hat der auch nichts schöngeredet. In seiner Weihnachtsbotschaft hat der von den Corona-Toten geredet und von der Angst der Menschen, dass sie ihre Lieben vielleicht verlieren. Ich erstmal so: Upps: Na, tolle Totenpredigt zum frohen Fest.

#keinerbleibtallein

„Ich arbeite im Krankenhaus, deshalb bleibe ich diesmal an Heilig Abend zuhause, um meine Eltern nicht zu gefährden“ – das hat mir genau so am Mittwoch jemand erzählt. Und er sagte, er ist Single, also er ist dann an Heilig Abend wirklich alleine zuhause geblieben. „An den Feiertagen auch“, sagt er.

Mit anpacken bei der Diakonie

In einigen Krankenhäusern ist es schon so, in Senioren- und Pflegeheimen auch: Die Menschen, die dort arbeiten, sind echt am Limit. Die bräuchten eigentlich mal ein paar Tage frei. Oder zumindest weniger Doppelschichten. Geht aber nicht. Die Arbeit hört einfach nicht auf. Und Arbeit heißt hier eben: sich um die Menschen kümmern.

Volle Punktzahl für Weihnachten

Weihnachtsrückblick: Drei Fragen. Punkteskala 1 heißt gar nicht zutreffend, 10 heißt total zutreffend. – Frage 1: Corona war für mich an Weihnachten ein Reizthema. Wieviel Punkte gibst Du? – Frage 2: Weihnachten war dieses Mal schöner als sonst. (1 Punkt heißt war nicht schöner. 10 Punkte ja zutreffend, war viel schöner.)

Das Beste gemeinsam

Irgendwie prallen da gerade Welten aufeinander. Also ich meine, unterschiedliche Realitäten. Manche Leute sind gerade mega traurig und auch überrascht, dass die Corona-Zahlen jetzt so in die Höhe schnellen – und so viele Kontaktbeschränkungen nötig sind. Andere sagen, das war spätestens seit Oktober absehbar.

Das Friedenslicht

Manchmal tut es gut, zu wissen: Es gibt Dinge, die gibt es auch dieses Jahr im Advent: Zum Beispiel das „Friedenslicht aus Bethlehem“. Seit vielen Jahren wird es von den Pfadfinderinnen und Pfadfindern von der Geburtsgrotte in Bethlehem geholt, nach Wien gebracht und von dort weiterverteilt, also von Laterne zu Laterne weitergegeben.

Gute Nachrichten vom Sozialstaat

Ich habe eine gute Nachricht. Meine gute Nachricht steckt im Ergebnis einer Studie vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung: Das Bruttoeinkommen der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wäre Corona bedingt insgesamt eigentlich um drei Prozent gesunken. Aufgrund der getroffenen sozialpolitischen Maßnahmen liegt die Verringerung jedoch im Schnitt nur bei 1,1 Prozent.

Lichter für die Sternenkinder

Wenn Du einen Adventskranz hast, zündest Du heute die dritte Kerze an. Und vielleicht nicht nur die, denn jetzt im Dezember, wo’s draußen so dunkel und kalt ist, ist es doch besonders schön, ein paar Kerzen anzuzünden, denn die strahlen eben eine besondere Stimmung aus, Ruhe und Wärme, machen uns manchmal nachdenklich und rufen Erinnerungen hervor.

Freude machen ohne Weihnachtsshopping

Also ich gebe zu: Was Weihnachtsvorbereitungen angeht, da bin ich nicht unbedingt der Beste. Meine Vorsätze vom vergangenen Jahr, dieses Mal schon im September alle Weihnachtsgeschenke zu planen und im Oktober zu kaufen, spätestens im November – naja, sind halt Vorsätze geblieben.

Impfstoff als Handelsware

Um einen weltweiten Zugang zu Impfstoffen gegen COVID-19 zu gewährleisten, müssen alle Regierungen einen vorübergehenden Verzicht auf einige Regeln zum Schutz des geistigen Eigentums beschließen. Das finden die Nicht-Regierungs-Organisationen Amnesty International und Human Rights Watch. Sie bitten die Welthandelsorganisation (WTO), die internationalen Schutzrechte für geistiges Eigentum im Fall von Corona-Impfstoffen aufzuweichen.

David, Jakob und Marie

Kannst Du nach dem offiziellen Buchstabier-Alphabet buchstabieren? Anton, Berta, Cäsar, Dora, Emil und dann kommen irgendwann Julius und Nordpol. – Wieso eigentlich Nordpol? Der passt ja nun in die Reihe von Vornamen so gar nicht rein. Weil die Nazis 1934 „N wie Nathan“ verboten haben. Genauso „D wie David“. Weil es jüdische Namen sind. Und bei der Überarbeitung der Buchstabier-Tafel wurden 1950 zwar viele der gestrichenen Namen wieder aufgenommen, aber nicht alle.

