Advent

Jetzt ist also 1. Advent. Normalerweise sind’s jetzt noch ungefähr vier Wochen bis Weihnachten, aber diesmal – oh, oh! – sind es nur noch genau drei Wochen! Oh Gott, noch weniger Zeit, um alle Geschenke zu besorgen, noch weniger Zeit, um alle Sachen auf der Arbeit vor Weihnachten fertig zu bekommen oder in der Schule alle Klausuren zu schreiben.

Gleich mal positiv starten

Die Weltklimakonferenz in Dubai hat am Donnerstag mit einem Durchbruch begonnen. Direkt am ersten Tag haben sich die Staaten darauf geeinigt, einen Fonds einzurichten für die Bewältigung von Schäden und Verlusten in finanzschwachen Ländern. Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate – also die Gastgeber – haben beide 100 Millionen US-Dollar zugesagt, die sie einzahlen wollen. Auch die USA, Japan und Großbritannien haben gleich zugesagt.

Öl-Chef und Klimakonferenz-Gastgeber

Am Donnerstag geht sie los, die 28. Weltklimakonferenz (COP). Und der Austragungsort ist diesmal besonders symbolträchtig: Die Konferenz aller Staaten dieser Erde findet ausgerechnet in Dubai statt, der Wüstenmetropole mit dem höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa , 829 Meter hoch, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die durch den Öl-Export reich geworden sind. Und die Konferenz wird vom Chef des staatlichen Öl-Konzerns Adnoc geleitet, der gleichzeitig Industrieminister der Emirate ist. Ob sich ausgerechnet er für das Ende der Geschäfte mit Öl, Gas und Kohle einsetzen wird?

Wahlmülltonnen

Ich weiß nicht, ob das in allen Bundesländern so ist. Bei uns schmeißen alle Bürgerinnen und Bürger ihre Wahlzettel in die Mülltonne. Das ist doch wohl eigentlich unmöglich oder? Da ist immer die Rede von der höchsten Bürgerpflicht und das Grundgesetz schreibt es im Artikel 20 Absatz 2 ganz eindeutig: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“. Und anstatt prächtiger Urnen und ein bisschen feierlicher Stimmung lassen die Behörden bei den Wahlen Mülltonnen mit Schlitzen und Schlössern aufstellen.

Du und Deine Stadt, Du und Dein Dorf

Denkst Du manchmal: „Wieso ist das eigentlich bei uns in der Stadt so?“ – oder „im Dorf?“ Warum sieht der eigentlich schöne Marktplatz so heruntergekommen aus? Warum haben wir immer noch keinen Skatepark, obwohl es so viele freie Flächen gibt? Was erzählt die Bürgermeisterin da eigentlich immer, vonwegen es sei kein Geld da, was machen die denn mit all der Kohle? Wenn die Dich einfach mal fragen würden, also Du hättest gute Ideen?

Endemie

Zwei Freunde von mir hat’s vor 4 Wochen umgehauen – drei Wochen im Bett zum Auskurieren. Danach hat voll Anpacken in der Werkstatt nicht gleich so gut geklappt. Inzwischen geht’s wieder, da meldet sich ein Bekannter: „Hey, ich bin schon wieder erkältet, weiß nicht, ob ich heute Abend kommen kann. Ihr müsst das Freundschaftsspiel ohne mich vorbereiten“ – Und die anderen gleich so: „Bleib Du mal daheim und werde erstmal wieder gesund“.

Fundstück

Neulich in Halle gab es eine Situation, in die jeder von uns geraten könnte: Eine Frau lässt versehentlich ihren Rucksack in der Straßenbahn stehen. Eine andere Frau nimmt den Rucksack an sich und verlässt damit die Bahn. Jetzt ermittelt die Polizei gegen die unbekannte Person, die den Rucksack an sich genommen hat. Dank der Videoüberwachung in der Bahn konnten Bilder der Verdächtigen gesichert werden.

Kredite in CO2 und Euro

Zack, jetzt fehlen plötzlich 60 Milliarden Euro im Haushalt der Bundesrepublik Deutschland. Also nicht, dass das Geld plötzlich weg ist. Da stand ja kein Safe mit 60 Milliarden rum wie bei Dagobert Duck. Und keine Panzerknacker sind gekommen und haben den Safe ausgeräumt. Nein, das Bundesverfassungsgericht hat gesagt: Einen zusätzlichen Kredit einzuplanen für Projekte zur „Klimatransformation“, der ursprünglich nur ausnahmsweise zur Bewältigung der Corona-Krise vorgesehen war, also Kredite einfach so umzuschichten, und das obwohl im Grundgesetz seit einigen Jahren die Schuldenbremse drinsteht, das ist nicht verfassungskonform.

