Eine Feuerwache mit Co-Working-Space

Wie mit Home Office in der Feuerwache die Schwalbacher Feuerwehr noch besser einsatzbereit ist.

Wenn bei der Freiwilligen Feuerwehr Alarm ist, heißt es für das Einsatzteam: schnell zur Wache. Wer zwanzig Kilometer weit weg arbeitet, schafft das aber nicht, erzählt Constantin Charrier vom Einsatzteam.

Bevor wir das hier hatten, finde ich, hat man schon hin und wieder gemerkt, dass wir halt tagsüber einfach nicht so gut aufgestellt sind.

Und nicht jeder kann gut alleine von zuhause arbeiten. Da wäre es doch praktisch, wenn einige Feuerwehrleute in der Feuerwache Home Office machen könnten. Zwei Räume im alten Teil des Hauses wurden eh kaum genutzt.

Da stand ne Tischtennisplatte drin. Es standen Tische rum. Also es war halt eher ein Lager.

Tobias Hollomotz ist fürs Personal der Feuerwehr Schwalbach zuständig. Er hat schnell andere Feuerwehrleute, Stadt und Förderverein überzeugt. Und schon ging die Renovierung in Eigenregie los.

Wenn wir das selbst machen, sparen wir zum einen Kosten und zum anderen machen wir noch ein Team-Event daraus.

Dabei gab’s auch manchmal unerwartete Probleme.

(lacht) Unsere Backsteinwand. Da hatten wir eine Grundierung. Uns hat man gesagt, sie bleibt nicht blau … Ende vom Lied war: Die ganze Wand war blau. (lacht) Wir haben es mit Drahtbürsten mit Schleifen probiert.

Hat alles nicht geholfen. Jetzt sind die alten Mauersteine weiß gestrichen. Insgesamt sieht es richtig gut aus: Teppich anthrazit, die Wände weiß und dunkelgrün, zum Teil mit hellen Holzleisten versehen – und sechs höhenverstellbare Schreibtische.

Für uns war wichtig, | dass sie professionell ausgestattet sind. Wir haben hier 34-Zoll-Monitore und man braucht einfach nur mit einem USB-C-Kabel sein Endgerät anstecken.

Und es stehen hier Pflanzen!

Richtig! (lacht) Ja. Es sorgt einfach für eine gewisse Wohlfühlatmosphäre. Man kann zusammen Mittagspause machen, die Jungs kochen zusammen. Das ist schon was anderes als im Büro mit den Arbeitskollegen.

Den Co-Working-Space nutzt die Feuerwehr auch für die Ausbildung und bei besonderen Lagen.

Wir haben einen Klimawandel. Hochwassersituationen, wie jetzt kürzlich in Bayern passieren, und da braucht man auch einen Lagestab …

… bei Einsätzen, die viel Koordination erfordern an den Fernseher an der Wand noch mal eine große Lagekarte dranwerfen …

Für ihr Projekt sind die Schwalbacher vom Hessischen Innenminister im Februar zur „Feuerwehr des Monats“ gekürt worden und bekommen schon viele Anrufe von anderen Feuerwehren aus ganz Deutschland, die das nachmachen wollen.

Mich fasziniert, dass wir wirklich so im Schnitt 3 bis 4 Leute pro Tag hier drin sitzen haben. Ist schon super.