Maßanzüge vom Mönchsbruder

Wer sich seinen Rock passend auf den Leib schneidern lassen will, muss dafür etwas tiefer in die Tasche greifen. Auch bei Bruder Gerhard ist das so. Der preisgekrönte Maßschneidermeister ist Franziskanermönch und lebt im Kloster Frauenberg hoch oben über der Stadt Fulda. Adlige, Politiker, Industrielle und Persönlichkeiten aus der gehobenen Geistlichkeit zählen zum Kundenstamm und werden am Hintereingang der Werkstatt zunächst mal von Bruder Schneiders Ziege Gerdi begrüßt. Ein Länderreport von Oliver Weilandt

Sushi-Training für Profiköche

Reisröllchen mit Füllung in Seetang gewickelt, zu Japanisch: Sushi. Im Land der aufgehenden Sonne gibt es sie bereits seit 2000 Jahren. Wir Deutschen kommen erst nach und nach auf den Geschmack – Noch viel zu langsam, meint der Geschäftsführer des Sushi-Circle in Frankfurt-Sachsenhausen. Er bietet deshalb nicht nur Sushi-Gerichte im Restaurant an, sondern hat jetzt auch ein Sushi-Trainings-Center aufgebaut. Und da drücken selbst Meisterköche noch einmal die Schulbank.

Single-World in Wiesbaden

Es gibt ja inzwischen für fast alles eine Messe: Gartenbau, Heimtextil, Hochzeit und natürlich Buch und Auto. Wiesbaden hat nun eine neue Messe und ganz anders als bei den üblichen Ausstellungen steht hier nicht ein Produkt im Vordergrund, sondern Menschen, nicht irgendwelche, sondern Singles. Helge Anne Stellpflug hat sich für uns auf der ersten SingleWorld umgeschaut

Die Flotte Lotte

Die Flotte Lotte gründete 1930 den ersten Damenfußballclub Deutschlands und heute ist der Deutsche Fußballbund richtig stolz auf die Erfolge der deutschen Fußballerinnen. Die spielen bei Fußballeuropa- und Weltmeisterschaften meistens ganz oben mit. Vor 70 Jahren allerdings, da hatte der DFB noch kein Interesse an ballverliebten Frauen, da nämlich gab es den Frauenfußball offiziell noch gar nicht. Aber es gab Lotte Specht, die Gründerin des 1. Deutschen Damenfußballklubs aus Frankfurt am Main. Oliver Weilandt hat die heute 89jährige „Flotte Lotte“ in ihrer Wohnung besucht und sich erzählen lassen wie das denn alles war damals …

Das etwas andere Weingut

Die rheinland-pfälzische Landesflagge ist auf der Burgruine gehisst. Der Burgherr ist zu Hause. Zu Hause, das ist für Armin Diel das Schlossweingut Burg Layen an der Nahe. Besonderes Kennzeichen: Die Keller sind Kunst. Hausherr Diel führt seine Gäste genauso gerne durch die bunten Gewölbe, wie in den Garten seiner üppig mit Efeu überwuchterten Burganlage. Was an weinen, edlen Raritäten und Geschichten inmitten der Malereien lagert – Irmi Muller hat Armin Diel begleitet.

E-Ticketing – Eintrittskarten aus dem Drucker

Wer kennt das nicht – das lästige Schlangestehen vor Kino- oder Konzertkassen. Ein neues Ticketsystem macht damit jetzt Schluss. Die Karten können Zuhause am Computer ausgedruckt werden und sind auch noch fälschungssicher. Wie das funktioniert, hat Helge Anne Stellpflug sich vom Erfinder erklären lassen.

Das Bahnhofsviertel lebt

Sankt Pauli, Sankt Georg, Bahnhof Zoo, Frankfurter Bahnhofsviertel. Berühmt, berüchtigt, bekannt für Drogenhandel und Prostitution. „Das Bahnhofsviertel lebt“, so haben die Veranstalter des diesjährigen Evangelischen Kirchentags ein Projekt genannt. Ihr Ziel: sie wollen zeigen, dass in dem Rotlichtviertel rund um den Hauptbahnhof mehr steckt als sein Klischee verspricht. Nämlich dass Menschen aller Kulturen, Fixer und Geschäftsleute, Touristen und Prostituierte hier friedlich zusammenleben. Antje Susann Bonhage hat sich im Bahnhofsleben umgesehen und war bei der Aktion dabei.