Antisemitismen, oder: Ansprechen, wenn da was mega falsch läuft

Eigentlich ist der Konflikt, der Krieg, weit weg, Luftlinie rund 3.000 Kilometer. Und trotzdem fühlt sich Israel ganz nah an. Bilder und Videos aus Israel und Gaza prasseln über Dein Handy auf Dich ein, so schnell, so viel Emotion, so viel Information und Desinformationen gemischt – „Auf welcher Seite stehst Du denn?“ – überall ist es Gesprächsthema, und es ist eine Menge Verzweiflung, Wut und Gewalt im Spiel. Und Antisemitismus.

Existenzrecht ist Verteidigungsrecht

Über Jahrhunderte haben die verschiedensten Mächte Menschen jüdischen Glaubens verfolgt, gequält und ermordet. Klar, dass sie irgendwann – wie die allermeisten Menschen – auch gerne einen eigenen Staat haben wollten, in dem sie sicher leben können. Also haben sie sich eine Gegend ausgewählt und in dieser Gegend Land gekauft. Das britisch regierte Palästina. Denn Großbritannien hatte den Vertretern der jüdischen Glaubensgemeinschaft diese Gegend als Ort, an dem sie selbstbestimmt leben könnten, zugesprochen. Das alles ist vor der millionenfachen Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten passiert. Dass diejenigen Juden, die vor den Nationalsozialisten fliehen konnten, nun auch gerade in diese Region übersiedeln wollten, ist verständlich.

Teures Klima

Ich verstehe das. Da sitze ich in nem Café und am Nachbartisch poltert jemand los: „Das geht doch alles hinten und vorne nicht! Die Energiekosten sind so hoch, da schließt der Bäcker im Ort nebenan. Alles wird dauernd teurer, Krieg in der Ukraine und in Israel, und dann auch noch das mit dem Klima. Da sollen wir auf Elektroautos umsteigen und Photovoltaik aufs Dach. Und Bahnfahren oder am besten nur noch Fahrrad. Soll der Heizungsbauer die Wärmepumpe mit dem Fahrrad bringen oder was? Das kann sich doch alles keiner leisten!“

Kirchenparlament fragt „Was glaubst Du?“

Das Parlament der Evangelischen Kirche in Deutschland trifft sich von heute an vier Tage lang in Ulm. 128 evangelische Abgeordneten werden da viel zu diskutieren haben: zum Beispiel die neuesten weiter gesunkenen Mitgliedszahlen. Vor allem aber wollen die Abgeordneten aus allen Regionen Deutschlands sich austauschen über den Glauben. Sie wollen rauskriegen, wie Christinnen und Christen sich künftig besser dabei unterstützen können, über ihren Glauben zu sprechen.

Präsidentielles Postgeheimnis

Alle Macht geht vom Volk aus. Und ein Volk – das sind alle Bürgerinnen und Bürger eines Staates. Die standen bekanntlich noch nie alle auf irgendeiner Straße. „Alle“ sind vor allem alle die, die zur Wahl gegangen sind. Denn eine freie und geheime Wahl ist die größtmögliche Willenskundgebung des Volkes. So weit so gut.

Martin today

Laternenumzüge, Sankt Martin, der mit dem Pferd und dem Mantel, den er teilt, Du weißt schon … naja, ist ja eher Kinderkram. Wobei Du spätestens dann, wenn Du selbst Kinder hast, wieder mitlaufen wirst. Ist ja schließlich mega schön, und die Geschichte ist ja auch richtig gut: Der römische Soldat und Bischof ist auf dem Pferd unterwegs, trifft dabei auf einen Mann, der bettelarm ist, und damit dieser nicht frieren muss, nimmt Martin sein Schwert, teilt seinen Mantel und gibt ihm die Hälfte ab.

