Evangelische Akademie: „Wer die Jugend hat“ – SED-Staat kontra Kirche

In der Evangelischen Akademie Thüringen geht’s dieses Wochenende um die frühe DDR. Kurz nach der Gründung 1949 startete die DDR-Spitze einen scharfen Kampf gegen die Kirchen. Mit einer Kampagne wurden besonders Jugendliche unter Druck gesetzt, nicht mehr bei den evangelischen „Jungen Gemeinden“ mitzumachen. Michael Weise vom Lutherhaus Eisenach forscht zu den konkreten Folgen für junge Christen.

Rauf auf den Brocken, wie vor 35 Jahren

„Wir gehen gleich hoch auf’n Brocken“, erzählt mir Regine aus Badersleben gestern, „die Schule hier in Osterwiek lädt ein zur Brockenwanderung – wegen der Grenzöffnung vor 35 Jahren. Alle wandern zusammen: Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Omas, Opas, Onkel, Tanten und Freunde – alle können mitkommen“. Sie freut sich voll drauf, das merk ich. Und es klingt auch so selbstverständlich. So als sei es doch gar keine Frage, dass man an so einem Datum mit dabei ist.

Gedenken am 9. November

Heute, der 9. November, ist nicht nur der Tag des Mauerfalls, der Grenzöffnung zwischen DDR und Bundesrepublik 1989. Der 9. November ist auch ein Gedenktag, der daran erinnert, wie 1938 an diesem Tag Menschen in Deutschland begonnen haben, eine ganz andere Grenze zu überschreiten. Die Bilder von zerstörten Synagogen und verwüsteten jüdischen Geschäften haben sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Jeder von uns lernt das spätestens im Geschichtsunterricht.