Im Deutschmobil durch Frankreich

Deutsch als Fremdsprache zu lernen scheint für französische Kinder immer weniger attraktiv zu werden. In den 80er Jahren haben sich nach Auskunft des Erziehungsministeriums in Paris noch über ein Drittel aller Schüler in Frankreich für Deutsch als erste oder zweite Fremdsprache entschieden. Inzwischen ist das Interesse nur noch halb so groß. Grund hierfür ist nicht nur, dass Spanisch für die meisten Franzosen wesentlich leichter zu lernen ist als Deutsch. Und Englisch ist ohnehin am meisten gefragt. Sondern hinzu kommen auch negative Klischees, die viele französische Schüler von Deutschland haben. Um Deutschland und die deutsche Sprache jenseits des Rheins wieder attraktiver zu machen, hat die Föderation der deutsch-französischen Häuser in Frankreich die Aktion ,,Deutsch mobil“ gestartet: Mit Minibussen fahren deutsche Lektoren durch französische Dörfer und Städte, […]

Firmenporträt: „Das Werk“ am Neuen Markt

Von den rund 300 Firmen, die am Neuen Markt gezeichnet sind, stammen rund 30 aus dem hessischen Raum. Eines davon ist das Frankfurter Medienunternehmen „Das Werk“. Die heutigen Vorstandsmitglieder haben 1990 mit der digitalen Bildbearbeitung von Werbefilmen begonnen. 1999 gingen sie an die Börse und gelten jetzt als Outperformer am Neuen Markt. Mittlerweile sind die Firmen von Wim Wenders und Roland Emmerich im Frankfurter Unternehmen aufgegangen. Riccardo Mastrocola hat sich „Das Werk“ angeschaut.

„Ich bin eine Prostituierte. Und was machen Sie beruflich?“

Im Mai 2001 hatte die rot-grüne Koalition ein Gesetz zur Verbesserung der rechtlichen und sozialen Situation von Prostituierten zur ersten Lesung in den Bundestag eingebracht. Kaum eine Talk-Show kam seither ohne Debatten über das delikate Thema aus. Hitzig haben auch die Mitglieder der verschiedenen Fraktionen in den Ausschüssen debattiert. Nun soll das Gesetz mit einigen Änderungen in die zweite und dritte Lesung kommen. Und in der Tat hat es noch bis zuletzt Änderungen gegeben. Michaela Böhm und Oliver Weilandt haben sich umgehört, bei den Huren und den Bordellbetreibern, bei Politikern und Katholiken, Protestanten und Juristen. Was bringt das Gesetz in seiner jetzigen Fassung? Wem nützt es? Und kann eine Prostituierte bald sagen: Ich bin Hure und was machen Sie beruflich?

Von DIN-A4 zu DIN-Art 4

Ein DIN-A4-Formular schreibt Kunstgeschichte. Klaus Hämberg hatte nämlich die Idee, dieses Formular an Künstler im In- und Ausland per Post zu verschicken. Aus den Rückläufen ist eine der ungewöhnlichsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst geworden. Über 560 Künstler haben ihm innerhalb von 12 Jahren geantwortet. Aus DIN A4 wurde DIN-Art 4. Die Objekte unter dem Titel: 560 Künstler und 1 Formular, sind im Frankfurter Museum für Kommunikation zu sehen. Weitere Ausstellungen sind in Hamburg und Berlin geplant, andere Städte sollen auf Anfrage folgen. Wie Klaus Hämberg zur Kunst gekommen ist?

Lili Brett

Das KZ überlebt zu haben ist ein besonderes Schicksal; das Kind von KZ-Überlebenden zu sein auch. Selten hat das jemand so prägnant und ironisch geschildert wie Liliy Brett in ihren Büchern. Helge Anne Stellpflug hat sich mit der New Yorkerin über ihr neues Buch „Zu viele Männer“ unterhalten, über ihre Erfahrung in Deutschland und ihr Verhältnis zu ihren Lesern. Ein Bericht in englischer Sprache.