Rücksichtsvoll

Manchmal nervt es echt total, wie sich die anderen Verkehrsteilnehmer so benehmen! Der eine fährt von hinten dicht auf und sitzt fast schon bei Dir im Kofferraum, die Tante da vorne fährt haarscharf an Dir vorbei, der LKW-Fahrer hätte fast das Kind auf dem Rad übersehen … man, alle voll hektisch und aggro oder was? Huch! Und vor lauter Ärger wärst Du gerade fast bei rot über die Ampel, schnell ne Vollbremsung und schon guckt der Typ an der Fußgängerampel böse zu Dir rüber.

Churchnight und Halloween

Am Dienstag wird es wieder an Deiner Haustür klingen, und dann stehen sie vor der Tür, die Kinder in gruseligen Verkleidungen, und nötigen Dich, ihnen Süßigkeiten zu schenken. Vor den Haustüren leuchten Kürbisse mit lustigen oder bösen Gesichtern. Ja, es ist wieder Halloween. Wie öde, wenn an manchen Haustüren die Leute der Gruselbande dann oberlehrerhaft erklären: „Nein, wir feiern nicht Halloween, heute ist schließlich Reformationstag“. Na, „super“!

Drohung ins Leere laufen lassen

Das war schon aufregend diese Woche, und zwar ne Aufregung, die eigentlich kein Mensch braucht: Bundesweit und auch an mehreren Schulen bei uns im 89.0-RTL-Sektor gab’s Bombendrohungen und Gewaltandrohungen an Schulen, aber auch andere öffentliche Einrichtungen und Radio- und Fernsehsender wurden bedroht. Zum Glück ist überall nichts Schlimmes passiert. Alles gut.

Otis gnadenlos

Das hat es noch nicht gegeben, kein Computer-Wettermodell hat es vorausberechnet: Aus dem Tropensturm „Otis“ ist innerhalb von nur 12 Stunden ein Hurricane der höchsten Kategorie geworden. Mit Windgeschwindigkeiten von 270 bis 330 km/h ist er in der Nacht zu Mittwoch auf den mexikanischen Badeort Acapulco gerast. Fensterscheiben, Betonfassaden – einfach weggeblasen, alle Strommasten umgefallen, Bäume, Autos, Boote, die Maisernte zerstört, mindestens 27 Menschen sind gestorben – der Wirbelsturm war gnadenlos.

Nahostkonflikt

Seit 2 ½ Wochen ist nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel nun Krieg in Israel und Gaza. Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er nicht so schnell vorbei sein wird. Die Zahl der Toten und Verletzten steigt und wird weiter steigen. Und die Aufregung ist groß – auch weil es so viele Bilder und Videos in den Sozialen Medien gibt, die zum Teil echt heftig sind.

Vom Balken im eigenen Auge

„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ – Das ist ein Spruch aus der Bibel. Ein Jesus-Zitat. Und es steht dafür, beim Schimpfen auf andere auch mal in den Spiegel zu gucken. Schonungslose Selbstkritik unter den Christinnen und Christen in Mitteldeutschland fordert daher auch der ehemalige Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen, Michael Haspel. Die Kirche gäbe sich immer kritisch gegenüber dem Rechtsextremismus. Sie übersieht dabei aber allzu oft, dass ihre eigenen Gemeindemitglieder gerade in ländlichen Gebieten auch AfD wählen, dass auch ihre Ältesten oder Gemeindevorstände menschenverachtende Überzeugungen teilen.

Weihnachtsnaschsachen

Im Supermarkt, direkt vor den Kassen, da wo alle langmüssen nach dem Einkaufen, da stehen sie schon seit Wochen: die Kekse und Schokonikoläuse, die Marzipankugeln und Lebkuchen. Ich geb’s zu, neulich bin ich mal schwach geworden und hab schonmal eine Packung mitgenommen. – Ob ich die Lebkuchen auch schon aufgegessen habe? Öhm, muss ich darauf jetzt antworten?

Vorübergehend unbequem

So eine Baustelle im Haus ist schon echt anstrengend. Der Lärm, der Staub, es dauert wochenlang, immer wieder verzögert sich was. Boa, das ist ja schon nervenaufreibend, wenn Du zur Miete wohnst. Wenn es Dein eigenes Haus ist und Du das alles organisieren und bezahlen musst, puh. Da bist Du echt urlaubsreif, wenn endlich alles vorbei ist.