Samstagsdemo der Friedensinitiativen

Heute gibt es in vielen Städten Deutschlands Demonstrationen für Abrüstung. Die Initiative „Abrüsten statt Aufrüsten“ hat Demonstrationen in 80 Städten angekündigt. Es soll Stände zur deutschen Verteidigungspolitik geben. Anlass ist die erwartete Verabschiedung des Bundeshaushaltsgesetzes 2021.

Ehrlich gesagt

Also ich bin nun wirklich kein Merkel-Fan. Ich finde, sie hätte politisch einiges anders machen können. Schon vor vielen Jahren habe ich manchmal gedacht, sie ist manchmal so ungelenk, macht seltsame Körperbewegungen, ihren Reden klingen manchmal so abgelesen. Und wahrscheinlich haben das viele gedacht, gerade in den ersten Jahren. Aber mit der Zeit denke ich immer mehr: Angela Merkel ist einfach so.

Die neuen Nachbarn in der Bruchbude an der Ecke

„Seit vorgestern brennt in der Bruchbude an der Ecke Licht. Blick durchs vorhanglose Fenster: Ein Mann spielt liebevoll mit einem ca. 3-jährigen Mädchen. Auf dem blanken Boden. Im Hintergrund weitere Kinder.“ – Das hat Markus Geiger am Donnerstag getwittert. Inzwischen hat er tausende Likes und hunderte Retweets.

Welten prallen aufeinander

Es breitet sich aus, kriecht immer näher heran: das Gefühl, dass hier bei uns zwei Welten aufeinanderprallen immer unversöhnlicher – auch innerhalb von Familien. Diejenigen, die die Pandemie für Quatsch und diejenigen, die die Pandemie für gefährlich halten. Da prallen aber nicht nur zwei Meinungen aufeinander.

Advent

Es ist Advent, die Zeit der Erwartung auf Weihnachten. Uiuiui. Wie soll das bloß alles laufen dieses Jahr. Aber egal, wer sich dann mit wem und wem nicht trifft. Weihnachten ist größer als Corona. Kaputt macht Corona Weihnachten nicht. Es tötet – ja! Aber es wird nicht die letzte Herausforderung der Menschheit sein. Die Zahl der Coronatoten hat die Million überschritten. Aber es wird einen Ausweg geben. Würden wir das nicht glauben, bräuchten wir auch kein Weihnachtsfest feiern.

Meghans Fehlgeburt

Es gab ja früher Fernsehshows, in denen irgendwelche Leute mit schlimmen Schicksalen von angeblich einfühlsamen Moderatoren nach Strich und Faden vorgeführt worden sind. Über schlechten Sex, Gewalt, Mord und Totschlag geplaudert haben, in Weinkrämpfen zusammengebrochen oder untereinander übereinander hergefallen sind.

Nervige Verwandtschaft

Für alle, die mit der Weihnachtsplanung noch gewartet haben auf die offiziellen Regeln und Verordnungen zu den Kontaktbeschränkungen an Weihnachten – jetzt sind sie da. Weihnachten im engsten Familien- oder Freundeskreis mit maximal 10 Personen. Rund ¾ der Menschen in Deutschland wollen ihre Weihnachtsbesuche auch entsprechend einschränken. Trotzdem finden das einige mindestens doof, manche auch richtig schlimm.

Wenn se will, dann kann se

„Unsere Welt ist krank. Und das Leiden tritt an vielen Orten gleichzeitig vor unsere Augen. Krieg, Gewalt und Flüchtlinge an so vielen Orten, das Schreien und Leiden der Schöpfung, der Hunger und die Ungerechtigkeit in den ärmsten Ländern. Viele dieser Leiden wären vermeidbar oder könnten durch großen politischen Einsatz geringer werden“, mit diesen Worten hat der Evangelische Landesbischof von Mitteldeutschland Friedrich Kramer am Donnerstag die digitale Parlamentssitzung der Mitteldeutschen Kirche eröffnet.

Nachruf auf Dich

Ui, wie peinlich und unangenehm: Ein Radiosender in Frankreich hat die Tage hunderte Nachrufe veröffentlicht – auf Menschen, die noch gar nicht gestorben sind. Auch besonders Prominente Persönlichkeiten hatte der Sender quasi für tot erklärt, zum Beispiel die britische Königin Elisabeth II., den brasilianischen Fußballer Pelé und die französische Schauspielerin Brigitte Bardot.

Totensonntag

Heute ist Totensonntag, oder wie es offiziell heißt „Ewigkeits-Sonntag“. Der Sonntag vor dem Ersten Advent. Das Kirchenjahr geht zu Ende. Das Leben zieht sich aus den Pflanzen zurück. Das Licht zieht sich zurück, indem die Tage kürzer, die Nächte länger werden. Von der Natur weiß man, dass nach dem Winter der Frühling kommt, dass das Leben zurückkommen wird. Auf den Herbst und den Winter folgen bei uns der grüne Frühling und der heiße Sommer. So ist das schon seit Jahrhunderten, Jahrtausenden – gefühlt immer.