Das Wunder von Canneto

Warum ist die Madonna von Canneto schwarz? Warum ist das Wasser unterwegs immer so knapp? Warum ist in Canneto alles so schlecht organisiert? Warum, ist eine Frage, die in der Ciociaria jeder stellt, aber keiner beantwortet. Wen soll man auch fragen… Auch Rocco D‘Aguanno weiß es nicht: Mit seinem gefürchteten Wanderstock führt der alte Priesterschreck seit 60 Jahren Pilger nach Canneto. Damals, sagt er, waren es ein Dutzend alter Leute. Jetzt gehen vor allem Jugendliche den langen Weg von Piedimonte San Germano zur schwarzen Madonna.

EU-Bürger an die Urne – Kommunalwahl

Ein Drittel der 640 000 Einwohner Frankfurts sind Ausländer, und davon durften bei der letzten Kommunalwahl im März 40 000 an die Urne. Jeder 10. Kandidat auf den Listenplätzen kommt aus einem EU-Staat. Die Spanier spielen beim Frankfurter Wahlkampf traditionell eine besondere Rolle. Über den Frankfurter Wahlkampf der Migranten, 2 Tage vor der Wahl, berichtet Riccardo Mastrocola.

Die Musikmesse in Frankfurt

Gitarren in Form eines Turnschuhs, ein spiegelverkehrter Flügel, Musikunterricht im Internet – das waren nur einige Glanzlichter auf der internationalen Musikmesse in Frankfurt. Vom 7. bis zum 11. März konnten Besucher Kurioses bestaunen, sich über Neuheiten informieren und Instrumente ausprobieren. Helge Anne Stellpflug hat einige Höhepunkte festgehalten.

Chaos an der Uni Frankfurt

Chaos an der Uni Frankfurt. Der neue Campus im Westend war noch eine Baustelle, kurz bevor die ersten Vorlesungen begonnen haben. Die Planungsabteilung der Universität hatte bis dahin stets verlauten lassen: Alles im Zeitplan! Doch der wurde über den Haufen geworfen. Das Staatsbauamt hatte getrödelt. Und der hessische Finanzminster mußte ein Machtwort sprechen, um den Umzug zu retten. Der Beitrag nimmt nur das kleine Chaos vorweg, daß sich durch das gesamte Sommersemester nicht beruhigt hat und teilweise jetzt noch anhält – denn gebaut wird bis in den Herbst 2001 hinein.

Erfahrungsfeld der Sinne

Schloss Freudenberg: Hoch oben über Wiesbaden liegt es inmitten eines urwüchsigen Parks. Es hat Weimarer Republik, NS-Herrschaft, religiöse Splittergruppen und Hausbesetzer überstanden. Jetzt erstrahlt es mit großen Flügeltüren und trutzigen Säulen in neuem Zartgelb. Das fast 100-jährige Schlösschen ist heute Sitz einer ganz ungewöhnlichen Einrichtung: In seinen Räumen können Besucher ihre Sinne neu wahrnehmen und schulen. Was hinter dem Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne steckt, Irmi Muller hat eine sinnliche Führung miterlebt.

Friedman – Streiter gegen Rechts

Wenn man ihn sieht, schaut man hin, wenn er redet, hört man zu. Denn Michel Friedmann, Rechtsanwalt und Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland ist ein gut aussehender, medienwirksamer Streiter. Er mischt sich ein mit gezielten Worten und Taten. Auch jetzt gegen den Terror von rechts. Die Lage in Deutschland ist für ihn so ernst wie noch nie zuvor. Ein NPD-Verbot hält er für nötig, aber nur als ein Mosaikstein im gesamten Bild von anderen Massnahmen. Irmi Muller hat den couragierten Querdenker in seiner Anwaltskanzlei in Frankfurt am Main besucht.