Freiheitssymbole unter dem Hammer

Diesen Monat kommen zwei Gitarren unter den Hammer. Also im übertragenen Sinn. Sie werden meistbietend verscherbelt. Obwohl, „verscherbelt“ kann man jetzt auch nicht richtig sagen. Sie werden versteigert. Es sind zwei E-Gitarren. Das Auktionshaus Julien’s bietet sie an. Die eine ist eine GibsonSG von …? Von Eric Clapton. Es ist die Gitarre, die er in den 60er Jahren bei seiner ersten Tournee durch die Vereinigten Staaten gespielt hat. Mit der Band Cream. Die Gitarre heißt „Foul“ – die Verrückte. Vielleicht ja auch wegen ihrer unverwechselbaren Bemalung.

Kuscheldecke

Was hast Du bei Dir zuhause, das für Dich einen total hohen Wert hat, das Du niemals verkaufen würdest – oder nicht verkaufen könntest, weil es in Geld nichts wert ist, aber für Dich, persönlich eben doch sehr wertvoll. Dinge, die Dich an eine besonders schöne Zeit erinnern. Etwas, das Dich an jemanden erinnert. Vielleicht die Kuscheldecke auf Deinem Sofa. Die ist schon uralt, aber super kuschelig. Und Deine Oma hat sie Dir mal geschenkt. Zum Beispiel.

Bungeerekord im Rauf-Runter

Der 41-jährige Mike Heard hat einen neuen Weltrekord aufgestellt. Wer ist Mike Heard? Mike Heard ist Neuseeländer. Was ist das für ein Weltrekord? Ein Weltrekord im Bungee-Springen. Wo ist er runtergesprungen? Von der Auckland Bridge. Wie hoch ist die? Das ist egal. Wieso? Weil er nicht nur ein Mal gesprungen ist. Wie oft ist er gesprungen? Mike Heard ist 941-mal am Bungeeseil angeleint von der Auklandbridge gesprungen? Und? Und Mike Heard hat diese 941 Bungeesprünge in 24 Stunden absolviert, Tag und Nacht. Rauf. runter, rauf, runter, rauf, runter, 941 Mal.

Slava Ukraina

Slava Ukraina – Ruhm der Ukraine! Das ist der Ruf, der die Menschen in der Ukraine das aushalten lässt. Mindestens 50 unschuldige Menschen sind am Donnerstag in dem 300 Seelendorf Hrosa im ostukrainischen Gebiet Charkiw durch eine russische Rakete getötet worden. Jeder Sechste. Zivilisten allesamt. Kein Versehen, kein Blindgänger. Ein Kaffee und ein Lebensmittelgeschäft sind getroffen worden. Slava Ukraina – Ruhm der Ukraine. Das kann kein Ruhm allein des Leidens sein. Das muss auch ein Ruhm der weiteren Verteidigung mit militärischen Mitteln sein. Wie denn sonst könnte man erwarten, dass die Ukraine solche Morde seit 19 Monaten erträgt?

KI-Überwachte Aufmerksamkeit

Wir sind so. Wir sind Menschen. Wir tun unvernünftige Dinge. Rauchen, Trinken und trotzdem Fahren Auto, oder – noch schlimmer – wir nutzen am Steuer unsere Smartphones. Alle wissen, dass das gefährlich, unvernünftig, grob fahrlässig ist, aber es passiert und passiert und passiert trotzdem. Die Polizei schätzt laut Auto-und-Reise-Club-Deutschland, dass 50% der Verkehrsteilnehmenden am Steuer ohne Freisprechanlage telefonieren und jeder sechste am Steuer SMS schreibt.

Das frühe Dunkel

Abends ist es jetzt schon ganz schön früh dunkel. Und in drei Wochen, wenn wir die Uhren auf die normale, mitteleuropäische Zeit zurückstellen, wird’s noch ’ne Stunde früher dunkel. Also eigentlich ist es andersrum, wir sind dann mit allem, was wir tagsüber so tun, eine Stunde später dran, weil wir ja die Uhr eine Stunde zurück … Ach, ist ja auch egal. Jedenfalls ist die Zeit vorbei mit abends noch lange draußen unterwegs sein, ist ja auch etwas kalt.

Der Stadt Bestes

Da läuft gerade was schief, oder? So viele politische Debatten kann man sich nicht anhören. Dabei finde ich es eigentlich ziemlich spannend, wenn Leute um eine Sache streiten, wenn Sie mit guten Argumenten um die beste Lösung für ein Problem ringen, wenn sie auch ein bisschen emotional sind und man ihnen auch mal anmerkt, wie wichtig ihnen eine Sache ist, wenn jemand seine Idee für die Zukunft beschreibt und der andere einen anderen Vorschlag macht, wo vielleicht gar nicht gleich klar ist: Ja, welche der beiden Lösungen ist denn jetzt die, die ich selbst besser finde? Und welche ist objektiv besser?