Das Bild von Dir

Krass eigentlich, wie die Verkaufszahlen für Webcams dieses Jahr durch die Decke gegangen sind. Manche Hersteller kommen gerade kaum noch mit der Produktion hinterher und bitten um etwas Geduld bei der Wartezeit. Es ist eben wichtig, sich einfach auch sehen zu können, wenigstens per Videokonferenz. Naja, und darin siehst Du ja manchmal nur so mittel gut aus.

Bitcoin flop, Euro top

Ich raff das noch gar nicht so richtig. Die Sache mit dem digitalen Geld. Aber irgendwie ist da einiges im Gange. Bitcoin. Das war für mich immer eine spinnerte Idee. Seit einiger Zeit wird dieses erfundene digitale Geld, das man nicht anfassen kann, an der Börse gehandelt. So wie Autokonzerne, oder Rohstoffe. Im Moment aber passiert was, das geht weit darüber hinaus…

Politik ist immer

„Boah, man, lasst mich doch alle in Ruhe mit der Politik!“ Naja, es gibt noch so ein paar ähnliche Sätze in der Richtung: „Die Politiker sollte man alle …“, und dann folgt irgendwas wie: „… in die Wüste schicken“, „abschaffen“, „auf den Mond schießen“ oder so. Die Sache hat nur einen Haken: Politik ist immer.

Medizin gegen Populismus

Eins war nie glaubhaft an Donald Trump: Das Wahlziel, „die da oben“ in Washington hinwegzufegen, dem Establishment der Reichen den Garaus zu machen. Donald Trumps Ziel war es immer, dazuzugehören. Selber an die Spitze dieses Establishments zu kommen. Das war der größte Widerspruch, die größte Lüge seiner vierjährigen Amtszeit.

Grönemeyer, Corona und die Millionäre

„Wäre die Zeit nicht günstig für eine Solidaritätssonderzahlung der Vermögendsten?“ – Die Frage ist nicht von mir, sondern von Herbert Grönemeyer. Er findet, diejenigen, die richtig viel Kohle haben, sollten jetzt diejenigen unterstützen, die gerade wegen der Corona-Kontaktbeschränkungen kein Geld verdienen können. Er hat dabei vor allem die Sängerinnen und Musiker, Schauspielerinnen, Tänzer, Veranstaltungstechniker und alle anderen im Blick, die im Bereich Kultur arbeiten.

Ausgesetzt ohne Kompass

Gestern war „Ausgesetzt-ohne-Kompass-Tag“. Au mann, es gibt echt nichts, was es nicht gibt, dachte ich zuerst. Das ist aber früher tatsächlich öfter vorgekommen. Seeräuber und Rabauken wurden bestraft, indem man sie auf einsamen Inseln aussetze – ohne Kompass und ohne Chance, wieder nach Hause zu finden.

Lockdownregeln für Vater, Mutter, Kind

Also, wenn man in diesem November-Lockdown-Light … naja, ist kein light, für viele ist er sauhart, von light kann keine Rede sein. Aber, also, wenn man in diesem November-Lockdown Geburtstag hat und noch dazu einen nicht ganz unbedeutenden runden – und ich weiß wovon ich rede, weil ich nämlich heute einen solchen habe – dann ist das nicht schön.

Intuition vs. Wissenschaft

„Ich hab ein gutes Gefühl, lass uns das so machen“ – manchmal ist es einfach so, Dein Bauchgefühl entscheidet. Und es ist dann auch richtig. Oft genug geht das aber auch nicht. Da machst Du vielleicht lange Pro- und Contra-Listen, um eine begründete Entscheidung zu fällen. Und manchmal sind Angelegenheiten so komplex, da hast Du erstmal gar nicht genug Wissen, um überhaupt die Situation zu begreifen.

Global Health Security

Es gibt eine Lehre aus der Corona-Pandemie. Die hat der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tedros Ghebreyesus formuliert. Nicht dass sie neu ist, diese Lehre, diese Quintessenz der weltumspannenden Pandemie. Sie ist schon älter die Einsicht, die Erkenntnis. Sie lautet: No one is safe, until we are all save; zu Deutsch: Keiner ist sicher, solange wir nicht alle sicher sind. – Keiner ist sicher, solange wir nicht alle sicher sind.

Wenn Du Jude wärs

Stell Dir vor Du bist Jude. Was wäre anders? Du würdest da wohnen, wo Du jetzt wohnst, wahrscheinlich das gleiche tun, was Du jetzt gerade tust. Du würdest lachen, wenn man Dich kitzelt, Du würdest bluten, wenn Du Dir beim Apfel schälen in den Finger schneidest. Und wenn man Dich bedroht, dann hättest Du Angst. Oder Du würdest Dich wehren. Je nachdem, was für ein Typ du bist.

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