Rasenspezialist Rainer Ernst

Fußball ist des Deutschen liebster Sport. Alles schön und gut. Aber haben Sie schon mal darüber nachgedacht wer am meisten darunter zu leiden hat? Wer wird da denn niedergetreten, zerrissen, ausgetrocknet, nass gemacht und oft genug, wenn die dunklen Wintertage kommen, kampflos vom Platz getragen? Genau: Die Rede ist vom Rasen, der leidenden Voraussetzung eines jeden Fussballspiels. Oliver Weilandt hat Rainer Ernst, Deutschlands Fussballrasenspezialist Nummer Eins, in seiner turbulentesten Woche, nämlich der vor dem Anpfiff begleitet.

Razzia an der Eisenbahnüberführung EÜ3027

Mit Menschenhandel lässt sich mittlerweile mehr Geld verdienen, als an der Prostitution und im Drogengeschäft: Illegale Beschäftigungsverhältnisse, Arbeitslöhne von drei Mark, Korruptionsskandale in den Behörden – all das zählt zu den Hintergründen der kriselnden Bauwirtschaft. Für „Die Reportage“ hat Oliver Weilandt die längste Baustelle Deutschlands, die ICE-Neubautrasse von Köln nach Frankfurt am Main besucht und sich an einer Eisenbahnüberführung über die Landstraße 3027 nur an das gehalten, was die Augen sehen und die Ohren hören können.

Doppelte Staatsbürgerschaft

Mobilisierung bis zur bittren Neige – Alltag einer Unterschriftenaktion gegen die doppelte Staatsbürgerschaft. Ein Metzgereitransporter dieselt auf die Frankfurter Fußgängerzone Zeil, vor das alte Kaufhaus Schneider. Auf dem Bauzaun vor dem Kaufhaus kleben Wahlplakate neben bunten Graffities. Hier hält der Wagen. Der Fahrer im feldgrauen Bundeswehrparka kuppelt einen Anhänger ab, der wie eine Würstchenbude auf dem Wochenmarkt aussieht. Einige wenige Aufkleber der Christlichen Demokratischen Union aber machen schnell klar, daß hier nicht Wurst und Fleisch aus Deutsche Landen verkauft werden. Es ist der Auftakt der CDU-Unterschriftenaktion gegen die dopplte Staatsbürgerschaft. Ohne Worte öffnet der Endfünfziger nur ein Fenster an dem Wagen und legt zwei Ablagekörbchen aus. Links ein Flugblatt, grob kopiert: ,,Ja zur Integragtion – Nein zur doppelten Staatsbürgerschaft. Rechts Unterschriftenlisten und Stifte. Sonst deutet […]

Der Hiroshimaarzt Dr. Shountaro Hida

Dr. med. Shuntaro Hida, 1917 in Hiroshima geboren, ist in mehrfacher Hinsicht ein außergewöhnlicher „hibakusha“. Er gehört zu den wenigen Ärzten, die den Atombombenabwurf überlebt haben: Mit großem Einsatz war er seit 1945 in internationalen Gremien für die Belange der »hibakusha« und für seine Vision einer atomwaffenfreien Welt tätig. Guido Grünewald hat ihn den »Botschafter« der Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki genannt. Ferner hat Dr. Hida seine auch auf deutsch erschienenen Memoiren verfaßt (Der Tag, an dem Hiroshima verschwand. Erinnerungen eines japanischen Militärarztes, Bremen 1989, Donat Verlag). Es ist bemerkenswert, daß das nukleare Inferno nicht am Anfang seiner Erinnerungen steht, sondern deren Schlußpunkt bildet. Dr. Hida, der heute noch zweimal in der Woche strahlengeschädigte Patienten in Tokio fachlich betreut, gibt in seinem Buch mit der […]

Drehorgelmuseum

Und es gibt sie doch: Diese kleinen und schönen Überraschungen. Seit meinem Sonntagsspaziergang in der Nähe von Neustadt am thüringischen Rennsteig weiß ich es genau. Da nämlich liegt die schönste Fassung der „Stillen Nacht“ in einem Museum für mechanische Musikinstrumente. Sie ist einen Meter groß, aus gewalztem Stahl und in der Adventszeit von Roland Eger in das riesige Grammophon geklemmt. Sein Wohnzimmer hat der ehemalige Fernfahrer zu einem Museum gemacht und zu was für einem….

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