Am Erdbeerstand

Sie hatte gerade die frischen Erdbeeren bezahlt an der Erdbeerhütte vorm Drogeriemarkt, und dann ist sie plötzlich hingefallen. Und dann lag sie da, vielleicht so 70, 75 Jahre alt. Ich war gerade um die Ecke gebogen. Der Erdbeer-Verkäufer ist gleich zu ihr gekommen, zusammen mit einer anderen Frau wollte er ihr aufhelfen, aber sie nur: „Nein, nein, das geht nicht. Ich glaube, meine Hüfte ist gebrochen“. – „Na, dann bleiben Sie besser liegen“, meint die Frau. Und ich hab den Krankenwagen gerufen.

All-Macht

„Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit“. Das ist einer der berühmtesten Sätze der Menschheitsgeschichte. Übertragen per Funk aus rund 384.400 Kilometern Entfernung von der Erde – vom Mond – am 21. Juli 1969, als Neil Armstrong als erster Mensch einen Fuß auf den Mond gesetzt hat.

Spielraum für regionale Lebensmittel

Ich weiß, dass mehr Menschen jeden Cent umdrehen, als man denkt, und für die die folgende Aufforderung wie ein schlechter Witz klingt: „Leute, kauft mehr regional erzeugte Lebensmittel, auch wenn der Preis etwas höher liegen könnte“. Jaja, denkst Du, aber wie soll das gehen, wenn Du beim letzten Einkauf wieder schon drei Sachen wieder zurück ins Regal gestellt hast, weil’s Dir zu teuer wurde.

Schöne Erde

Kommst Du dazu, diese wunderschönen späten Sommertage zu genießen? Du musst nicht gleich mit der AIDA halb Europa umrunden. Aber irgendwie diese Jahreszeit wahrzunehmen – das tut schon gut. Die langen warmen Abende gehen zu Ende. Laue Nächte ade! Aber jetzt, egal wann du arbeiten musst, eine halbe Stunde rauszugehen – das kann richtig cool sein. Wenn die Sonne die feuchten Wiesen am Vormittag zum Dampfen bringt. Geht nicht? Bist du im Dienst? Dann am Spätnachmittag. Die Blätter fangen ja schon an, sich zu färben. Die Sonne steht tiefer und die Altweiber-Spinnennetze glänzen silbern zwischen Ästen im Wind.

Mit Politikerinnen und Politikern reden

Wenn Dir etwas nicht passt, das Politikerinnen und Politiker tun und sagen, redest Du dann mit denen? Seltsame Frage, findest Du? Naja, Du kannst vielleicht nicht direkt mit Kanzler Scholz von der SPD, Außenministerin Baerbock und Wirtschaftsminister Habeck von den Grünen oder Finanzminister Lindner von der FDP sprechen. Auch die Parteivorsitzenden sind jetzt vielleicht nicht so direkt erreichbar für ein Gespräch.

Religionskritik am Speiskübel

„Bleib ruhig“, meinte neulich ein Handwerker zu mir, „es kommt sowieso wie Gott es will“. Inschallah. Ich war gerade ziemlich stinkig auf einen anderen Handwerker. Der hatte ein 40 Jahre altes morsches Brett, das er abgeschraubt hatte, nach der Reparatur in der Wand wieder draufschrauben, anstatt das Neue zu nehmen. Zumal das neue zwei Meter weiter lag und darauf gewartet hat, eingebaut zu werden. „Bleib ruhig“ ist da ziemlich leicht gesagt. Und es kommt sowieso so, wie Gott will?

Scheinbare Neutralität

Selbst die moskaufreundlichsten Staaten in der größten Vereinigung aller Staaten der Erde, den Vereinten Nation, erklären immer wieder, dass die Souveränität eines Staates nicht mit Gewalt verletzt werden darf. Und allesamt wissen sie, dass es Russland ist, das die Ukraine überfallen hat, und nicht andersrum; dass kein ukrainische Soldat auf russischem, aber Hunderttausende russische Soldaten auf ukrainischem Boden kämpfen. Dennoch verurteilen Sie Moskau nicht. Wie kommt das?

