Radikal höflich gegen Rechtspopulismus

Du sitzt beim Familientreffen zusammen, und da ist diese eine Person, die haut so Sprüche raus, da denkst Du: nee, das geht gar nicht, da wird Dir fast übel: rechtspopulistische Sprüche, Phrasen, die so oder so ähnlich die Nazis vor 90 Jahren schon gebraucht haben, Äußerungen, die eine Verachtung gegenüber Minderheiten zum Ausdruck bringen. –Sagst Du dann: „Hey, Moment mal!“ oder bist Du unsicher, ob Du stark genug bist, dagegen die Stimme zu erheben?

Schwerter zu Pflugscharen: 40 Jahre Wittenberger Schmiedeaktion

Unter dem Bibelwort Schwerter zu Pflugscharen haben in den 1980er Jahren die Menschen in Ost und West für Frieden und Abrüstung demonstriert. Wer allerdings in der ehemaligen DDR das Bibelwort offen als Aufnäher oder Aufkleber trug, hatte schnell Ärger mit dem Staat am Hals. Umso spektakulärer war 1983 beim Kirchentag in Wittenberg eine Aktion, bei der getreu dem Bibelvers ein Schwert zu einer Pflugschar umgeschmiedet wurde. An das 40jährige Jubiläum der Schmiedeaktion erinnern Stadt Wittenberg und evangelische Kirche am Donnerstag. Kirchenreporter Thorsten Keßler hat im Vorfeld eine Zeitzeugin getroffen.

Lüge und Wahrheit der Würde

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Jede und jeder, der diese Worte hört, weiß, dass sie gelogen sind. Die Würde vieler Menschen wird doch täglich angetastet. Das war schon immer so. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Diese Worte im Artikel 1 unseres Grundgesetzes sind wahr, sie haben eine eigene Kraft, können viele Menschen trösten.

Zum zweiten Mal: Anhaltischer Jugendorgeltag in Köthen

Eine Stadt, drei Kirchen mit drei Orgeln und die Chance für neugierige, junge Leute diese Orgeln kennenzulernen. Am Samstag, dem 30. September, also in knapp zwei Wochen, lädt die Evangelische Landeskirche Anhalts in Köthen zum zweiten Mal ein zu einem Jugendorgeltag. Eine Möglichkeit für Jugendliche, um Orgeln aus verschiedenen Epochen und von unterschiedlichen Orgelbauern aus der Nähe kennenzulernen. Kirchenreporter Thorsten Keßler berichtet.

Wissenschaftshass

Ich selbst bin kein Wissenschaftler. Aber ich hab mal studiert. Und da lernt man, wie man wissenschaftlich arbeitet. Und das fand ich schon immer genial. Denn die Wissenschaft hat über Jahrhunderte Methoden entwickelt, wie sie sicherstellt, dass man Meinung und Bauchgefühl von echtem Wissen unterscheiden kann. Einfach irgendwas behaupten reicht nicht, man muss begründen und nachweisen, und zwar so, dass andere es nachvollziehen und selbst überprüfen können. So schafft die Wissenschaft Wissen.

Schaustellergottesdienst im Festzelt auf der Eisleber Wiese

Seit März ist Klaus Zebe neuer Zirkus- & Schaustellerseelsorger der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Er tauft und konfirmiert, er verheiratet und beerdigt. Der Unterschied zu einer städtischen oder ländlichen Gemeinde: Seine Schäfchen sind unterwegs und er fährt hinterher. Heute um neun, also in gut zwei Stunden, feiert er Gottesdienst im großen Festzelt auf der Eisleber Wiese. Thorsten Keßler aus der Kirchenredaktion hat Klaus Zebe getroffen:

Fluchtkonkurrenzen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser will den europäischen Schutzstatus für Ukraine-Flüchtlinge über den März 2024 hinaus verlängern. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat eine solche Schutzverlängerung angekündigt. Derzeit haben mehr als eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland – zum Großteil Frauen und Kinder – Schutz vor den russischen Angriffen gefunden. Im Moment basiert dieser Schutz der Ukrainer und Ukrainerinnen in der EU auf einer europäischen Richtlinie für einen Sonderstatus. Im Fall großer Flucht-bewegungen dürfen sie vollkommen unabhängig vom Asylsystem schnell und ohne großen bürokratischen Aufwand kommen und zeitlich begrenzt eben bis März 24 bleiben. Sie dürfen dann in der EU arbeiten und erhalten Zugang zum Bildungs- und Sozialsystem.