Radikal höflich gegen Rechtspopulismus

Du sitzt beim Familientreffen zusammen, und da ist diese eine Person, die haut so Sprüche raus, da denkst Du: nee, das geht gar nicht, da wird Dir fast übel: rechtspopulistische Sprüche, Phrasen, die so oder so ähnlich die Nazis vor 90 Jahren schon gebraucht haben, Äußerungen, die eine Verachtung gegenüber Minderheiten zum Ausdruck bringen. –Sagst Du dann: „Hey, Moment mal!“ oder bist Du unsicher, ob Du stark genug bist, dagegen die Stimme zu erheben?

Lüge und Wahrheit der Würde

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Jede und jeder, der diese Worte hört, weiß, dass sie gelogen sind. Die Würde vieler Menschen wird doch täglich angetastet. Das war schon immer so. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Diese Worte im Artikel 1 unseres Grundgesetzes sind wahr, sie haben eine eigene Kraft, können viele Menschen trösten.

Wissenschaftshass

Ich selbst bin kein Wissenschaftler. Aber ich hab mal studiert. Und da lernt man, wie man wissenschaftlich arbeitet. Und das fand ich schon immer genial. Denn die Wissenschaft hat über Jahrhunderte Methoden entwickelt, wie sie sicherstellt, dass man Meinung und Bauchgefühl von echtem Wissen unterscheiden kann. Einfach irgendwas behaupten reicht nicht, man muss begründen und nachweisen, und zwar so, dass andere es nachvollziehen und selbst überprüfen können. So schafft die Wissenschaft Wissen.

Fluchtkonkurrenzen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser will den europäischen Schutzstatus für Ukraine-Flüchtlinge über den März 2024 hinaus verlängern. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat eine solche Schutzverlängerung angekündigt. Derzeit haben mehr als eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland – zum Großteil Frauen und Kinder – Schutz vor den russischen Angriffen gefunden. Im Moment basiert dieser Schutz der Ukrainer und Ukrainerinnen in der EU auf einer europäischen Richtlinie für einen Sonderstatus. Im Fall großer Flucht-bewegungen dürfen sie vollkommen unabhängig vom Asylsystem schnell und ohne großen bürokratischen Aufwand kommen und zeitlich begrenzt eben bis März 24 bleiben. Sie dürfen dann in der EU arbeiten und erhalten Zugang zum Bildungs- und Sozialsystem.

Bücher im Hotelzimmer

Wenn Du im Hotelzimmer ein Buch findest, blätterst Du mal darin und liest ein bisschen? Heute kommt es nicht mehr so oft vor, aber früher war es in vielen Hotels ganz normal: Im Nachttischschränkchen lag eine Bibel – die ganze oder manchmal nur das Neue Testament. Im Jahr 2006 war das in den USA noch in 95 % der Hotelzimmer so, jetzt in weniger als der Hälfte.

Mit Absicht sehen

Das, was da in Griechenland, Bulgarien und in der Türkei an Regen runtergekommen ist, ist heftig. Mehrere hundert Liter pro Quadratmeter innerhalb von einem Tag. Mehr als es dort sonst innerhalb eines Jahres regnet. Mehr als es in Deutschland in einem Jahre regnet. Mehr als das, was bei der Flutkatastrophe im Ahrtal an Regen herunterkam.

Ironman-Unterstützung

An der Côte d’Azur, in Nizza, läuft gerade die Weltmeisterschaft im Ironman. Und ich muss sagen: Holla, holla, Hut ab! Zum Ironman – oder wie es hier korrekt heißt: der Langdistanz-Triathlon-Wettbewerb – hat drei Phasen: 3,862 Km Schwimmen, direkt danach aufs Fahrrad gehechtet und 180 Km Rennrad fahren und dann als dritte Phase die Härtnernummer: 42,195 km, ein voller Marathonlauf.

Gott und die Welt

„Und dann haben wir noch lange über Gott und die Welt gesprochen“ – Ich weiß nicht, wie oft Du diese Redewendung benutzt. Also ich denke da an eine gemütliche kleine Runde mit Freunden, vielleicht an einem Spätsommerabend bei ein paar Getränken, an dem wir irgendwann auf die großen Fragen kommen.

Deutschland Entwicklungsland

Die Regierungschefs der 16 Bundesländer haben sich am Donnerstag zu einer Konferenz in Brüssel getroffen. Auch der Anstieg der Flüchtlingszahlen in Europa und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie standen auf der Tagesordnung. Wohin mit den Geflohenen, woher Fachkräfte kriegen?

Jugend optimistisch

Wie steht es um die Chancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland – zur Zeit? Überall ließt und hört man ja im Moment, dass es um die deutsche Wirtschaft nicht gerade rosig bestellt sei. Aber: die, um die es geht, die sehen die Sache positiv. Und ehrlich gesagt: die um die es geht, wissen es meistens auch am besten.

Die Politik, die klassische

Das ist wieder so ein Klassiker: die Kindergrundsicherung! Und wie das alles verhackstückt worden ist in Berlin und was dabei rausgekommen ist. Aber ein Klassiker wofür? Für das Gute an der Demokratie? Da sagen die einen: dass ich nicht lache. Und die anderen sagen: Ja, doch, genau dafür. Erst langes, zähes Ringen. Eine grüne Familien-Ministerin, die engagiert für die finanziell schwachen Kinder und Familien streitet, ein gelber Finanz-Minister, der lieber in die Infrastruktur investieren will, ein roter Kanzler, der am Ende einen Kompromiss erzwingt, weil er es kann. Ich meine, Argumente austauschen, sich einigen und dann die entsprechenden Gesetze auf den Weg bringen: Genau dafür bezahlen wir die Politikerinnen und Politiker doch.

Kirchenasyl

Das Kirchenasyl hat 40. Geburtstag. Und das ist ein Grund zu Feiern. Denn das Kirchenasyl hat in den letzten 40 Jahren viele Menschen vor Leid und oft auch vor dem Tod bewahrt. Noch viel schöner wäre es allerdings, wenn gar kein Kirchenasyl mehr notwendig wäre, sagt Dietlind Jochims, die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche. Ihre Geburtstags-Freude läuft daher eher auf Sparflamme: Gewalt ist in Europa inzwischen verbreitet, bekannt und sie wird einfach hingenommen, wenn es darum geht, Geflüchtete fernzuhalten.

Denkzettel

„Denkzettel“. Dieses Wort höre ich immer öfter: „Denkzettel“. „Man muss den Politikern da oben mal einen Denkzettel verpassen!“. Und natürlich weiß ich, was damit gemeint ist: Dass die etablierten Parteien bei der nächsten Wahl kein Kreuzchen auf dem Wahlzettel kriegen sollen, damit sie endlich mal raffen, was sie sonst nicht raffen; damit sie mal kapieren, was wichtig ist und was die Leute von ihnen wollen. Aber wenn ich das mal weiterdenke, dann denk ich mir, dass diese abgesetzten Demokraten nie wieder zum Denken kommen, geschweige denn dazu, irgendwas besser zu machen.

Nach dem Wesen ihres Charakters

Wenn es um die große, jüngere Geschichte geht, denke ich manchmal: Das ist schon ewig her. Die Französische Revolution zum Beispiel. Die war Ende des 18. Jahrhunderts. Aber als in der US-Hauptstadt Washington rund 250.000 Menschen zusammenkamen, viele in bester Sonntagskleidung, die Männer in Krawatte, obwohl es ziemlich heiß war, da kam es zur bis dahin größten Kundgebung in der Geschichte der USA. Und das war vor 60 Jahren, am 28. August 1963. Ist noch nicht so lange her. Da sind all diese Menschen auf die Straße gegangen, um für ihre Bürgerrechte zu demonstrieren.

Stop-Hate-Training

Früher in den Dörfern, da gab es auch Streit, da haben die jungen Kerle ein oder zwei Bier zu viel gehabt und dann gab’s halt auch mal ’ne kleine Keilerei und einen auf die Nase. Ja, das war Gewalt. Meist war es am nächsten Morgen aber auch wieder gut, man hat sich die Hand gegeben und entweder war es dann schon vergessen, oder man hat sich’s vergeben. Schließlich gehörte man dann doch irgendwie zusammen im Dorf.

Realität und Fiktion

Was ist Realität und was ist Fiktion, Phantasie? Kannst Du das immer auseinanderhalten? Klar, wenn Du’n Film oder ’ne Serie siehst, ist die Geschichte ja nicht real. Logisch. Aber wie realistisch ist die Geschichte? Selbst wenn die ganze Geschichte erfunden ist, ist sie ja oft dann besonders fesselnd, wenn sie real sein könnte.

Wind und Emotion

Manche könnten auf das Stichwort, das ich gleich sage, emotional reagieren. Versuch bitte trotzdem cool zu bleiben. Das Wort lautet „Windkraft“. – Eigentlich eine gute Sache und eine der wichtigsten Formen der Stromgewinnung – durch Umwandlung von Bewegungsenergie des Windes in Strom. Aber irgendwo müssen die Windräder hin, und je nachdem, wo das ist, wird die Diskussion schnell emotional.

Alte Bäume verpflanzt man nicht

Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Der Spruch meint, dass man alte Leute nicht einfach irgendwo anders hin verfrachten darf. Wer fünfzig, sechzig Jahre am gleichen Ort, im gleichen Haus gelebt hat, den kann man nicht einfach, weil’s billiger wäre, umziehen. Ich meine, wenn es aus gesundheitlichen Gründen nicht anders geht – das ist was anderes, also wenn jemand nicht mehr gehen kann und im dritten Stock ohne Fahrstuhl wohnt – ja, dann muss man zusammen überlegen, ob es andere Lösungen gibt.

Von den Menschen aus denken

Immer von den Menschen aus denken! Das ist gut, oder? Egal, was Du machst: Eine Party veranstalten – also organisierst Du sie so, dass sie den Leuten, die kommen sollen, gefällt. Eine Software programmieren – also baust Du ein gutes User-Interface, damit man mit der Bedienung klarkommt. Ein Antragsverfahren bei einer Behörde entwickeln – also überlegst du, wie das Formular aussehen muss, damit die Antragstellerinnen und Antragsteller … Oh, Moment, was sagt das Gesetz dazu?

Wenn der Zähler rückwärts läuft

Hey den Stromzähler rückwärtslaufen lassen – voll verboten, ging früher trotzdem in vielen Kellern. Heute ist das schwieriger. Aber: Soll vielleicht demnächst hochoffiziell erlaubt werden. Die Bundesregierung berät noch diesen Herbst die Pläne zur Stärkung der Solarenergie. Und dabei soll es möglich sein, den grünen Strom, den Du zum Beispiel in einer privaten Balkon-Solar-Anlagen produzierst, ins Netz einzuspeisen – jawohl, sodass sich der Zähler für die gelieferte Menge rückwärts dreht.

Demokratie ab 5%

Bei einer Wahl zählt jede Stimme gleich. Ob Du arm bist oder reich, Mann oder Frau, achtzehn oder achtzig. Bei der vergangenen Bundestagswahl sind allerdings 4.003.553 Stimmen an der sogenannten 5-%-Hürde gescheitert. Bei der Zusammensetzung des Parlaments sind sie unter den Tisch gefallen. Der Verein „Mehr Demokratie“ findet diese 5-%-Hürde falsch und demokratiefeindlich.

Tradition und Veränderung

Magst Du Veränderung? Oder soll lieber vieles so bleiben, wie es ist? Oder beides? Es gibt ja diese Leute, die neue Dinge erfinden, Kolleginnen, die motiviert sagen: „Lass uns das mal anders organisieren“, oder Freunde, die mit ner coolen, neuen App kommen oder sagen: „Lass uns beim Sommerfest diesmal was anders machen“.

Verantwortungsgemeinschaft

Von drei Leuten ist einer Single. Im Durchschnitt, deutschlandweit. Manche nur vorübergehend, andere ziemlich lange. Wieder andere waren lange verheiratet, aber dann ist einer der beiden gestorben. Und hier und da tun sich dann ein paar Singles zusammen und gründen zum Beispiel eine WG. Vielleicht sind es zwei alte Freundinnen oder Freunde, die beschließen: Hey, bevor wir alleine auf uns gestellt sind, tun wir uns zusammen. Wir sind zwar kein Liebespaar, und wir wollen auch nicht heiraten, aber zusammenhalten und aufeinander aufpassen, auch wenn es mal hart auf hart kommt.

Jugendwort 2023

Hey Digga, bist Du zwischen 10 und 20? Dann kannst Du heute noch unter den Top 10 der Jugendwörter 2023 abstimmen. Voll slay. Okay, Digga ist jetzt vielleicht nicht mehr so richtig Rizz. Aber yolo, oder? Nur so NPC in der Ecke hängen ist jedenfalls auch goofy, absolut side eye. Darf er so, aber auf Lock gehen ist einfach slay – im Vergleich.

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